Archive für den Monat: April 2008

Sicherlich bringen Sie mindestens einmal im Jahr Ihr Auto zur Inspektion und alle zwei Jahre zum TÜV. Die Fahrzeugtechnik, Reifen, Beleuchtung, Batterie usw. werden geprüft. Das muss sein. Alles dient der Sicherheit und dem Erhalt Ihres Fahrzeugs.

Aber wie sieht es mit Ihrem Haus bzw. Ihrer Wohnung aus? Haben Sie schon einmal ganz bewusst Ihr Haus auf Möglichkeiten der Energieeinsparung überprüft? Wahrscheinlich nicht. Dabei ist es ganz einfach und kostet erst einmal nichts!

Über die Steuerung Ihrer Heizungsanlage kann eine Nachtabsenkung eingegeben werden: Durch das Absenken der Temperatur in den Nachtstunden auf 15°C können Sie pro Jahr bis zu 80,- € sparen. Sie sind berufstätig und ganztägig außer Haus? Wenn niemand zu Hause ist, muss die Heizung nicht voll laufen. Durch das Absenken der Tagestemperatur auf etwa 18°C können Sie noch einmal bis zu 80,- € pro Jahr sparen. Sprechen Sie bei der nächsten Wartung Ihrer Heizungsanlage mit dem Fachmann.

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Entlüften Sie regelmäßig Ihre Heizkörper! Luft ist ein schlechter Wärmeträger. Es wird immer der Heizkörper entlüftet, der am weitesten von der Heizung entfernt ist (in der Regel im Dachgeschoss). Starten Sie die Aktion am besten im Sommer, wenn Ihre Heizung nicht läuft. Kaltes Wasser hat eine geringere Ausdehnung als warmes. Drehen Sie das Entlüftungsventil am Heizkörper so lange auf, bis Wasser kommt. Danach wird der Wasserdruck an der Heizungsanlage absinken, es muss wieder nachgefüllt werden. Diese Maßnahme bringt eine Einsparung von bis zu 20,- € pro Jahr.

Reduzieren Sie die Temperatur in selten genutzten Räumen. Die Küche muss meistens nicht beheizt werden, da durch Kochen und Backen genug Eigenwärme produziert wird. Einsparung ca. 45,- € pro Jahr.

Lüften Sie alle Räume regelmäßig und vor allem richtig. Kippstellung der Fensterflügel schadet nur der Bausubstanz (Schimmel droht), bringt aber keine Frischluft. Das Zauberwort heißt: Stoßlüften. Drehen Sie alle Heizkörperventile zu und sorgen Sie durch die weit geöffneten Fenster zwei- bis dreimal täglich für Durchzug (im Winter reichen meist 3 bis 5 Minuten). Dann hat ein kompletter Luftaustausch stattgefunden, die frische Luft heizt sich schnell wieder auf. Einsparung: Bis zu 75,- € pro Jahr.

Blockieren Sie Ihre Heizkörper nicht durch lange und schwere Vorhänge oder durch Sofas. Geschicktes Stellen der Möbel kann eine Einsparung bis zu 45,- € pro Jahr bringen.

Eine optimale Luftfeuchtigkeit von ca. 60 % dient nicht nur der Gesundheit, sondern hilft auch die Temperatur um 2°C abzusenken. Einsparung: ca. 100,- € pro Jahr.

Nur durch Veränderung Ihrer Verbrauchsgewohnheiten können Sie insgesamt bis zu 440,- € pro Jahr sparen.

In unserem nächsten Beitrag bleiben wir bei dem Thema „Energiesparen – aber wie?“ und werden Ihnen Möglichkeiten vorstellen, um Strom zu sparen.

Wir dachten wir sind aus dem Schneider: Die Einführung von Benzin E10 schien vorerst gekippt, drei Millionen Autobesitzer in Deutschland sind erstmal sicher vor dem Tanken von Super Plus.

Die Welt berichtet am 20. April dagegen, dass die Pläne für eine höhere Bio-Ethanol-Beimischung im Diesel (Diesel B7) weiterhin verfolgt werden. Mit den gleichen Problemen für Diesel-PKW wie beim Bio-Benzin für Benziner: der agressive Treibstoff greift Dichtungen und Schläuche an. Hinzu kommt beim Diesel noch, dass sich der Motor mit dem Öl-Anteil im Diesel selber schmiert. Dies wird mit höherem Bio-Ethanol-Anteil schlechter.

Nach dem Aufschrei in der Bevölkerung wurden die einen Pläne gekippt, die anderen aber klammheimlich beibehalten. Wie finden wir das?

Abgesehen von der Erkenntnis, die sich immer mehr durchsetzt, dass es unvernünftig ist, Lebensmittel zu Benzin (oder Diesel) zu verarbeiten!

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Update: Auch der Spiegel berichtet, allerdings von den Veröffentlichungen des Umweltministeriums: Diesel B7 könnte gar nicht schaden (mit Verweis auf Frankreich).

Update Dezember 2010: Alles zum Thema Benzin E10 auf unserer Themenseite E10

Seit Anfang des Jahres 2008 stelle ich in dieser Serie die Prinzipien des Cradle 2 Cradle (einfach intelligent produzieren) vor. Heute beschließe ich die Buchvorstellung mit den fünf Leitprinzipien, nach denen man ganz von vorne anfangen kann, um eine von vornherein öko-effektive Produktion zu entwickeln.

  • Machen Sie Ihre Absichten deutlich: wenn man etwas Neues plant, soll man davon erzählen, es den Mitarbeitern und der Presse erklären! Man soll klare Signale geben, was getan werden wird und auch warum.
  • Geben Sie etwas zurück: Man soll sich nicht nur um die eigene Produktion kümmern, sondern auch daran denken, das Umfeld zu verbessern, z.B. durch Grünflächen, Dienstleistungen, Abwasserreinigung (vor allem in Ländern der dritten Welt kann man so viel erreichen!).
  • Seien Sie bereit weiterzugehen: Es geht immer noch besser! Man soll nicht aufhören, weiterzudenken, vielleicht auch ganz umzudenken.
  • Verstehen Sie die Lernkurve: Veränderung ist konstant und für Veränderung benötigt man zusätzliche Kapazitäten. Man soll so planen, dass man immer Zeit, Geld und Platz für Forschung und Entwicklung hat, sonst ist man mit dem perfekten (Cradle 2 Cradle) Produkt trotzdem am Ende, weil andere noch bessere Produkte entwickelt haben.
  • Schieben Sie Verantwortung nicht auf nachfolgende Generationen ab: Man soll so handeln, dass das Leben jetzt im Ãœberfluss genossen werden kann, genauso aber noch in Generationen. Für die zukünftigen Generationen soll man jetzt anfangen zu planen.

Mich hat dieses Buch sehr motiviert und zum Nachdenken angeregt. Auch wenn wir keine Industrie-Produkte entwickeln, sondern Software, lohnt sich das Nachdenken über das wie und warum. Der Perspektivenwechsel von "weniger schlecht" zu den Kreisläufen von biologischen und technischen Stoffen hilft mir auch als Konsument, die Firmen zu unterstützen, die vernünftige (öko-effektive) Produkte erstellen.

Was halten Sie davon?

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