Archive für den Monat: Juni 2008

Bevor man einen Gebäudeenergieberater bestellt (und wenn die Presse noch soviel Druck macht und an den Termin im Juli erinnert, ab dem man einen Energieausweis haben muss), sollte man sich dieses kleine Heftchen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie anschauen.

Man kann es als .pdf direkt lesen oder sich per Post zukommen lassen (bis zu 10 Exemplare).

In der Broschüre steht alles über die Phasen der Energiesparberatung vor Ort, über den Ablauf des Beratungsgesprächs, über die Kosten und über die Fördermöglichkeiten.

Das Ergebnis einer Beratung soll ein konkreter Energiesparplan mit Wirtschaftlichkeitsberechnung sein!

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Update 23.6.08: Dazu passt auch die Liste der 7 häufigsten Missverständnisse zum Energieausweis bei energynet.

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Bei dieser Frage spalten sich die Geister: warum sollen nur Benzin-Autos auf Autogas oder Erdgas umgerüstet werden können? Bei den aktuellen Diesel-Preisen wollen auch Diesel-Besitzer vermehrt ihre Autos auf Gas umrüsten.

Grundsätzlich kann man jedes Fahrzeug auf Gas umrüsten, allerdings ist dies bei Benzinern sehr viel einfacher. Benzin wird vergast und mit Hilfe der Zündkerze entzündet. Man kann also "einfach" eine weitere Zuleitung für Gas legen und statt Benzin-Luftgemisch das Gas im Kolben mit der Zündkerze anzünden.

Diesel ist dagegen ein Selbstzünder. Er wird im Zylinder solange komprimiert, bis er sich selbst entzündet und mit der Verpuffung den Kolben aus dem Zylinder stößt. Will man hier Gas entzünden, müsste man eine Zündkerze hinzufügen. Das macht die Umrüstung eines Diesels sehr teuer und umständlich (es wird aber gemacht z.B. bei Bussen im öffentlichen Nahverkehr).

Bei einem Diesel-PKW lohnt sich dieser Aufwand hingegen nicht. Eine einfache Umrüstung eines Benziners, "nur" Gasanschlüsse zum Zylinder hinzufügen, Leitungen und Tank legen, kostet schließlich schon zwischen 2000 und 4000 Euro. Diesel-Fahrer sollten nicht vergessen, dass sie trotz der hohen Preise noch einen Verbrauchsvorteil haben.

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Mit unserem Rechner für die Auto-Umrüstung kann man selber ausrechnen, ob sich die Umrüstung eines Benziners auf Autogas (noch) amortisiert und wieviele Kilometer man fahren muss, bis dahin.

Update (8.7.08): Gas ist noch bis 2018 von der Mineralölsteuer befreit, es sei denn unsere Regierung entscheidet sich vorher noch um.

Einen guten Überblick über Autogas und die verschiedenen Technologien bietet Wikipedia (8.6.08).

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Zunächst einmal: Was ist ein hydraulischer Abgleich? Das Wort Hydraulik setzt sich zusammen aus dem griechischen Wort hydrauliké oder altgriechisch „das Wasser“ und aulós „das Rohr“ und ist die Lehre vom Strömungsverhalten der Flüssigkeiten. In der Technik wird darunter die Verwendung von Flüssigkeit zur Signal-, Kraft- und Energieübertragung verstanden.

Dieser Begriff wird heute im Bereich der Warmwasserheizungsanlagen verwendet, gilt aber auch für Kühlsysteme und Trinkwasserverteilung. Hier soll der Begriff im Zusammenhang mit der Warmwasserheizung erläutert werden.

Der hydraulische Abgleich beschreibt ein Verfahren, mit dem innerhalb einer Heizungsanlage jeder Heizkörper oder Heizkreis einer Flächenheizung (Heizkörper oder Fußbodenheizung) bei einer festgelegten Vorlauftemperatur der Heizungsanlage genau mit der Wärmemenge versorgt wird, die benötigt wird, um die für die einzelnen Räume gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Dies wird mit genauer Planung, Überprüfung und Einstellung bei der Inbetriebnahme der Anlage erreicht. Auch ein nachträglicher hydraulischer Abgleich ist möglich, wenn die dafür erforderlichen Armaturen im Rohrnetz vorhanden sind (z.B. voreinstellbare Thermostatventile).

Ist eine Anlage abgeglichen, ergeben sich mehrere Vorteile: Die Anlage kann mit einem optimalen Anlagendruck und damit mit einer optimal niedrigen Volumenmenge betrieben werden. Daraus resultieren niedrige Anschaffungskosten der Umwälzpumpe und niedrige Energie- und Betriebskosten während des Betriebes.

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Hier einige Anzeichen für fehlenden hydraulischen Abgleich:

  • Heizkörperventile geben Geräusche ab, da der Differenzdruck im Ventil zu groß ist.
  • Heizkörperventile und Rohrleitungen geben Geräusche ab, da die Strömungsgeschwindigkeit zu groß ist.
  • Heizkörper werden nicht warm, da andere Anlagenteile überversorgt sind ("Hydraulischer Kurzschluss")
  • Heizkörperventile öffnen und schließen nicht zur gewünschten Innentemperatur, ebenfalls wegen zu hoher Differenzdrücke im Ventil.
  • Regelverhalten von Thermostatköpfen ist schlecht durch starkes "Ãœberschwingen".
  • Die Heizungsanlage wird mit zu hohen Temperaturen betrieben, um die Unterversorgung auf diesem Wege auszugleichen.
  • Es werden Pumpen mit zu hoher Leistung eingesetzt, die sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb zu hohe Kosten verursachen.
  • Der Wirkungsgrad des Wärmeerzeugers verschlechtert sich, da die Anlage mit zu hohen Temperaturen und stark schwankenden Volumenströmen betrieben wird.
  • Die Vor-/Rücklauftemperaturen sind unnötig hoch. Insbesondere bei Einsatz moderner Brennwerttechnik oder bei Wärmepumpen und Anlagen mit solarer Heizungsunterstützung verschlechtert sich der Nutzungsgrad.

Aus dem nicht optimalen Betriebsverhalten resultiert ein erheblicher Mehrverbrauch an Strom- und Heizungsenergie. Die EnEV (Energieeinsparverordnung) in Deutschland schreibt aus diesem Grund den hydraulischen Abgleich für zu erstellende oder zu sanierende Anlagen vor.