Energiesparen im Wirtschaftsraum: Staubsaugen

Energiespar-Wettbewerb: Wirtschaftsraum oder Keller

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in Wohnzimmer, Büro, Küche, Garten und Terrasse, Wirtschaftsraum untersucht:

Wohnungsbegehung im Juli - Wirtschaftsraum/Keller

Nachdem wir letztes Mal im Wirtschaftsraum mit Waschmaschine und Trockner begonnen haben, machen wir heute mit dem Staubsauger weiter. Wir setzen das Energiekosten-Messgerät ein, um den Stromverbrauch zu messen. Die gemessenen Werte werden wir mit den Angaben des Herstellers vergleichen. Das Staubsaugen wird auf insgesamt 120 qm Wohnfläche und auf unterschiedlichen Fußböden gemessen.

Staubsauger - ein Verbrauchstest

Der Staubsauger ist 10 Jahre alt und hat eine Auswahl an Leistungsstärken zwischen 250 Watt-1300 Watt. Ob das auch genau die Größenordnung bei der Leistungsaufnahme ist, werden wir mit dem Messgerät überprüfen. Er verbraucht laut Hersteller im Standardbetrieb durchschnittlich 1100 Watt. Ich schalte das Messgerät zwischen Steckdose und Staubsauger und stelle fest: der Staubsauger hat keinen Standby-Verbrauch.

Für den Verbrauchstest des Staubsaugers gibt es zwei Messszenarien: Staubsaugen auf Teppich/Teppichboden, Staubsaugen auf glatten Böden (Fliesen/Laminat/PVC).

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Szenario 1: Staubsaugen auf Teppichboden/Teppich
Ich stelle den Staubsauger auf 750 Watt Leistungsstärke ein, schalte ihn ein und und lese eine Leistungsaufnahme von 742 Watt -755 Watt. Bei Einstellung verschiedener Leistungsstärken, ändert sich die Leistungsaufnahme so, dass sie fast genau der eingestellten Leistungsstärke entspricht. 5 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 750 W in einem Zimmer von 17 qm ergeben einen Stromverbrauch von 70 Wh. 3 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 750 W in einem Zimmer von 15 qm ergeben einen Stromverbrauch von 40 Wh. Wieso eigentlich der Unterschied für nur 2 qm mehr? Manche Ecken sind schwerer zugänglich und man muss manchmal auch Sachen noch wegräumen, um in die hintersten Ecken zu kommen. Außerdem: Manche Teppiche/Fußabtreter müssen mit 1300 Watt gesaugt werden, sonst sehen sie hinterher auch nicht sauber aus. Für normal eingestaubte Teppichböden reichen 750 Watt völlig aus.

Szenario 2: Staubsaugen auf Laminat/Fliesen
Ich stelle den Staubsauger auf 500 Watt Leistungsstärke ein, schalte ihn ein und und lese eine Leistungsaufnahme von 490 Watt -500 Watt. 4 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 500 W in einem Zimmer von 12 qm ergeben einen Stromverbrauch von 30 Wh. 3 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 500 W in einem Zimmer von 9 qm ergeben einen Stromverbrauch von 20 Wh.

Was habe ich gelernt?

Die zu saugende Fläche sollte so frei wie möglich sein, um ohne Unterbrechungen zu saugen, sonst verpulvert man Kilowattstunden, um Sachen kurz mal wegzustellen. Die gewählte Leistungsstärke sollte dem Fußboden angepasst sein: für glatte Böden reichen 500 Watt statt 750 Watt völlig aus (Ersparnis 33%). Vielleicht reichen auch 250 Watt, mir war diese Einstellung zu wenig und ich musste länger saugen. Aber manchmal reicht es hin und wieder zu kontrollieren, ob vielleicht das Saugrohr nicht ganz frei ist. Ist das Saugrohr mit Flusen und Sonstigem verstopft, bringt der Staubsauger nicht die gewünschte Leistung und man saugt dann länger. Insgesamt habe ich 40 Minuten Nettozeit und 380 Wh oder 0,38 kWh gebraucht, um 120 qm zu saugen (davon ca. 36 qm Teppichboden oder Teppich).

Einsparpotenzial sehe ich auch nur im Nutzerverhalten (Stromverbrauchsverhalten), also dem Fußboden angepasst mit so wenig Watt wie nötig zu saugen. Aber ein Mindestmaß an Leistungsstärke und damit auch Leistungsaufnahme ist nun mal notwendig, deswegen gibt es wohl im Handel - z. B. bei Amazon - unter Staubsauger auch keine Einordnung in Energieeffizienzklassen.

In diesem Sinne: Ändern wir unser Nutzerverhalten!