Archive für den Monat: Januar 2009

Moderne Heizungsanlagen haben kaum noch etwas gemeinsam mit den gusseisernen Ungetümen vergangener Zeiten. Damals beschränkte sich eine Wartung auf das Reinigen des Brennraumes des Heizkessels. Heute haben wir es mit unterschiedlich komplizierten Systemen und entsprechenden Einstellungen zu tun.

Ein Mehrverbrauch ist bei modernen Heizgeräten fast immer auf eine mangelhafte Wartung und Einstellung zurückzuführen. Ein Rußansatz im Öl-Kessel von nur 1 mm lässt z. B. die Abgastemperatur um 50 °C ansteigen und erhöht somit z.B. den Öl-Bedarf um 4 %. Hohe Abgastemperaturen bei Gas-Thermen deuten auf verschmutzte Wärmetauscher hin. Wird z. B. ein hoher Luftüberschuss im Abgas gemessen, ist meist der Zug zu hoch und die Wärmeausbeute zu gering. Der Gasbedarf steigt entsprechend.

Von verschiedenen Experten wird das Einsparpotenzial durch kontinuierliche Wartung mit 5 % bis 7 % angegeben. 5 % Heizölersparnis, das sind auf unser Beispiel bezogen 150 Liter (das ist übrigens etwa die Menge, die mit einer Solaranlage für 2 bis 3 Personen pro Jahr eingespart werden kann).

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Welchen Umfang muss eine ordentliche Wartung haben?
Der Mindestumfang einer Wartung ist in der Heizanlagenverordnung festgelegt. Dieser Mindestumfang ist für den jeweiligen Heizungstyp zu präzisieren und zu ergänzen. Der konkrete Umfang der Wartung hängt ab vom Anlagentyp, der Leistung, dem Fabrikat und dem verwendeten Brennstoff. Daher ist eine pauschale Leistungsbeschreibung so gut wie unmöglich.

Auf jeden Fall gehören Kontroll- und Messarbeiten zur Wartung, die im Zusammenhang mit den Messungen des Schornsteinfegers stehen. Außerdem sind alle Arbeiten durchzuführen, die einen sicheren Betrieb der Feuerstätte gewährleisten. Die Wartung sollte vor dem Schornsteinfegertermin liegen.

Wichtig: Lassen Sie sich zur besseren Kontrolle unbedingt ein Wartungsprotokoll aushändigen. Im Wartungsprotokoll sollten die Arbeiten konkret beschrieben und die gegebenenfalls ermittelten Messwerte enthalten sein.

Die Kosten für die Wartung einer Ölheizungsanlage liegen bei ca. 90,- EUR bis 125,- EUR plus MwSt. für die Grundleistung. Bei Gasheizungsanlagen liegen die Kosten zwischen ca. 80,- EUR und 110,- EUR Netto. Fahrtkosten kommen hinzu, ebenso die Kosten für eventuell erforderliche Ersatzteile. Die Preise können sich regional unterscheiden.

Energiespar-Wettbewerb: Kochen

Im Rahmen unseres Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in den meisten Wohnräumen und von diversen Elektrogeräten untersucht. Heute befassen wir uns mit dem Energiesparen beim Kochen.

Wenn man energiesparend kochen will, kann man große und kleine (weniger kostenintensive) Energiesparmaßnahmen treffen.

  • Große Energiesparmaßnahmen:
    Während beim Kauf von Elektrobacköfen die Einteilung in Energieeffizienzklassen (A ist die sparsamste) konkrete Hilfe bei der Kaufentscheidung bieten, gibt es die Kennzeichnung von Herden (Gas- oder Elektroherde/Kochfelder) mittels Energieeffizienzklassen nicht. Bei den Backöfen ist mit der Energieeffizienzklasse in der Regel auch die Leistungsaufnahme (z.B. 0,79 kWh in der Effizienzklasse A) angegeben. Mit unserem Rechner für den Kauf von Elektrogeräten können Sie sich dann ausrechnen, ob sich die Anschaffung eines neuen Backofens lohnt, das sparsamer im Stromverbrauch ist als das Altgerät?

    Für Herde kann man als Faustregel nehmen:

    1. Gasherd ist immer billiger als Elektroherd
    2. Glaskeramik ist sparsamer als gusseiserne Herdplatten
  • Kleine Energiesparmaßnahmen:
    Diese Maßnahmen betreffen insbesondere das Ändern des eigenen Nutzerverhaltens.

    1. Nur so viel Wasser erhitzen wie nötig; kleine Mengen Essen/Wasser gehören auch in kleine Töpfe.
    2. Wasserkocher mit Abschaltautomatik zum Wasser erhitzen sind für kleine Wassermengen effizienter als der Herd. Man kann damit Wasser für die Nudeln oder Kartoffeln mit weniger Energieverbrauch aufkochen und anschließend auf dem Herd weiterkochen.
    3. Eierkocher sind (laut dena) bis zu 50% effizienter als der Herd. Sie müssen ja auch weniger Wasser erhitzen (wenige ml oder cl), um dieselbe Anzahl an Eiern zu kochen.
    4. Töpfe mit Sandwichboden haben eine bessere Wärmeleitfähigkeit und verbrauchen ca. halb so viel Kochzeit/Strom wie Emaille-Töpfe wie schon in unserem Artikel Neuer Herd? Neue Kochtöpfe sparen auch Energie! beschrieben.
    5. Mit dem Schnellkochtopf haben Sie noch kürzere Garzeiten.
    6. Achten Sie auf Wärmeverluste: Diese sind geringer beim Kochen mit Deckel und bei Topfdurchmessern, die gleich groß wie die Kochplatte sind.

In diesem Sinne: Fangen Sie mit den kleinen Maßnahmen an! Allein diese haben schon eine große Wirkung!

4 Kommentare

Steigen wir sofort weiter in die Berechnung ein, die wir im Dezember begonnen haben:

Trinkwasserwärmebedarf

Für den Trinkwasserwärmebedarf legt die EnEV einen Wert von 12,5 kWh/m²a fest.

Die Anlagen-Aufwandszahl kann mit Hilfe von drei Verfahren berechnet werden, die sich hinsichtlich der Detailtreue unterscheiden. Allerdings: Allen liegt das gleiche Berechnungsverfahren zu Grunde. Unterschieden werden hier das Tabellenverfahren, das detaillierte Verfahren und das Diagrammverfahren.

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Wir bedienen uns dem Tabellenverfahren und gehen von einer Gas-Brennwert-Heizung aus, die die Warmwasserbereitung über einen Speicher liefert, und einer manuellen Lüftung. Die Aufwandszahl ep liegt dann bei 1,39.
Hier gilt: Je niedriger, desto besser.

Ergänzung: Erdgas hat im Vergleich zu Heizen mit Strom einen deutlich niedrigeren Primärenergiefaktor, weil Strom bei der Umwandlung und Verteilung bis zu 60% Verluste hat und entsprechend schlechter bewertet wird.

Setzen wir nun in unsere Gleichung QP = ep x (Qh + Qtw) die Werte ein:
QP = 1,39 x (70 kWh/m²a + 12,5 kWh/m²a) = 115 kWh/m²a

Ergebnis

Knapp erreichen wir einen zulässigen Jahresprimärenergiebedarf mit 1 kWh/m²a Differenz nach EnEV. An ein KfW- Energiesparhaus 60 ist hier also nicht zu denken, obwohl es dem damaligen Niedrigenergiestandard entspricht.

Nötige Verbesserungen um KfW 60 tatsächlich zu erreichen

Optimiert man die Anlagen-Aufwandszahl auf 1,20, indem man eine Solaranlage hinzunimmt, liegen wir bei 99 kWh/m²a.
Dämmen wir zusätzlich die Gebäudehülle stärker und gehen von einem Jahres-Heizwärmebedarf von Qh = 40 kWh/m²a aus, ergibt sich ein Jahresprimärenergiebedarf von 63 kWh/m²a. Wir sind den geforderten 60 kWh/m²a schon näher gekommen, haben sie aber immer noch nicht erreicht.

KfW-60 im Holzbau

Es zeigt sich, dass im Holzbau die ausgefeilte Anlagentechnik hilft, den KfW-Standard 60 zu erreichen.
Denn die Gebäudedämmwerte und die damit verbundenen niedrigen Transmissionswärmeverluste sind in der Regel bereits erfüllt.