Archive für den Monat: August 2009

Energiespar-Wettbewerb: Klimagerät

Im Rahmen unseres Energiespar-Wettbewerbs untersuchen wir den Stromverbrauch von diversen Elektrogeräten. Schwerpunkt heute ist der Stromverbrauch eines Klimageräts.

Klimagerät - ein Verbrauchstest

Heute untersuchen wir ein mobiles Klimagerät mit Abluftschlauch, das ca. 2 Jahre alt ist. Der Hersteller gibt eine Leistungsaufnahme von 830 Watt bei einer Kühlleistung von 2930 Watt an. Ich stecke den Stecker des Klimageräts in das Energiekosten-Messgerät und dieses wiederum in die Steckdose. Untersucht wird der Stromverbrauch pro Stunde in 2 Kühlstufen und 2 Gebläsestufen.

  • Schritt 1: Das Klimagerät steht auf Gebläsestufe 1 und zeigt pro Stunde einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 55 Wattstunden. Die gemessene Zimmertemperatur hat sich nicht verändert. Die gefühlte Temperatur in unmittelbarer Nähe des Klimageräts ist niedriger als ohne Gebläse.
  • Schritt 2: Das Klimagerät steht auf Gebläsestufe 2 und zeigt pro Stunde einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 70 Wattstunden. Die gemessene Zimmertemperatur bleibt gleich oder senkt sich höchstens um 0,1°C. Die gefühlte Temperatur in unmittelbarer Nähe des Klimageräts ist niedriger als ohne Gebläse.
  • Schritt 3: Das Klimagerät steht auf Kühlstufe 1 und zeigt pro Stunde einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 720 Wattstunden. Die gemessene Zimmertemperatur senkt sich in der Stunde bis zu 1,6°C (erreicht bei Temperaturen, die von 25,9 auf 24,3°C gekühlt wurde), und ist abhängig von der zu kühlenden Zimmeranfangstemperatur.
  • Schritt 4: Das Klimagerät steht auf Kühlstufe 2 und zeigt pro Stunde einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 870 Wattstunden. Die gemessene Zimmertemperatur senkt sich in der Stunde bis zu 1,8°C (erreicht bei Temperaturen, die von 26,0 auf 24,2°C gekühlt wurde), und ist abhängig von der zu kühlenden Zimmeranfangstemperatur.

Fazit: Wie erwartet unterscheidet sich der durchschnittliche Stromverbrauch des Klimageräts bei unterschiedlich eingestellten Gebläse- und Kühlstufen. Da kann sich jeder überlegen, ob eine um ca. 3°C niedrigere Zimmertemperatur es wert ist, wenn ca. 2,5 kWh in 3 Stunden gebraucht wird, um diese Temperatur zu erreichen und weitere kWh, um die Temperatur zu halten. Wenn sich für jeden von uns die nicht mehr erträgliche Temperatur unterscheidet oder das ökologische Gewissen, dann hat jeder von uns hier an dieser Stelle eine andere Antwort. Also was tun, wenn man Strom (und Geld) sparen will, aber eine bestimmte erträgliche Zimmertemperatur notwendig ist (also z.B. im Büro, Schlafzimmer, aufgeheizte Dachgeschosswohnung)?

  • Tagsüber Fensterläden und Außenjalousien (halb) geschlossen halten.
  • Wenn möglich (und die Wohnung für Einbrecher unzugänglich), nachts lüften.
  • Ein Ventilator (oder Gebläsestufe des Klimageräts) verbraucht weniger als Kühlen mit dem Klimagerät, kühlt auch weniger, aber die gefühlte Temperatur ist erträglicher.
  • Stoßkühlen, z.B vor dem Schlafengehen, und dann das Klimagerät ausschalten.
  • Wenn möglich: nur vormittags und abends arbeiten.

Wenn diese Tipps nicht ausreichen und Sie ein Klimagerät kaufen wollen:

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  • Kaufen Sie ein energiesparendes Klimagerät mit Energieeffizienzklasse A.
  • Schauen Sie auf die Energieeffizienzgröße bei Volllast oder COP (je höher, desto besser): Ein COP-Wert von 3,0 ist besser als 2,7 bei gleicher Effizienzklasse. Klimageräte mit einem COP von 3,0 erzeugen aus 1 kW elektrischer Leistung mindestens 3,0 kW Kühlleistung.
  • Sparsame Klimageräte mit Energieeffizienzklasse A sind mittlerweile nicht mehr so selten, aber in der Regel teurer. Aber jetzt im Spätsommer sind Klimageräte oft schon zu reduzierten Preisen erhältlich.

1 Kommentar

Die FAZ berichtet in diesem Artikel Windkraft-Techniker: Nackenschmerzen für den Strom - FAZ über den Arbeitsalltag eines Windkraft-Technikers.

Der Job ist hart, wenn man der Beschreibung folgt:

  • Viele Stufen muss man auf einer Leiter hochklettern, bis man oben in der Kanzel ist.
  • Man ist zwar gesichert, kann sich beim Aufprall ins Geschirr aber trotzdem die Knochen brechen.
  • Wenn man sich verletzt, kann man nur schwer gerettet werden (Feuerwehr und Co sind eventuell nicht auf eine Höhenrettung vorbereitet).
  • Es kann rutschig sein, vom Schmierfett des Getriebes oder vom Regen
  • Elektrotstatische Aufladungen können einen schon treffen, noch bevor es wirkich gewittert.

Vielleicht werden die Anlagen der Zukunft ja auch Wartungsfreundlicher.... Eine richtige Treppe, abgedichtete Lager, die nicht schmieren (oder Lagerlose Technik), ....

Immer öfter lese ich es jetzt (wie z.B. hier beim Manager-Magazin Solarstromanlagen: Mehr als 7 Prozent Rendite im Jahr), dass die Investition in Photovoltaik-Anlagen nicht mehr eine Nischen-Idee irgendwelcher Ideologen ist, sondern sich auch Menschen dafür interessieren, die nur ihr Geld anlegen möchten.

Mehrere Dinge sind für diese Entwicklung grundlegend:

  1. die Leute wissen im Moment nicht, wohin mit ihrem Geld. Zinsen gibt es kaum, Aktien sind vielen zu riskant. Eine "sichere" Anlage mit 7% Rendite wird dann schon interessant.
  2. die Preise für Photovoltaik-Module sind in den letzten Jahren durch Innovation und Wettbewerb stark gesunken (wie vorhergesehen). Wo unser Photovoltaik-Rechner für eine Anlage mit Neupreis 13.000 € noch eine Amortisationszeit von 23 Jahren ausgibt, sind es bei Kosten von 10.000 € nur noch 14 Jahre.
  3. Man erhält heutzutage nicht nur Förderung für kWh, die man ins Netz einspeist, sondern auch dafür, sie selbst zu verbrauchen. Bisher haben viele den gesamten selbst erzeugten Strom ins Netz eingespeist und für ihren eigenen Bedarf Strom vom Kraftwerk zurück gekauft. Wer das moralisch nicht richtig fand, der kann jetzt aufatmen.

Weiter so!