Archive für den Monat: Februar 2010

Vertikale Gärten sind der neueste Schrei, einerseits um auf kleiner Fläche mehr Gemüse anzubauen, andererseits werden Fassaden begrünt um in Großstädten ein besseres Klima zu schaffen.

In Deutschland waren die Galeries Lafayette in Berlin die Trendsetter mit einer wundervollen Blumenwerbung an der Fassade (Bilder gibt es beim Bund Deutscher Staudengärtner und bei Flickr).

Der erste, der vertikale Gärten sogar innerhalb von Gebäuden für Firmen plante und sich die Idee sogar patentieren liess ist Patrick Blanc (Artikel im StyleMag). Er plant nach Wunsch die Aufstellung, Bepflanzung und die Pflege der grünen Wände.

Die Idee zur Kühlung, Gebäude mit Pflanzen bewachsen zu lassen ist alt, man lässt eine Rankpflanze auf einer schrägen süd-westlich liegenden Glasfläche wachsen. Im Sommer wird die Glasfäche verschattet, innen bleibt es kühl. Im Winter lässt die Pflanze (z.B. wilder Wein) die Blätter fallen, die Sonne kann ins Gebäude scheinen und die Heizung unterstützen. Das ist die einfachste Art der solaren Wärmegewinnung, ganz ohne Strom und Energieverbrauch.

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In Portland (Oregon, USA) ist jetzt geplant, die gesamte Westfassade eines Hochhauses mit sommergrünem Blattwerk zu verschatten (Quelle MSNBC). Alle 8m soll an dem Hochhaus eine neue Ebene mit Pflanzenkübeln befestigt sein, in der die nächste Generation an Rankpflanzen wächst (die meisten Ranken haben eine Höhenbegrenzung, deshalb muss hier auf mehreren Ebenen geplant werden). Diese Verschattung kommt allerdings nicht ohne Energieverbrauch aus, wie die am Einfamilienhaus, denn die Kübel müssen bewässert werden.

Die Idee ist aber sehr cool und ich vermute, dass im Umkreis des fertigen Gebäudes im Sommer ein ganz anderes Klima herrschen wird, als in der restlichen Stadt. Mehr grüne Wände!

Dass die Planer in der nördlichen USA überhaupt eine Verschattung einbeziehen liegt daran, dass auch die nördliche USA deutlich südlicher liegen als Deutschland (Portland in etwa auf der Höhe von Rom).


Eine Wärmebrücke (oft fälschlicherweise als Kältebrücke bezeichnet) ist ein Gebäudebereich, durch den die Wärme schneller nach außen transportiert wird, als durch die anderen Bauteile.

Man unterscheidet konstruktive, geometrische und materialbedingte Wärmebrücken.

  • Konstruktive Wärmebrücken entstehen durch Konstruktionen mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit. Beispiele hierfür sind z.B. Stahlbetondecken mit Verbund zu den Außenwänden, Ringanker, Heizkörpernischen.
  • Geometrische Wärmebrücken ergeben sich beispielsweise durch Versprünge oder Ecken in einem ansonsten glatten Bauteil, wenn der Innenfläche eine größere Außenfläche, durch die die Wärme abfließt, gegenüber steht. Ein Beispiel hierfür ist die Hausaußenecke.
  • Materialbedingte Wärmebrücken liegen dann vor, wenn in Wärmestromrichtung unterschiedliche Baustoffe im Querschnitt liegen. Beispiele hierfür sind z.B. eingelassene Stahlträger; ein Betonsturz in Klinkerwand.

Im Bereich von Wärmebrücken sinkt bei kalten Außentemperaturen die innere Oberflächentemperatur von Bauteilen stärker ab als in den "Normalbereichen". Bei Unterschreiten der Taupunkttemperatur fällt Tauwasser (Kondenswasser) aus. An Wärmebrücken besteht die Gefahr von Schimmelbildung. Wärmebrücken führen zu höherem Transmissionswärmebedarf und damit zu höherem Heizkosten.

Häufig findet man Wärmebrücken in folgenden Bauteilen:

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  • Balkone
  • Rollladenkästen
  • Mauersohlen
  • Fensterrahmen und Fensterstürzen
  • Heizkörperbefestigungen im Mauerwerk
  • Heizkörpernischen
  • Deckenanschlüsse
  • Ecken im Haus
  • ungedämmte Stahlbetonbauteile
  • auskragende Stahlträger

Durch eine fachlich einwandfrei aufgebrachte Außenwanddämmung lassen sich Wärmebrücken erheblich mindern.