Autoren-Archive: marianne

Im Rahmen der Podcast-Serie Bau-FAQ erscheint heute ein Beitrag (mehr dazu auf der Seite Serien), der sich damit beschäftigt, welche Voraussetzungen für eine energetische Sanierung mit KfW-Mitteln gegeben sein müssen. Podcasts sind Ton-Aufnahmen von Interviews (Podcast in unserer FAQ), die Sie auf dieser Seite abspielen oder sich herunterladen können.

Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit den Fragen:

  • Gibt es KfW-Mittel nur bei Sanierung durch Fachhandwerker?
  • Was ist eine Fachunternehmererklärung nach EnEV?
  • Warum brauche ich eine Fachunternehmererklärung?

Der Podcast Fachunternehmererklärung mp3 direkt herunterladen

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Fachunternehmererklärung (02:23 min.)
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Wenn Sie Fragen zum Bauen oder Fragen zur energetischen Sanierung haben oder Sie ein bestimmtes Thema interessiert, schreiben Sie sie in den Kommentaren auf oder senden uns eine E-Mail. Wir versuchen, Ihre häufigsten Fragen zu beantworten oder dazu ein Po

Seit Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007 ist ein Energieausweis für jedes Gebäude Pflicht.

Viele Hauseigentümer sind unsicher, welchen Energieausweis sie für ihr Haus brauchen. Hier noch einmal eine kurze Übersicht:

Altbau bis 4 WE BJ 1977 und älter → Bedarfsausweis
Altbau bis 4 WE BJ 1977 und älter
auf Niveau WSVO1977 saniert → Wahlfreiheit Verbrauchs- oder Bedarfsausweis

Wie unterscheiden sich nun diese beiden Ausweisarten?

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1. Bedarfsorientierter Ausweis
Beim bedarfsorientierten Ausweis wird durch die bauphysikalische und baukonstruktive Bestandsaufnahme der jährliche Energiebedarf eines Gebäudes für Heizung, Warmwasserbereitung und Wohnungslüftung berechnet. Er berücksichtigt dabei die Daten der Gebäudehülle wie etwa Fenster, Dämmung der Außenwände und Dachfläche, die verwendeten Baumaterialien und die Bauweise. Mit in die Berechnung fließen außerdem die Eigenschaften der Lüftungs- und Heizungsanlage ein und ob erneuerbare Energien (z.B. Solarthermie, Pellets) oder Wärmepumpen eingesetzt werden. Aus diesen Daten wird dann berechnet, wie viel Energie für das Gebäude bei durchschnittlichem Nutzverhalten und Klima verbraucht wird.

Als Kennzahl ergibt sich dann im Bedarfsausweis der so genannte Primärenergiebedarf. Primärenergiebedarf ist der Gesamtbedarf an Energie, der für die Beheizung, Klimatisierung und Warmwasserversorgung eines Gebäudes unter Normbedingungen gebraucht wird. Dazu zählt auch der Aufwand, der für die Gewinnung, die Aufbereitung und den Transport der Energie (etwa für Öl oder Gas) nötig ist.

2. Verbrauchsorientierter Ausweis
Bei dem verbrauchsorientierten Energieausweis wird die Energieeffizienz eines Hauses aus der innerhalb 3 Jahren und dem sich dann ergebenden Mittelwert tatsächlich verbrauchten Energiemenge berechnet.
Hierbei ist wichtig zu wissen, dass diese Methode der Berechnung wenig Aussagekraft hat. In dem verbrauchsorientierten Ausweis wird nämlich nicht der Zustand eines Gebäudes berechnet, sondern nur der Energieverbrauch. Ob ein Haus mit Familien mit Kindern oder mit berufstätigen Singles bewohnt wird, beeinflusst den Energieverbrauch eines Gebäudes enorm.
Eine extreme Verzerrung kann auch bei Einfamilienhäusern zum Tragen kommen, wenn die Bewohner vielleicht den Winter auf Mallorca verbringen. Die Folge wäre unter Umständen der Energiekennwert eines Passiv-Hauses.

Für die energetische Beurteilung eines Hauses und damit die Einschätzung des Energieverbrauchs ist deshalb immer der bedarfsorientierte Ausweis aussagekräftiger.

Ist Ihnen das auch schon einmal passiert? Sie haben gerade Ihre Wohnung renoviert und plötzlich tauchen dunkle Flecken an den Wänden auf. Was ist das???

Fogging (fog = englisch: Nebel) sind schwarze Ablagerungen, die von heute auf morgen da sind – und zwar vorwiegend in renovierten Wohnungen und Häusern. Manchmal sind nur einige schwarze Flecken zu erkennen. In anderen Fällen sieht die Wohnung aus, als hätte ein Schwelbrand stattgefunden. Ein rußähnlicher Schmierfilm überzieht Möbel, den Fußboden, Gardinen, einfach alles.

Als wesentliche Ursache des schwarzen Staubes gelten bestimmte organische Verbindungen, die in die Raumluft gelangen. Diese Verbindungen sind Weichmacher und Lösemittel in Farben und Lacken enthalten, aber auch in Fußbodenklebern, PVC-Bodenbelägen oder Holzlaminat-Paneelen.

Wie entsteht nun der Fogging-Effekt? Fachleute haben folgendem Verlauf festgestellt: Die Renovierungsarbeiten wurden meistens im Sommer durchgeführt. In der folgenden Heizperiode steigt die Konzentration der Stoffe in der Raumluft, weil weniger gelüftet wird. Die organischen Verbindungen können sich dann unter bestimmten Bedingungen mit den üblichen Staubpartikeln zu größeren Teilchen verbinden und setzen sich als schmierige Beläge ab.

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Gefördert werden kann das Phänomen auch dadurch, dass die immer dichtere Gebäudehülle den schwarzen Staub begünstigt, weil der Luftaustausch eingeschränkt wird. Zum anderen setzen Hersteller zunehmend schwerflüchtige organische Verbindungen ein, weil sie im Gegensatz zu den flüchtigen Verbindungen nicht als Lösemittel deklariert werden müssen – und das ist verkaufsfördernd.

Es ist umstritten, ob von dem schwarzen Staub eine Gesundheitsgefahr ausgeht. Einige Betroffene berichten von Halskratzen oder Atemproblemen. Die festgestellten Konzentrationen an Weichmachern und Lösemitteln in der Luft liegen jedoch in den meisten Fällen deutlich unterhalb der Schwelle einer Gesundheitsgefährdung. Trotzdem muss der Staub entfernt und die Ursache gefunden werden – schon allein aus optischen Gründen. Wählen Sie beim erneuten Renovieren eine Wandfarbe, die frei von Lösemitteln ist.

Überprüfen Sie Ihr Heizverhalten: Lassen Sie die Räume nie auskühlen, sondern heizen Sie kontinuierlich. Zusammen mit regelmäßigem Lüften beugt das auch der Schimmelbildung vor. Bauliche Mängel wie Wärmebrücken sind zu beseitigen. Auch wenn es noch so gemütlich ist: Kerzen und Öllampchen sollten seltener angezündet werden. Der Staub kann in der Regel mit Spülmitteln und Kunststoffreinigern entfernt werden.