Hybrid-Umbau

2 Kommentare

Der Spiegel hat in seiner Auto-Kategorie eine gute Einführung zum (Auto-)Fahren mit Gas erstellt. (4.6.08)

Es gibt zwei Sorten Gas fürs Auto:

  • Erdgas: besteht hauptsächlich aus Methan. Es wird komprimiert (deshalb heisst es auch CNG - compressed natural gas). Der Preis liegt z.Z. bei 0,91€.
  • Autogas: ist flüssiges Butan oder Propan (LPG - liquified petroleum/propane gas). Der Preis liegt z.Z. bei 0,69€.

Wenn man ein Auto gleich mit Autogasantrieb kauft, muss man mit 2000 bis 3000 Euro Mehrkosten rechnen, ein Erdgasauto kostet kanpp 2500 Euro mehr. Sinnvoll ist es die Anlage gleich vom Hersteller zu kaufen, weil man dann keinerlei Probleme mit der Gewährleistung hat (bei Problemen haben sich manche Hersteller schon auf die Position gestellt, dass die Gewährleistung entfällt, weil in den Motor eingegriffen wurde). Der zweite Vorteil ist, dass man die Anlage nicht noch dem TÜV vorstellen muss, weil das der Hersteller auch schon eingetragen hat.

Interessant sind die Tabellen, die auf den folgenden Seiten kommen, hier werden alle möglichen Autos aufgelistet und was ein Kilometer bei einer bestimmten Fahrleistung im Jahr kostet (die Zahlen kommen vom ADAC, da kennt man die Tabellen für Kilometerkosten bereits her).

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Da aber auch der Neupreis für die Fahrzeuge angegeben ist, kann man die Zahlen sehr gut in unseren Rechner für den Autoneukauf eingeben und sich individuell für die eigene Jahreslaufleistung ausrechnen, ob es sich lohnt ein Autogas-/Erdgasauto zu kaufen statt zu einem normalen Benziner oder Diesel zu greifen.

Dieselfahrzeuge lassen sich übrigens nicht umrüsten, weil der Selbstzünder nicht für Gas geeignet ist.

Harald Kaiser vom Stern durfte den Erdgas-Touran (Touran Eco Fuel) mit 105 PS probefahren und ist damit von Hamburg nach Österreich in den Urlaub gefahren.

Sein Fazit: er hat Geld gespart; knapp 40% im Vergleich zu einer befreundeten Familie, die mit einem Diesel Audi A7 unterwegs waren, aber die häufigen Tankstopps (alle 200km im Schnitt) und die schlechte Erreichbarkeit der Erdgas-Tankstellen, haben ihm den Spaß gründlich verdorben. 117€ gab man für Erdgas aus, die andere Familie 180€ für Diesel. Die Erdgas-Familie musste 7 Mal zum Tanken stoppen, die andere nur zweimal.

Leider wurde im Artikel nicht gesagt, was das eine oder das andere Auto gekostet hat, nur die Gaspreise/Dieselpreise wurden erwähnt: Gas im Schnitt 90 Cent, Diesel im Schnitt 1,39 €. So kann ich weder unseren Rechner für die Auto-Umrüstung noch für den Auto-Neukauf anwerfen.

Interessant fand ich die Beschreibung, wie wenig Durchzugskraft der Erdgas-Touran hat: es klang erschreckend wie eine Überlandreise mit meinem 55PS Corsa! (Kleinlaster überholen, am Berg wird's langsamer, Bergstrecken machen gar keine Spaß,)
Der Autor: "Um auf ebener Strecke 150 km/h zu erreichen, braucht er viel Anlauf."

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Das kann ich im Corsa für weniger haben! Ok, mit drei Passagieren und Gepäck wirds darin deutlich enger, aber trotzdem!

Update 25.5.08: Der Stern berichtet vom Erdgas-Merceds (B-Klasse) und legt auch Zahlen auf den Tisch. Der Erdgas-Merc kostet 3.700€ mehr als die Benzin-Version (knapp 24.500€). Beide haben 116PS. Der Durchschnittsverbrauch pro 100 Kilometer ist 7,3 Litern Benzin oder 4,9 Kilogramm Erdgas. Durchgerechnet mit unserem Rechner für den Autoneukauf ergibt sich eine Amortisationszeit von unter drei Jahren bei 30.000km im Jahr. Fährt man nur die Hälfte (15.000), dann amortisiert sich der Gas-Mercedes nach 5 Jahren.

Im Artikle steht auch, dass das Steuerprivileg für Gas noch bis 2018 erhalten bleiben soll.

Wir dachten wir sind aus dem Schneider: Die Einführung von Benzin E10 schien vorerst gekippt, drei Millionen Autobesitzer in Deutschland sind erstmal sicher vor dem Tanken von Super Plus.

Die Welt berichtet am 20. April dagegen, dass die Pläne für eine höhere Bio-Ethanol-Beimischung im Diesel (Diesel B7) weiterhin verfolgt werden. Mit den gleichen Problemen für Diesel-PKW wie beim Bio-Benzin für Benziner: der agressive Treibstoff greift Dichtungen und Schläuche an. Hinzu kommt beim Diesel noch, dass sich der Motor mit dem Öl-Anteil im Diesel selber schmiert. Dies wird mit höherem Bio-Ethanol-Anteil schlechter.

Nach dem Aufschrei in der Bevölkerung wurden die einen Pläne gekippt, die anderen aber klammheimlich beibehalten. Wie finden wir das?

Abgesehen von der Erkenntnis, die sich immer mehr durchsetzt, dass es unvernünftig ist, Lebensmittel zu Benzin (oder Diesel) zu verarbeiten!

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Update: Auch der Spiegel berichtet, allerdings von den Veröffentlichungen des Umweltministeriums: Diesel B7 könnte gar nicht schaden (mit Verweis auf Frankreich).

Update Dezember 2010: Alles zum Thema Benzin E10 auf unserer Themenseite E10