Standby

Energiespar-Wettbewerb: Kinderzimmer

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in Wohnzimmer, Büro, Küche, Garten und Terrasse, Wirtschaftsraum untersucht:

Wohnungsbegehung im August - Kinderzimmer

Im Kinderzimmer verbrauchen das MC/CD-Abspielgerät und die Lampe Strom. Wir setzen das Energiekosten-Messgerät ein, um den Stromverbrauch beim MC/CD-Spieler zu messen.

MC/CD-Spieler - ein Verbrauchstest

Der Casettenspieler ist 5 Jahre alt. Ich schalte das Messgerät zwischen Steckdose und Casettenspieler und stelle fest: er hat eine Leistungsaufnahme von 9 Watt im Standby und einen gemessenen Standby-Verbrauch von 220 Wattstunden/Tag (0,2kWh). Und dies, obwohl kein Lämpchen brennt. Da es aber keinen Ein- und Ausschaltknopf hat, wird die Casetteneinstellung Tape als AUS-Knopf benutzt.

Wird eine Casette abgespielt, erhöht sich die Leistungsaufnahme nicht, bleibt also bei 9 Watt. Beim Abspielen einer CD verhält es sich ähnlich. Die Umstellung auf CD ohne Abspielen bedeutet eine Leistungsaufnahme von 11 Watt (also ein Stromverbrauch von 11 Watt/Stunde im Standby). Wird die CD abgespielt, erhöht sich der Stromverbrauch nicht. Die Radio-Einstellung bedeutet 9 Watt/Stunde.

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Kinderlampe

Die Lampe im Kinderzimmer war lange Zeit eine 40-Watt-Glühbirne. Als die Lampe immer öfter angelassen wurde, weil Kinder halt vergessen sie auszuschalten, war es Zeit, eine Energiesparlampe (11 Watt) einzusetzen. Demnächst schauen wir uns nach einer Schreibtischlampe für den neuen Kinderschreibtisch um. Dann kann wahlweise nur diese eingeschaltet werden. Wenn das Kind darauf achtet und ich es dazu erziehe. Wenn die Kinder älter werden und Computer oder Fernseher in ihrem Zimmer nutzen, kommen eventuell weitere Stromverbraucher ins Kinderzimmer.

Was habe ich gelernt?

Energiesparen im Kinderzimmer ist gar nicht so leicht: Denn Kinder vergessen, ein Abspielgerät oder das Licht auszuschalten. Beim Abspielgerät ziehe ich so oft wie möglich den Stecker aus der Steckdose, um Standby-Kosten zu vermeiden.

Wie lernt das Kind Energiesparen?

Ich habe auch relativ früh versucht, meinem Kind ein Bewusstsein für den Wert von Energie und den Sinn von Energiesparen zu schaffen (mit Erfolg!). Eine gute Hilfe dabei war auch das Klima-Musical Eisbär, Dr. Ping und die Freunde der Erde für Kinder, das in anschaulicher Weise erzählt, wie Kinder durch Energie sparen dazu beitragen können, dass Eisschollen an den Polen nicht mehr schmelzen. Zwei Kinder, in deren Wohnung die Stromfresser Ampere, Volt und Watt ihr Unwesen treiben, bekommen von Eisbär und Pinguin die „Lizenz zum Ausschalten“.

Neben der Hörspiel-CD ist eine Lieder-CD zusätzlich mit allen Playbacks und ein Buch erschienen. Eisbär, Dr. Ping und die Freunde der Erde

In unserem letzten Beitrag behandelten wir die Möglichkeiten zum Einsparen von Heizenergie.

Heute sprechen wir über Strom!

Wissen Sie, wie sich die Kosten für Ihre Stromversorgung in den letzten 10 Jahren entwickelt haben? Wahrscheinlich nicht, weil sie weniger rasant gestiegen sind als die Kosten für Heizenergie. Hier ein kleiner Vergleich: Ein großer Stromversorger im Ruhrgebiet berechnete im Jahr 1997 für eine Kilowattstunde Strom 0,1150 € netto (ohne Mehrwertsteuer); der Grundpreis betrug im gleichen Jahr 42,95 € netto pro Jahr. Im Jahre 2007 berechnete der gleiche Stromversorger für die Kilowattstunde Strom 0,1503 € = + 30%; der Grundpreis betrug 77,31 € pro Jahr = + 80%.

Sicherlich sind die Strompreise regional unterschiedlich, aber im Großen und Ganzen kann man diese Berechnung anstellen. Berechnen Sie bitte jetzt, wie Ihr Einkommen in den letzten 10 Jahren gestiegen ist. Wahrscheinlich nicht im gleichen Verhältnis.

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Stromspar-Katalog

Diese Zahlen haben uns veranlasst, einen kleinen Katalog mit Maßnahmen zum Stromsparen zusammenzustellen:

  • Stellen Sie Ihren Kühlschrank nicht neben einem Heizkörper oder dem Herd auf.
  • Tauen Sie Ihren Kühlschrank/Tiefkühler regelmäßig ab.
  • Stellen Sie Ihren Kühlschrank nicht zu hoch ein.
  • Benutzen Sie Ihre Kaffeemaschine nicht als Warmhalteplatte.
  • Waschmaschine immer voll beladen.
  • 90°-Wäsche ist bei den heutigen Waschmitteln kaum mehr erforderlich; 60° reichen auch.
  • Benutzen Sie für Ihr Frühstücksei einen Eierkocher statt Wassertopf.
  • Setzen Sie für lange Garzeiten einen Schnellkochtopf ein.
  • Zum Erhitzen von Wasser benutzen Sie bitte einen Wasserkocher.
  • Statt z.B. 60-Watt-Glühbirnen setzen Sie Energiesparlampen ein.
  • Setzen Sie für Steh- und Tischleuchten Dimmer ein.
  • Schalten Sie die Stand-by-Funktionen Ihrer Geräte ab.
  • Schalten Sie Ihren Geschirrspüler nach dem Spülgang aus und nutzen Sie zur Trocknung des Geschirrs die Eigenwärme des Gerätes.

Wenn Sie diese Regeln beherzigen, kann ein 4-Personen-Haushalt bis zu 500,- € pro Jahr allein an Stromkosten sparen. Dieses Geld können Sie – falls sich in Ihrem Haushalt noch alte, stromfressende Kühlgeräte befinden – zum Kauf neuer, energiesparender Geräte einsetzen. Ob sich die Anschaffung eines neuen Elektrogeräts lohnt, das sparsamer im Stromverbrauch ist als das Altgerät, können Sie auch mit dem Elektrogerätekauf-Rechner ausrechnen.

In unserem nächsten Beitrag kehren wir wieder zurück zur Energieeinsparung in Gebäuden und werden Maßnahmen beschreiben, die wenig Geld kosten, aber viel Energie und damit Geld einsparen.

Energiespar-Wettbewerb: der zweite Verbrauchstest in der Küche

Im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs führen wir unsere Wohnungsbegehung fort. Bisher hatten wir die Stromfresser in folgenden Räumen unter die Lupe genommen:

  1. Januar - Wohnzimmer
  2. Februar - Büro
  3. März - Küche

Wohnungsbegehung im März - Küche II

In der Küche gibt es neben Geräten im Dauerbetrieb, die wir in Energiesparen in der Küche: Kühlen und Gefrieren untersucht haben, auch Geräte des täglichen Gebrauchs zum Kochen und Erwärmen von Speisen, die bei Bedarf eingeschaltet werden, wie z.B. Elektroherd und Mikrowelle (Artikel II). Der Herd ist am Drehstromanschluss, hat also keine normale Steckdose und das Messgerät ist daher gar nicht einzusetzen. Hier werde ich mich mit den Angaben des Herstellers begnügen und die Sparsamkeit bzgl. anderer Geräte einordnen. Die Steckdose der Mikrowelle ist gut zugänglich, mein Messgerät gut einsetzbar. Die Küche bietet viel mehr Elektrogeräte als andere Räume, weitere Geräte in der Küche werden wir daher im April untersuchen.

Elektroherd

Mein Elektroherd mit Glaskeramik-Kochfeld ist 11 Jahre alt. Er hat laut Etikett eine Gesamt-Leistungsaufnahme von 8,3 kWh. Was bedeutet das im Vergleich zu heutigen Elektroherden? Seit 2003 sind für Backöfen (!!) die Einordnung in Energieeffizienzklassen vorgeschrieben. Die Kochmulden unterliegen nicht dieser Vorschrift. Im Handel sind in der Regel Backöfen mit einem Verbrauch bei konventioneller Beheizung zwischen 0,75 kWh-0,95 kWh in der Energieeffizienzklasse A zu finden, selten Geräte mit Energieeffizienzklasse B.

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Im Handel erhältliche Glaskeramik-Kochmulden haben eine Leistungsaufnahme von ca. 1200 Watt für die kleinen 14,5cm-Kochstellen und 1800 Watt für die größeren 18cm-Kochstellen. Die riesengroßen 2-Kreis-Kochzonen mit z.B 21 cm verbrauchen ca. 2100 Watt. Mein Standard-Herd mit 2 kleinen und 2 größeren Kochstellen (Summe 5 kWh) hat also einen Backofen mit ca. 3,3 kWh mögliche
Leistungsaufnahme?

Was habe ich gelernt?

Was habe ich aus dieser Untersuchung gelernt? Mein Backofen verbraucht sehr viel, aber er wird bei uns selten genutzt. Vor 11 Jahren war bei mir Energiesparen kein Thema, sondern nur der bezahlbare Kaufpreis. Trotzdem: Beim nächsten Herd wird alles anders. Hoffentlich gibt es dann Geräte der A+ oder A++ Energieeffizienzklasse. Wenn Sie den Kauf eines Elektroherds planen, dann rechnen Sie mit unserem Elektrogerätekauf-Rechner aus, nach wieviel Jahren sich der Kauf amortisiert hat.

Aber auch kleinere Maßnahmen helfen: In unserem Beitrag Neuer Herd? Neue Kochtöpfe sparen auch Energie hat eine Investition von 60 Euro für Edelstahl-Kochtöpfe mit sogenanntem Sandwichboden statt Emaille-Töpfen eine geschätzte Ersparnis von 280 kWh im Jahr eingebracht. Bei heutigen 20 Cent/kWh sind das 56 Euro im ersten Jahr. Der Kauf der neuen Töpfe hat sich nach einem guten Jahr schon amortisiert.