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- aus einem Interview mit Scott McNealy

Scott McNealy, Gründer von Sun Microsystems spricht im Interview mit der WirtschaftsWoche (Ausgabe 40/2008, Seiten 37 und 38) über Server und energiesparende Computertechnik.

Das Problem mit herkömmlichen Mikroprozesoren ist: sie kommen selbst dann auf 60 bis 70% ihrers maximalen Energieverbrauchs, wenn sie gar keine Aufgaben zu bewältigen haben.
Das ist ungefähr so, als würden Sie Ihren Wagen in der Garage parken, und der Motor würde die ganze Nacht bei einer Leistung von 90km/h laufen.

Suns Server verbrauchen 1,5Watt, wo andere 50 bis 130Watt verbrauchen, so der Firmengründer. Sun hat laut Scott McNealy schon im Jahr 2000 angefangen im Bereich Energiesparen zu forschen und hat bei Neuentwicklungen sehr großen Wert auf energiesparende Technik gelegt.

Andere Berichte zum Thema

Google berichtet über ihre eigenen Server und vergleicht den Verbrauch mit anderen.

Die IX (Ausgabe 10/2008, Seiten 103ff) berichtet über einen Benchmark, mit dem man den Energieverbrauch von Server-Hardware testen kann. Das Ergebnis war, dass Server im Alltragsbetrieb ohne Last im Schnitt 300 Watt und mehr verbrauchen.

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Von den weißen Flecken auf Deutschlands Internet-Landkarte ist selten die Rede, es gibt sie aber immer noch: Dörfer, die kein DSL erhalten, weil es sich für die Telekom nicht rechnet. Abhilfe war bisher immer ein Satelliten-Internet, doch war nur der Down-Link über Satellit, der Versand von E-Mails und andere Uploads gingen weiterhin durch die Telefonleitung.

Seit einiger Zeit gibt es die Möglichkeit, beide Richtungen über Satelliten zu betreiben: das bedeutet einen immensen Geschwindigkeitsvorteil. Aber nicht nur das:

Das Satelliten-Internet spart mächtig Energie:

  • Es muss keine Infrastruktur mehr verlegt werden, jedes noch so kleine Dorf kann angeschlossen werden.
  • Die Sendeleistung ist geringer als bei verteilten Funkmasten.
  • Satelliten werden alleine durch Photovoltaik-Zellen mit Strom versorgt, sie kosten keine Energie, verbrauchen kein Öl und sind klimaneutral.
  • Da Satelliten geschätzte 15 Jahre im All ihren Dienst tun, kann man die (Energie-)Kosten für den Start der Rakete auf die gesamte Zeit umlegen:
    Rechnerisch verbraucht der Satellit in seinem ganzen Leben soviel Energie wie ein Mittelklasse-Fahrzeug.

Noch sind die Satelliten nicht im All, der erste Start ist für 2010 geplant.

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Berretta:

Die Mengen an Kohlendioxid, um die es bei diesem Prozess geht, sind erstaunlich gering. Wenn ich einmal davon ausgehe, dass ein Satellit 15 Jahre in Betrieb ist, dann entspricht sein virtueller Kohlendioxid-Ausstoß dem eines einzigen Mittelklasse-Autos. Wer das Klima schützen will, muss also auf die umweltfreundliche Satellitentechnik setzen.

Weiß Greenpeace das schon?

Berretta:

Ich hoffe.

Quelle: Interview mit Eutelsat Chef Giuliano Berretta in der Welt vom 13. September.

"Das Interesse für die Energieeffizienz moderner Informationstechnik steigt. Denn mit Hilfe der so genannten "Grünen IT" können die Stromkosten halbiert werden - ohne Abstriche in der Funktionalität.

Ein Unternehmen mit 200 Büroarbeitsplätzen kann seine jährlichen Stromkosten um rund 6.000 Euro reduzieren, wenn es seine ineffizienten Computer, Monitore und Drucker (50 Stück) durch energieeffiziente ersetzt. Zusätzliche Kosten können durch die Strom sparende Nutzung der Geräte eingespart werden.

  • Beispiel Computer: Ein energieeffizienter Office-PC (Zweikernprozessor, Taktrate zwei Gigaherz, zwei Gigabyte Arbeitsspeicher) hat im Leerlaufzustand (Idle) eine Leistungsaufnahme von 26 und im Standby (Sleep) von 2,5 Watt. Er verursacht damit Stromkosten von 5 Euro im Jahr. Im Vergleich dazu nimmt sogar ein leistungsschwächerer ineffizienter PC mehr als dreimal soviel Strom auf (92 Watt im Idle-, 5 Watt im Sleep-Modus) und verursacht pro Jahr Stromkosten von 21 Euro. (Gerechnet mit 13 Cent pro kWh für Unternehmen - Privathaushalte könnten mehr sparen).
  • Beispiel Monitor: Ein energieeffizienter 24-Zoll TFT-Monitor hat im Normalbetrieb eine Leistungsaufnahme von gut 26 Watt. Damit verbraucht er nur halb so viel Strom wie ein entsprechendes ineffizientes Modell mit einer Leistungsaufnahme von 65 Watt und spart im Vergleich jährlich acht Euro an Stromkosten.
  • Beispiel Drucker: Ein energieeffizienter Schwarzweiß-Laserdrucker mit einer Druckgeschwindigkeit von 33 Seiten pro Minute hat im normalen Bürobetrieb einen typischen Stromverbrauch über eine Woche von 2,5 kWh. Der typische Stromverbrauch eines gleich schnellen ineffizienten Druckers ist mit 5,85 kWh pro Woche mehr als doppelt so hoch. Der sparsame Drucker führt so zu einer Kostensenkung von 23 Euro im Jahr.

Die Internetplattform www.office-topten.de der Initiative EnergieEffizienz bietet konkrete Hinweise und Tipps für Auswahl, Kauf und Nutzung energieeffizienter Bürogeräte. Dort lassen sich aus einer Datenbank schnell die "TopTen" der wirtschaftlichsten Bürogeräte nach eigenen Suchkriterien herausfiltern und gegenüberstellen. Zum Vergleich wird jeweils auch ein ineffizientes Gerät vorgestellt.

"Office-TopTen" ist Bestandteil der bundesweiten Initiative EnergieEffizienz, die von der dena und den Unternehmen E.ON Energie AG, EnBW AG, RWE Energy AG sowie Vattenfall Europe AG getragen und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird."

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Zahlen

Ein Unternehmen kann "nur" 6000 Euro im Jahr sparen kann, wenn es für 200 (Arbeitsplätze) * 500 (Desktop-PC) =100.000 Euro alle Arbeitsplätze neu ausstattet. Trotzdem wird dies kommen. Schließlich werden in den meisten Unternehmen die PCs regelmäßig ersetzt. Dann kann man auch zum Energie sparenden PC greifen.

Die WirtschaftsWoche berichtet in der aktuellen Printausgabe (Woche 10) davon, dass bereits heute die Energiekosten für Rechenzentren höher sind als die Anschaffungskosten der Server!

Auch Energynet berichtet (4.3.08)

Quelle: Pressemitteilung, 3.3.08, dena