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In diesem Artikel wird die von Ihnen ausgewählte Frage "Warum wird zum Kühlen mehr Energie verbraucht als zum Heizen ?" beantwortet.

Dreh- und Angelpunkt bei dieser Frage ist "Mit welcher Energiequelle wird gekühlt oder geheizt?".
Gehen wir vom Normalfall aus, werden fast alle dezentralen Kühlgeräte über Strom versorgt. Wohingegen die Heizung in der Regel als zentrales System zur Verfügung steht und überwiegend mit Gas betrieben wird.
Vergleicht man die Primärenergiefaktoren von Strom und Gas miteinander, so schneidet der Strom mit dem 3-fach höheren Primärenergiebedarf ab und liegt damit deutlich ungünstiger. Hinzu kommt, dass die Kühlverfahren zusätzliche Energieverluste mit sich bringen. Beides spiegelt sich natürlich in der Wirtschaftlichkeit wider.

Als günstigere Alternative gibt es Systeme, die sich das vorhandene Heizungssystem für die Kühlung zu Nutze machen – hier wird die Fußbodenheizung mit kaltem Wasser angefahren und kühlt die Raumtemperatur um 1-2 Grad herunter. Dies ist weit weg von einer Klimaanlage, die wir im Auto gewohnt sind, aber in Kombination mit baulichen Maßnahmen (Außenverschattung, …) ist dies eine gelungene Alternative.

Mögliche Stellen für Energieverluste beim Altbau

Dieses Gebäude wurde bereits vor mehr als 10 Jahren als Niedrigenergiehaus gebaut und entspricht dem heutigen Standard.

Doch wie sehen im Vergleich dazu ältere Häuser aus?

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  • Das Dachgeschoss ist vielleicht ausgebaut, aber die Dachfläche ist nur gering gedämmt.
  • Die Fenster sind in der Regel aus Holz (schlimmstenfalls mit Einfachverglasung) oder Aluminium (70er Jahre) mit einfacher Isolierverglasung.
  • Die Außenwände sind meistens ungedämmt, die Kellerdecke ebenfalls.
  • Und die Heizung? Befindet sich in Ihrem Keller eine alte Heizungsanlage („alt“ heißt: Das Baujahr liegt vor 1990) ohne Regelung, die Heizungs- und Warmwasserleitungen sind mäßig oder gar nicht gedämmt?

Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 14 % aller Ölheizungen und fast 8 % aller Gasheizungen sind älter als 23 Jahre (Quelle: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband ZIV). Hier wird das Geld im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt.

In der Bauphysik unterscheidet man zwischen Transmissionswärmeverlusten (von lat. „trans“ = (hin-)durch und „mittere“ = schicken) und Lüftungswärmeverlusten.

  • Transmissionswärmeverluste entstehen durch die undichte Außenhülle: Mauerwerk, Dach, Fenster. Hiervon sind in der Regel Gebäude betroffen, die nach dem 2. Weltkrieg bis etwa Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts gebaut wurden. Die warme Raumluft strömt durch Mauerwerksfugen ins Freie - es entsteht das Gefühl von Zugluft.
  • Die Dachflächen sind zwar gedämmt, aber die luftdichten Anschlüsse sind häufig mangelhaft ausgeführt (typisch für Dachgeschosswohnungen: Der Wind pfeift aus den Steckdosen).
  • Von Lüftungswärmeverlusten können auch neuere Gebäude betroffen sein: Die Anschlüsse der Fenster an das Mauerwerk sind nicht dicht und – ganz oft: Es wird falsch gelüftet! Bei kalter Witterung vermeiden viele Menschen das weite Öffnen der Fenster, um vermeintlich Energie zu sparen. Das ist ein großer Irrtum! Gekippte Fenster tragen nur zur Schädigung der Bausubstanz bei, von Lüften kann man hier nicht reden!

Energieeinsparung ist ein großes Thema – sowohl für die Umwelt als auch für Ihren Geldbeutel.

In den Folgebeiträgen stellen wir Ihnen viele Möglichkeiten zur Vermeidung von Transmissions- und Lüftungswärmeverlusten vor, beschreiben Eigeninitiativen zum Energiesparen (die wenig oder gar nichts kosten) und gehen auf jeden einzelnen Bereich ein, der Potenzial zum Energiesparen hat.