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Energiespar-Wettbewerb: Garten und Terasse

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in Wohnzimmer, Büro und Küche untersucht:

Wohnungsbegehung im Mai - Garten

Heute begeben wir uns außerhalb der Wohnung und schauen uns nach den größten Stromfressern im Garten um: Rasenmäher und die Pumpe zur Gartenbewässerung. Die Steckdose für Gartengeräte befindet sich auf der Terasse, ist also gut erreichbar und das Messgerät daher gut einzusetzen, um den Rasenmäher zu messen. Das Hauswasserwerk für den Brunnen befindet sich in der Garage und die passende Steckdose ist ebenfalls gut erreichbar. Die gemessenen Werte werden wir mit den Angaben des Herstellers vergleichen.

Rasenmäher - ein Verbrauchstest

Der elektrische Rasenmäher ist 9 Jahre alt, hat eine Schnittbreite von 46 cm und in den technischen Daten (sehr versteckt in der Bedienungsanleitung) steht eine "Leistung" von 1,6 kWh. Das werden wir mit dem Messgerät überprüfen. Ich schalte den Rasenmäher ein und lese eine Leistungsaufnahme von 697 Watt. Nach ca. einer halben Stunde mähen (Nettozeit) für ca. 150 qm Rasenfläche wird ein Gesamtstromverbrauch von 370 Wh angezeigt.

Was habe ich gelernt?

Ich weiß nicht, was mit der "Leistung" von 1,6 kWh laut Hersteller gemeint ist. Vielleicht müsste mein Rasenmäher mehr Leistung bringen? Und ich könnte viel schneller meine 20 Bahnen schieben, wenn er die Leistung auch bringen würde? Vielleicht ist die Motorleistung gemeint. Die größte Leistung sind allerdings die laut Hersteller 96 dB Lärm, die ich immer öfter mit Ohrenschützern zu überstehen versuche.

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Wenn man sich im Handel umsieht, sind Angaben zur aussagekräftigen Leistungsaufnahme sehr selten. 20 Elektro-Rasenmäher von insgesamt 48 eines Internethändlers haben Angaben zu Leistung oder Leistungsaufnahme.

Wasserpumpe - ein Verbrauchstest

Das Hauswasserwerk für den Brunnen mit ca. 9m Tiefe ist 3 Jahre alt, fördert bis zu 4300 Liter pro Stunde und hat eine maximale Förderhöhe von 50 m (Ansaughöhe 9 m). Ein zuvor gekauftes preiswerteres Hauswasserwerk mit angepriesenen ca. 9 m Ansaughöhe hatte die Leistung nicht erbracht, Wasser aus unserem Brunnen zu pumpen. In den technischen Daten steht ein Stromverbrauch von 1,2 kW pro Stunde. Das habe ich mit dem Messgerät überprüft.

Ich schalte die Pumpe ein und lese eine Leistungsaufnahme von 660-705 Watt. Allerdings nur in der ersten Minute, solange kein neues Wasser aus der Tiefe gepumpt wird. Danach spürt man den Druck und die Kälte des frischen Wassers und die Leistungsaufnahme steigt auf bis zu 1090 Watt. Nach 10 Minuten bewässern (das ist bei uns die Mindestbewässerungszeit ohne Rasenbewässerung) wird ein Gesamtstromverbrauch von 160 Wh angezeigt. Das würde auf eine Stunde hochgerechnet 960 Watt bedeuten. Möglich ist, dass sich die 1,2 kWh des Herstellers auf mehr Ansaughöhe als meine 9 m bezieht und dafür mehr Leistung notwendig ist.

Was habe ich gelernt?

Die meisten Hauswasserwerke enthalten in den Produkdaten Angaben zu Leistung oder Leistungsaufnahme.

In letzter Zeit habe ich wegen des lang andauernden sonnigen Wetters und fehlender Regenfälle jeden Tag mindestens 30 Minuten den Garten samt Rasen bewässert. Dadurch ist das Gras jedoch schneller gewachsen als beim Nachbarn und ich musste öfter mähen als er. Dieses Problem ist hausgemacht: Ich verbrauche mehr Strom für die Rasenbewässerung, um dann noch mehr Strom für die Beseitigung der Folgen der Bewässerung zu verbrauchen. Das möchte ich ändern!

In diesem Sinne: Finden Sie Ihre persönliche Stromverbrauchs-Balance für die Gartenbewässerung und schreiben Sie mir, wie häufig ich den Rasen bewässern sollte, ohne dass er vergilbt. Was passiert, wenn ich es ganz weglasse?

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Energiespar-Wettbewerb: der vierte Verbrauchstest in der Küche

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir den Stromverbrauch in folgenden Räumen untersucht:

  1. Januar - Wohnzimmer
  2. Februar - Büro
  3. März, April - Küche

Wohnungsbegehung im April - Küche IV

Bisher haben wir folgende Geräte untersucht:

Heute:

Weitere Geräte und deren Stromverbrauch sind Spülmaschine und Dunstabzugshaube. Die Steckdose der Dunstabzugshaube ist gut erreichbar und das Messgerät daher gut einzusetzen. Die Steckdose des Geschirrspülers ist leider schwer zugänglich, hier werde ich mich mit der Anzeige des Stromzählers und den Angaben des Herstellers begnügen und die Sparsamkeit bzgl. anderer Geräte einordnen.

Spülmaschine - ein Verbrauchstest

Die Spülmaschine ist 7 Jahre alt und in den technischen Daten steht ein Stromverbrauch von 1,4 kWh im Standardprogramm. Das werden wir beim Test mit dem Stromzähler überprüfen. Die Spülmaschine lief frühmorgens, als alle Geräte außer die im Dauerbetrieb (Kühlschrank, Gefrierschrank) ausgeschaltet waren. Nach Abzug letzterer zeigte der Stromzähler einen Verbrauch von 1,9 kWh für das Intensiv-Programm. Dieses Programm nehme ich immer, wenn ich fettige Pfannen mitspüle. Der Unterschied zum Standardprogramm ist dass mit 55 Grad Celsius statt kalt vorgespült wird, der Hauptspülgang läuft mit 70 Grad statt 65 Grad, und 1 kalter Klarspülgang mehr abgearbeitet wird. Das macht einen Unterschied von 0,5 kWh!

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Die Deutsche Energie-Agentur dena mit ihrer Initiative Energieeffizienz beschreibt zu Geschirrspülern:

Energieeffiziente Geschirrspüler benötigen heute unter 1,05 kWh pro Spülprogramm (12 Maßgedecke), ineffizientere Geräte hingegen verbrauchen über 1,2 kWh pro Programm. Bitte beachten Sie, dass die Angaben zum Energieverbrauch nur für die Energiesparprogramme gelten. In den anderen Programmen verbraucht ein Geschirrspüler deutlich mehr Strom.

Jetzt weiß ich auch warum fast alle Geräte im Internethandel Energieeffizienzklasse A und einen Energieverbrauch von 1,05 kWh haben. Das bezieht sich auf deren Energiesparprogramm?

Was habe ich gelernt?

Ich glaube, es ist sparsamer 1-2 fettige Pfannen per Hand zu spülen und statt dessen häufiger das Standardprogramm statt des Intensivprogramms zu benutzen. Ich könnte versuchen, den Geschirrspüler direkt an die Warmwasserleitung anzuschließen, weil unsere Gastherme energieeffizienter Warmwasser bereiten kann. Das lohnt sich wahrscheinlich auch bei moderneren Ölheizungen, insbesondere auch bei thermischen Solaranlagen.

Dunstabzugshaube - ein Verbrauchstest

Der Einsatz des Messgeräts bei meiner 11 Jahre alten Dunstabzugshaube ergab folgende Stromverbräuche:

  • Standby 0 Watt Leistungsaufnahme
  • Stufe I: 53 Watt
  • Stufe II: 70 Watt
  • Stufe III: 96 Watt
  • Licht: 39 Watt

Ich benutze das Gerät so gut wie gar nicht - und wenn läuft es nur 1-2 Minuten - und öffne das Küchenfenster häufig. Geräte im Internethandel haben in ihren Produktbeschreibungen so gut wie keine Angaben zum Stromverbrauch. Selten gibt es Angaben zum Anschlußwert, die sich zwischen 200-400 W bewegen.

Was habe ich gelernt?

Wir als Verbraucher müssen vom Handel fordern, uns mit Verbrauchsangaben zu unterstützen!
Ohne Angaben können wir kaum vernünftige Entscheidungen treffen.

Update: Auch Stromspar-Tipps.de beschäftigt sich mit den Spülmaschinen: nur die großen sind sparsam, je kleiner das Gerät, desto ungünstiger wird das Verhältnis von Nutzinhalt zu Verbrauch.

Energiespar-Wettbewerb: der dritte Verbrauchstest in der Küche

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir den Stromverbrauch in folgenden Räumen untersucht:

  1. Januar - Wohnzimmer
  2. Februar - Büro
  3. März - Küche

Wohnungsbegehung im April - Küche III

Bisher haben wir folgende Geräte untersucht:

Weitere Geräte, deren Stromverbrauch wir unter die Lupe nehmen sind Kaffeevollautomat, Toaster, elektrisches Messer, Mixer.

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Kaffeevollautomat - ein Verbrauchstest

Der Automat ist 1 Jahr alt und in den technischen Daten steht ein Stromverbrauch von 1350 Watt. Das werden wir beim Verbrauchstest mit einem Messgerät überprüfen. Ich habe den Stecker des Kaffeeautomats in das Messgerät gesteckt und dieses wiederum in die Steckdose.

  • Schritt 1: Der Automat ist aus und die Anzeige zeigt 0 Watt. Nach 24 Stunden im Standby war der angezeigte Gesamtverbrauch 0,00 kWh, also kein Verbrauch.
  • Schritt 2: Ich schalte es ein, es folgt das Aufheizen und ein Reinigungsprozess mit heißem Wasser, die Leistungsaufnahme ist zwischen 300-1350 Watt. Gesamtverbrauch für das Einschalten: ca. 20 Wattstunden (Wh) oder 0,02 kWh. Allein schon wegen der langen Einschaltprozedur und wegen des Stromverbrauchs dafür, ist der Automat ständig an. Ist das jetzt sparsam?
  • Schritt 3: Ich lasse nacheinander 2 große Tassen Kaffee zubereiten (Kaffee mahlen und aufbrühen). Die Leistungsaufnahme 100-1325 Watt und der Gesamtverbrauch für 2 Tassen ist 30 Wh (0.03 kWh), d.h. 15 Wh pro Tasse.
  • Schritt 4: Bei jedem Ausschalten reinigt sich der Automat kurz mit heißem Wasser und hat eine Leistungsaufnahme von 30 Watt. Der Gesamtverbrauch ist aber nur geringfügig (kleiner als 10 Wh), da die Anzeige sich nicht ändert.
  • Schritt 5: Was kostet der tägliche durchschnittliche Gebrauch des Kaffeeautomats? Nach 6,5 Stunden Betrieb und 13 Tassen Kaffee beträgt der Gesamtverbrauch am Tag 0,28 kWh (280 Wh). Davon waren 195 Wh für Kaffee zubereiten, 20 Wh für Ein-/Ausschalten und 65 Wh Standby (also ca. 10 Watt pro Stunde). Hätten wir den Automat 13 mal an- und ausgemacht, hätte er nur dafür 260 Wh gebraucht und hätte 65 Wh Standby eingespart. Dann hätte wir 455 Wh statt 280 Wh verbraucht.
Was habe ich gelernt?

Es klingt komisch, aber: Ich halte den Automat im Standby, weil es weniger kostet als etliche Male ein- und auszuschalten. Wenn Sie den Kauf eines Kaffeevollautomaten planen, achten Sie darauf, dass kein stromintensives Ein- und Ausschalten stattfindet, sonst sehen Sie sich genötigt, das Gerät im Standby zu betreiben, was schließlich auch Geld kostet.

Wenn man sich im Handel umsieht, gibt es selten Angaben zum Energieverbrauch. Bei 17 untersuchten Kaffeeautomaten eines Internethändlers haben genau fünf ihre Leistungsaufnahme in der Produktbeschreibung angegeben. Wenn Sie bei Kaffeeautomaten Energie sparen wollen, wählen Sie 15 bar Pumpendruck (ab ca. 1200 Watt Leistungsaufnahme) statt 19 bar (ab ca. 1350 Watt). Und Siebträger verbrauchen weniger Strom (z.B. 950 Watt bei 15 bar Pumpendruck) als Vollautomaten und bereiten auch einen Kaffee mit "Crema".

Toaster, Mixer, elektrisches Messer - ein Verbrauchstest

Der Toaster ist 1,5 Jahre alt, der Mixer 20 Jahre und das elektrische Messer ca. 10 Jahre alt. Mit dem Messgerät messe ich folgenden Stromverbrauch:

  • Im Standby haben sie alle keinen Verbrauch.
  • Die Leistungsaufnahmen liegen bei 790 Watt (Toaster), 75-100 Watt (Mixer von Stufe 1-3) und 75 Watt (elektrisches Messer)
  • Der Toaster verbraucht 20 Wh für das Toasten zweier Brotscheiben, der Mixer 10 Wh für Eischnee-Steifschlagen von 5 Eiweiß, das Messer nach einer Minute schneiden geringfügig (Anzeige 0,00 kWh beim Gesamtverbrauch, die dritte Stelle hinter dem Komma wird bei diesem Gerät nicht angezeigt).
  • Was kostet der tägliche durchschnittliche Gebrauch? Der Toaster verbraucht 20 Wh (für 2 Toastbrote). Mixer und elektrisches Messer werden selten eingesetzt.

Was habe ich gelernt?

Bei Mixer und elektrischem Messer sehe ich kaum Sparmöglichkeiten, da man sie seltener und nicht allzu lange einsetzt. Das hängt aber im Wesentlichen davon ab, wieviel Sie backen (oder schneiden), also von Ihrem Nutzerverhalten.

Außerdem: Heutige Mixer/Handmixer/Küchenmaschinen haben einen höheren Verbrauch, sind aber schneller mit dem Teigrühren oder Eischlagen fertig. Die meisten Toaster (inkl. Sandwich-Toaster) verbrauchen zwischen 800-1500 Watt. Kleine Toaster dürfen nicht mehr als 800 Watt, Langschlitztoaster nicht mehr als 1000 Watt an Leistung aufnehmen.