Schlagwort-Archive: Monitor

Die Frage: lohnt es sich einen Röhrenmonitor durch einen Flachbildschirm zu ersetzen? Wie lange dauert es, bis ich durch die eingesparte Energie den Preis des neuen Monitors hereingeholt habe?

Ein Röhrenmonitor verbraucht z.B. 125 Watt (z.B. hier im Netzwelt-Vergleich). Ein neuer TFT in der hellsten Einstellung 34 Watt.

Mit unserem Rechner für Standby-Kosten und dem Rechner für die Ersetzung von Elektrogeräten ausgerechnet ergibt sich ein eindeutiges Bild:

Der alte Monitor kostet 110€ für Strom im Jahr (bei angenommenen 12h Nutzungsdauer und 20 Cent pro Kilowattstunde). Er verbraucht ca. 550kWh Strom im Jahr.

Anzeige

Der Neue im gleichen Zeitraum nur knapp 30€. Dabei werden "nur" 150kWh Strom verbraucht.

Da neue Flachbildschirme der Größe 22 Zolll zur Zeit bei Amazon für etwa 150€ zu kaufen sind ergibt sich im Elektrogeräte-Rechner eine Amortisationszeit von zwei Jahren.

400kWh kann man pro Röhrenmonitor im Jahr sparen!
Nicht zu vergessen den Platz auf dem Schreibtisch und die überflüssige Abwärme (warum soll man das Büro mit dem Monitor heizen wenn man dafür eine Heizung hat?).

Trotzdem: Man sollte beim Kauf eines neuen Monitors aber unbedingt auf den Verbrauch achten. Nicht alle TFTs sind so sparsam!

"Das Interesse für die Energieeffizienz moderner Informationstechnik steigt. Denn mit Hilfe der so genannten "Grünen IT" können die Stromkosten halbiert werden - ohne Abstriche in der Funktionalität.

Ein Unternehmen mit 200 Büroarbeitsplätzen kann seine jährlichen Stromkosten um rund 6.000 Euro reduzieren, wenn es seine ineffizienten Computer, Monitore und Drucker (50 Stück) durch energieeffiziente ersetzt. Zusätzliche Kosten können durch die Strom sparende Nutzung der Geräte eingespart werden.

  • Beispiel Computer: Ein energieeffizienter Office-PC (Zweikernprozessor, Taktrate zwei Gigaherz, zwei Gigabyte Arbeitsspeicher) hat im Leerlaufzustand (Idle) eine Leistungsaufnahme von 26 und im Standby (Sleep) von 2,5 Watt. Er verursacht damit Stromkosten von 5 Euro im Jahr. Im Vergleich dazu nimmt sogar ein leistungsschwächerer ineffizienter PC mehr als dreimal soviel Strom auf (92 Watt im Idle-, 5 Watt im Sleep-Modus) und verursacht pro Jahr Stromkosten von 21 Euro. (Gerechnet mit 13 Cent pro kWh für Unternehmen - Privathaushalte könnten mehr sparen).
  • Beispiel Monitor: Ein energieeffizienter 24-Zoll TFT-Monitor hat im Normalbetrieb eine Leistungsaufnahme von gut 26 Watt. Damit verbraucht er nur halb so viel Strom wie ein entsprechendes ineffizientes Modell mit einer Leistungsaufnahme von 65 Watt und spart im Vergleich jährlich acht Euro an Stromkosten.
  • Beispiel Drucker: Ein energieeffizienter Schwarzweiß-Laserdrucker mit einer Druckgeschwindigkeit von 33 Seiten pro Minute hat im normalen Bürobetrieb einen typischen Stromverbrauch über eine Woche von 2,5 kWh. Der typische Stromverbrauch eines gleich schnellen ineffizienten Druckers ist mit 5,85 kWh pro Woche mehr als doppelt so hoch. Der sparsame Drucker führt so zu einer Kostensenkung von 23 Euro im Jahr.

Die Internetplattform www.office-topten.de der Initiative EnergieEffizienz bietet konkrete Hinweise und Tipps für Auswahl, Kauf und Nutzung energieeffizienter Bürogeräte. Dort lassen sich aus einer Datenbank schnell die "TopTen" der wirtschaftlichsten Bürogeräte nach eigenen Suchkriterien herausfiltern und gegenüberstellen. Zum Vergleich wird jeweils auch ein ineffizientes Gerät vorgestellt.

"Office-TopTen" ist Bestandteil der bundesweiten Initiative EnergieEffizienz, die von der dena und den Unternehmen E.ON Energie AG, EnBW AG, RWE Energy AG sowie Vattenfall Europe AG getragen und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird."

Anzeige

Zahlen

Ein Unternehmen kann "nur" 6000 Euro im Jahr sparen kann, wenn es für 200 (Arbeitsplätze) * 500 (Desktop-PC) =100.000 Euro alle Arbeitsplätze neu ausstattet. Trotzdem wird dies kommen. Schließlich werden in den meisten Unternehmen die PCs regelmäßig ersetzt. Dann kann man auch zum Energie sparenden PC greifen.

Die WirtschaftsWoche berichtet in der aktuellen Printausgabe (Woche 10) davon, dass bereits heute die Energiekosten für Rechenzentren höher sind als die Anschaffungskosten der Server!

Auch Energynet berichtet (4.3.08)

Quelle: Pressemitteilung, 3.3.08, dena

Siemens macht es vor: im nächsten Jahr kommen zwei 22"-Monitore auf den Markt, die auch keinen Strom verbrauchen, wenn sie im Standby sind. Auf dem Display befindet sich eine Solar-Zelle, die genügend Strom erzeugt um alle Einstellungen im Speicher zu halten.

Mir ist zwar immer noch nicht klar, wofür ein Monitor im ausgeschalteten Zustand Strom benötigt, trotzdem halte ich die Idee für gut.
Alle möglichen Standby-Verbraucher könnten mit dieser Technik endgültig vom Netz genommen werden:

  • Fernseher für die Fernbedienung und gespeicherte Sender
  • Radio für die gespeicherten Sender
  • Computer für die Uhrzeit (Würde es reichen, um den Speicherinhalt im RAM zu erhalten?)
  • Hi-Fi-Anlage für alle gespeicherten Einstellungen

Bei vielen weitere Geräten (DVD-Player/Mikrowelle/Waschmaschine etc.) weiss ich nicht, wofür sie den Strom brauchen könnten, den sie bisher aus dem Netz als Standby-Verbrauch ziehen. Brauchen z.B. Mikrowellen wirklich eine Uhr?

Wenn alle Geräte mit kleinen Solar-Panelen bestückt würden, müssten alle Geräte trotzdem sparsamer und intelligenter entwickelt werden. Die Verantwortung für vernünftige Technik liegt weiter beim Hersteller.

Anzeige

Viele Geräte kann man auch direkt mit Sonnelicht laden/betreiben, statt Batterien zu verwenden:

  • Solar-Taschenlampe
  • Solar-Radio
  • Solar-Ladegerät
  • Solar-Laptoptasche
  • Solar-Taschenrechner (ein alter Bekannter)

Erinnerung an die Meldung: Gesunde.IT, 10.1.08

Update (12.1.08): Vielleicht brauchen die Monitore Strom im Standby für das Speichern der Einstellungen: Helligkeit, Kontrast usw. Dafür müsste man also nicht flüchtigen Speicher einbauen (z.B. Flash). Der ist aber wohl teuer, auch wenn nur wenige Bytes benötigt werden. Das Lesen und Schreiben des Speichers würde einen eigenen Prozessor benötigen.... Erst wenn wir solche Funktionen verlagen, werden sie eingebaut!