Schlagwort-Archive: Nachhaltigkeit

Biomimicry ist die Wissenschaft, natürliche Prozesse und Designs zu kopieren, für den Menschen nutzbar zu machen und dabei die Umwelt zu verbessern. (Biomimicry bei Wikipedia).

Statt natürliche Ressourcen zu verbrauchen, werden Lebensprozesse abgebildet, die unendlich so weiter gehen könnten (Stichwort: Nachhaltigkeit).
Die Ideen wurden schon im Rahmen unserer Cradle 2 Cradle Serie ausführlich vorgestellt.

Janine M. Benyus hat die Forschung im Bereich Biomimicry zusammengestellt und trägt die Ergebnisse gut lesbar zusammen.

Biomimicry Ideen

  • Lebensmittel anbauen wie in der Prärie
  • Solare Energie einfangen wie ein Blatt
  • Stoffe weben wie eine Spinne
  • Medizin finden wie ein Schimpanse
  • Wie eine Zelle rechnen
  • Geschäfte machen, wie ein Wald

Auf ihrer Reise durch die Forschungslabore lernt sie viele interessante Wissenschaftler kennen und beschreibt die Theorie hinter den Entdeckungen.

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Video des Vortrags von Janine M. Benyus bei TED

Die Autorin ist heute Leiterin des Biomimicry-Instituts in Montana, USA.

Ist das Buch wirklich lesenswert?

Es ist spannend und übersichtlich. Allerdings ist es vor fast 15 Jahren veröffentlicht worden (1997). Einige der Zahlen und Ideen sind daher leicht veraltet. Trotzdem lesenwert.

Buch-Ausgabe zu verschenken

Wir verlosen unsere gekaufte Ausgabe des Buchs unter den Kommentatoren dieses Artikels (innerhalb der ersten zwei Wochen nach Erscheinen). Einfach einen Kommentar oder Trackback hinterlassen und das Buch könnte Ihres werden.

5 Kommentare

Anscheind kann man in einer Jurte wohnen und das ohne auf die angenehmen Seiten des modernen Lebens zu verzichten!

Treehugger (Bilder) (16.1.08) berichtet von einem Menschen, der in einer Jurte mit einem Durchmesser von ca. 30m lebt. -- Eine Jurte ist ein Wohnzelt von mongolischen Nomaden (mehr bei Wikipedia).

Die Jurte ist voll eingerichtet, mit Wohn- und Arbeitsbereich und Küche. Geheizt wird mit Holz aus dem nahen Wald, den benötigten Strom (ca 3Kw am Tag) erzeugt der Bewohner mit einem Solar-Panel und einem Windrad.

Die Wände des Gebäudes sind in sieben Dämmschichten angelegt und das "Haus" steht auf einem Holzdeck. So kann es wieder abgebaut werden und der Untergrund wird nicht verändert. Die gesamte Anlage ist auf Nachhaltigkeit angelegt!

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Dabei kostet eine Jurte beim Hersteller nur knapp $10.000 und wiegt ca. eine Tonne. Warum frage ich mich bei so etwas immer, ob man das in Deutschland auch dürfte? Darf man?

Die Jurte ist ein alternatives Wohnhaus, wie der Erdhügelbau Marke "Hobbit", über den wir berichteten.

Dieser Artikel ist der zweite in der Serie "Cradle 2 Cradle" die das Buch von Michael Braungart und William McDonough vorstellt und ihre Vorschläge, grundsätzlich anders zu wirtschaften, aufzeigt. Ich folge in etwa den Kapiteln des Buchs.

In diesem Artikel geht es einführend um die Gründe für unsere heutigen Umweltprobleme, die in der industriellen Revolution begannen.

Das Ziel der industriellen Revolution war es nicht, Schadstoffe, Gifte und Müllberge zu erzeugen, sondern Probleme zu lösen (Hunger, Mangel, Armut). Man ging davon aus, dass das natürliche Kapital unbegrenzt zur Verfügung steht. Mit ihrem Motto "Mehr, mehr, mehr - Arbeitspätze, Menschen, Produkte, Geschäfte und Märkte" haben sie uns, neben den Folgen, auch eine einseitige Weltsicht hinterlassen.

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Heute weiß man, dass Meere, Luft, Berge und Tiere anfälliger sind, als man früher gedacht hat und versteht mehr von der Komplexität natürlicher Systeme und ihren Abhängigkeiten. Trotzdem fällt es uns schwer, uns von der "Mehr, mehr, mehr"-Mentalität zu verabschieden.

In der vorindustriellen Zeit wurde alles wiederverwendet und das ganze Tier verwertet. Seit der industriellen Revolution werden Produkte geschaffen, die nach ihrem Gebrauch ein Grab auf der Mülldeponie finden (von der Wiege bis zur Bahre). (In den USA werden 90% aller zur Herstellung benötigten Stoffe fast schon während der Herstellung zu Müll!).

Produkte werden für den globalen Markt erfunden, mit geballter chemischer Kraft können sie in allen möglichen Umgebungen wirken. Der Hersteller kann mehr, mehr, mehr verkaufen - auch wenn er dafür ein Waschmittel schafft, dass in meiner Waschmaschine genauso gut wäscht, wie in der dritten Welt im Fluss!

Bisher hat Zerstörung oft Wachstum bedeutet, z.B. stieg durch die Öltanker-Katastrophe der Exxon-Valdez in Alaska das Bruttosozialprodukt! (Weil soviele Helfer ins Land kamen).

Wir müssen nun ein neues Denken entwickeln, dass unserem heutigen Wissensstandard angepasst ist und die Zerstörung der Welt und die Verschwendung der natürlichen Resourcen beendet. Wie wir unsere Design-Prinzipien anpassen können, zeige ich in den nächsten Ausgaben dieser Serie.

Damit kommen wir auch zum zentralen Thema des Buchs, nämlich Produkte von der Wiege zur Wiege (Cradle 2 Cradle) und nicht von der Wiege zur Bahre zu produzieren.

  • Dabei steht "von der Wiege zur Bahre" für die alte Form der Produktion, bei der die Produkte am Ende ihres Lebens als Müll auf der Halde landen.
  • Produkte die von der Wiege wieder zur Wiege werden, können am Ende ihres Lebens direkt als Rohstoff oder Treibstoff für neue Produkte dienen.

Bisherige Artikel in der Serie auf unserer Seite Serien.