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Eine Wärmebrücke (oft fälschlicherweise als Kältebrücke bezeichnet) ist ein Gebäudebereich, durch den die Wärme schneller nach außen transportiert wird, als durch die anderen Bauteile.

Man unterscheidet konstruktive, geometrische und materialbedingte Wärmebrücken.

  • Konstruktive Wärmebrücken entstehen durch Konstruktionen mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit. Beispiele hierfür sind z.B. Stahlbetondecken mit Verbund zu den Außenwänden, Ringanker, Heizkörpernischen.
  • Geometrische Wärmebrücken ergeben sich beispielsweise durch Versprünge oder Ecken in einem ansonsten glatten Bauteil, wenn der Innenfläche eine größere Außenfläche, durch die die Wärme abfließt, gegenüber steht. Ein Beispiel hierfür ist die Hausaußenecke.
  • Materialbedingte Wärmebrücken liegen dann vor, wenn in Wärmestromrichtung unterschiedliche Baustoffe im Querschnitt liegen. Beispiele hierfür sind z.B. eingelassene Stahlträger; ein Betonsturz in Klinkerwand.

Im Bereich von Wärmebrücken sinkt bei kalten Außentemperaturen die innere Oberflächentemperatur von Bauteilen stärker ab als in den "Normalbereichen". Bei Unterschreiten der Taupunkttemperatur fällt Tauwasser (Kondenswasser) aus. An Wärmebrücken besteht die Gefahr von Schimmelbildung. Wärmebrücken führen zu höherem Transmissionswärmebedarf und damit zu höherem Heizkosten.

Häufig findet man Wärmebrücken in folgenden Bauteilen:

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  • Balkone
  • Rollladenkästen
  • Mauersohlen
  • Fensterrahmen und Fensterstürzen
  • Heizkörperbefestigungen im Mauerwerk
  • Heizkörpernischen
  • Deckenanschlüsse
  • Ecken im Haus
  • ungedämmte Stahlbetonbauteile
  • auskragende Stahlträger

Durch eine fachlich einwandfrei aufgebrachte Außenwanddämmung lassen sich Wärmebrücken erheblich mindern.

Im Rahmen der Podcast-Serie Bau-FAQ erscheint heute ein Beitrag (mehr dazu auf der Seite Serien), der sich mit Wärmebrücken im Altbau beschäftigt. Podcasts sind Ton-Aufnahmen von Interviews (Podcast in unserer FAQ), die Sie auf dieser Seite abspielen oder sich herunterladen können. Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit den Fragen:

  • Was passiert, wenn Dämmung nicht durchgängig aufgetragen wird?
  • Welche Folgen haben Wärmebrücken?
  • Kann man im Altbau Wärmebrücken immer vermeiden?

Der Podcast Wärmebrücken mp3 direkt herunterladen

Zum direkten Abspielen einfach auf das Play-Symbol (Dreieck nach rechts) klicken.

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Wärmebrücken (01:54 min.)
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Wenn Sie Fragen zum Bauen oder Fragen zur energetischen Sanierung haben oder Sie ein bestimmtes Thema interessiert, schreiben Sie sie in den Kommentaren auf oder senden uns eine E-Mail. Wir versuchen, Ihre häufigsten Fragen zu beantworten oder dazu ein Podcast zu veröffentlichen.

1 Kommentar


Rund 87 % der von Haushalten benötigten Energie entfallen auf die Erzeugung von Wärme – davon 75 % auf die Raumheizung, weitere 12 % auf warmes Wasser.

Machen sich bei Ihnen trotz aller Sparsamkeit die Energiekosten mittlerweile deutlich bemerkbar? Dann wird es Zeit, über eine energetische Modernisierung Ihres Hauses nachzudenken. Ein Gebäudeenergieberater hilft Ihnen, die für Ihr Haus sinnvollsten und wirtschaftlichsten Maßnahmen zu ermitteln (eine Vor-Ort-Energieberatung für Ein- und Zweifamilienhäuser wird mit 300,- €, für Mehrfamilienhäuser mit 360,- € von BAFA bezuschusst).

Aber modernisieren Sie nicht planlos drauflos: Eine bestimmte Reihenfolge sollte eingehalten werden. Als erstes sollte die Gebäudehülle (Dach, Außenwände) gedämmt werden:

Ca. 20 bis 25 % der Wärme geht über die Außenwände verloren. Ziehen Sie Ihrem Haus einen „warmen Mantel“ an. Je nach Art des Mauerwerks und der Außenverkleidung (Putz, vorgehängte Fassade, Klinker etc.) gibt es unterschiedliche Dämmmaßnahmen.

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Die Dämmung eines normal verputzten Hauses ist die einfachste Maßnahme. Wenn Ihr Haus ohnehin einen neuen Anstrich braucht, sollten Sie die Gelegenheit nutzen und Ihr Haus dämmen lassen. Die Grundkosten wie Gerüst = ca. 12,- € pro m² und ein neuer Anstrich = ca. 26,- € pro m² fallen ohnehin an. Ein Wärmedämmverbundsystem kostet komplett incl. Putz, jedoch ohne Gerüst, zwischen 84,- € und 112,- €.

Lassen Sie sich nicht eine übermäßige Dämmstärke aufschwatzen. Auch hier gilt: Viel hilft nicht viel, sondern ist nur teuer. Eine Dämmstärke von 12 bis 14 cm mit der Wärmeleitzahl 035 reicht völlig aus.

Bei den Dämmmaßnahmen sind auch Fenster und Türen mit einzubeziehen, um keine undichten Stellen entstehen zu lassen. Wichtig ist deshalb, dass die Dämmung nicht in Kellerhöhe endet, sondern noch ca. 0,50 m tiefer gezogen wird. So werden Wärmebrücken vermieden, über die Wärme wieder verloren geht. Eine gedämmte Außenwand hat den weiteren Vorteil, dass die Temperatur der Wandinnenseiten steigt (denken Sie an den „warmen Mantel“) und Sie die Heizung herunterdrehen können, ohne dass die Behaglichkeit leidet.

Nun hat Ihr Haus schon einmal einen Mantel an – jetzt fehlt noch die Mütze. In unserem nächsten Beitrag gehen wir auf die Dachdämmung ein und unterscheiden hier zwischen der Dämmung eines Flachdachs und eines Steildachs.