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In wenigen Bereichen ist die Philosophie unterschiedlicher als bei der Innenausstattung eines Hauses oder einer Wohnung.

Heute konzentrieren wir uns auf die Bodenbeläge. Natur oder Synthetik? Warmes oder kaltes Material? Das ist eine Frage, die nur jeder selbst beantworten kann. Wir stellen Ihnen heute einige Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen vor:

  • Holzboden: Warmes Material, keine elektrostatische Aufladung, keine Rutschgefahr, barfussfreundlich, pflegeleicht. Wichtig für Allergiker: Staubminderung durch die Möglichkeit des feuchten Wischens. Trittschalldämmung beachten.
    • Nachteil: Je nach Qualität hohe Anschaffungskosten.
    • Vorteil: Lebensdauer in der Regel 50 bis 60 Jahre, hängt aber auch von der verlegten Qualität ab. Ein Parkettboden minderer Güte hält naturgemäß nicht solange wie ein hochwertiger Boden.
  • Teppichboden: Warmes Material, elektrostatisch neutral bei ausgewogener Raumluftfeuchte, barfussfreundlich, schall- und wärmedämmend. Die Anschaffungskosten liegen je nach Qualität zwischen 10,- € und 100,- € pro m².
    • Nachteil: Teppichböden müssen je nach Nutzungsintensität nach 10 bis 12 Jahren erneuert werden.
  • Steinfliesen: Kaltes Material, allerdings gut geeignet bei Fußbodenheizung. Bei Offenporigkeit der Platten günstige hygroskopische (feuchtigkeitsbindende) Fähigkeit; die thermischen Eigenschaften sind jedoch nicht so ausgewogen wie beim Holzboden.
    • Vorteil: Lange Lebensdauer.
  • Linoleum: Hat als Naturmaterial in den letzten Jahren eine Renaissance erfahren. Hauptbestandteile Korkmehl, Naturharze und Leinöl. Besitzt gute physikalische Belastbarkeit, keine Schadstoffabgabe wie bei den optisch ähnlichen PVC-Fussböden. Linoleum seit über 100 Jahren bestens bewährt.
  • Laminat: Fester und preiswerter Bodenbelag mit einer optisch unterschiedlichen Deckschicht (meist Holzimitat). Robust und pflegeleicht. Trittschalldämmung beachten.
    • Nachteil: Bei Beschädigungen oder Verschleiß der Oberfläche lässt sich Laminat nicht wie ein Massivholzparkett abschleifen, da unter der Deckschicht sofort das Trägermaterial freigelegt werden würde.


Wenn Sie unsere Artikelserie von Beginn an verfolgt haben, wissen Sie, dass durch die Fenster 20 bis 25 % der Heizenergie verloren gehen kann.

Die Außentemperaturen in unserer Region sind schon sehr herbstlich, die Nachttemperaturen bewegen sich mittlerweile im einstelligen Bereich. Haben Sie das Gefühl, dass es in Ihrer Wohnung trotz geschlossener Fenster zieht? Das kann mehrere Ursachen haben:

  1. Die Fenster (in der Regel Holzfenster) sind alt und haben noch eine Einfachverglasung. Hier spricht man im Fensterbereich von einem „klimatischen Gefälle“. Das heißt, die warme Raumluft stößt auf die kalte Luft an den Fenstern. Dadurch entstehen kleine Luftverwirbelungen, die das Gefühl von Zugluft erzeugen. Je schlechter der Wärmedämmwert der Verglasung, desto größer die Kälteabstrahlung und damit Heizenergieverlust. Vergleich: Der Wärmedämmwert (U-Wert) einer Einfachverglasung beträgt 5,0 W/m²K. Die heutigen Wärmeschutzverglasungen haben einen U-Wert von 1,0 W/m²K.
  2. Die Fenster sind undicht. Wenn Ihr Haus Kunststofffenster mit Isolierverglasung hat, reicht es unter Umständen, wenn Sie von einem Fachmann die Dichtungen auswechseln und die Fenster richtig einstellen lassen.
  3. Haben Sie Ihr Haus in den 1980er oder 1990er Jahren modernisieren und neue Holz- bzw. Kunststofffenster einbauen lassen? Bei diesen Baujahren spricht man von einer „2-Scheiben-Isolierverglasung“, die aber nicht mehr dem heutigen Standard entspricht. Hier gibt es aber die Möglichkeit (wenn die Fenster technisch noch in Ordnung sind), die vorhandene Verglasung gegen eine Wärmeschutzverglasung auszutauschen. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass Sie keine „Großbaustelle“ im Haus haben mit Folgekosten wie Beiputzen der Fensterleibungen und Tapezierarbeiten. Die Kosten sind im Vergleich zum Komplettaustausch der Fenster tragbar (im Mittel ca. 230,- € pro Quadratmeter Fensterfläche; die Preise können allerdings regional unterschiedlich sein.)
  4. Sie haben sich zu einem Komplettaustausch Ihrer Fenster entschieden? Es bleibt Ihnen überlassen, ob Sie Holz- oder Kunststofffenster wählen. Der U-Wert der Verglasung sollte mindest 1,3 W/m²K ausweisen. Achten Sie auch darauf, dass die Fenster rundum von innen und außen eingeklebt werden. Alternativ gibt es seit neuestem ein sogenanntes „Kompriband“, das sich nach dem Einbau bis 4 cm ausdehnt und die Fuge zwischen Fensterprofil und Mauerwerk luft- und winddicht abschließt. Diese Maßnahmen verhindern Kältebrücken und damit Energieverluste.

Sie werden nicht nur an Ihrer Heizkostenabrechnung merken, dass sich die Investition gelohnt hat. Das Raumklima Ihres Hauses strahlt eine deutlich höhere Behaglichkeit aus – keine „Zugluft“ im Fensterbereich mehr und auch keine „schwitzenden Fensterscheiben“.