Bauen und Investieren

An dieser Stelle wurde der Neubau eines Holzhauses mit all seinen Facetten und aus der energetischen Perspektive in verschiedenen Beiträgen beschrieben. Aber Bilder sagen mehr als Worte und ein kfw40-Holzhaus zu besichtigen bringt sicherlich noch mehr Erkenntnisse.

Aus diesem Grund lädt unsere Autorin Tanja Dasbeck von holzhaus4u ein zu einem Tag der offenen (Haus-)Tür nach Dortmund (Londoner Bogen 52), wo Sie Wissenswertes rund ums kfw40-Holzhaus (Raumklima, Außenwand, Erdwärmepumpe, usw.) erfahren können und Sie sich von der Bodenplatte bis zu der Holzbalkendecke alles anschauen können. Der Primärenergiebedarf eines kfw40-Hauses für Warmwasser und Heizung liegt bei weniger als 40 kWh, der auf die Gebäudenutzfläche pro Jahr bezogen wird (kWh/(m²a)).

Der Tag der offenen Tür findet Samstag, den 08. November 13.00 bis 16.00 Uhr und Sonntag, den 09. November 11.00 bis 16.00 Uhr statt.

Weitere Informationen und eine Anfahrtskizze unter http://www.holzhaus4u.de/aktuell.html.

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Auf dem Weg zu unserem u-Wert haben wir bislang die Wärmeleitfähigkeit kennen gelernt, die durch die unten stehenden Kenndaten noch ergänzt wird.

Der Wärmedurchlasswiderstand R in (m²K)/W bezeichnet den Widerstand, den ein Bauteil der Dicke d (d=d1+d2+d3+d4…) in (m) dem Wärmestrom entgegenstellt.
R = d1/λ1 + d2/λ2 + d3/ λ3 …

Der Wärmeübergangswiderstand Rs ist der Kehrwert (1/R ) in (m² K)/W und bezeichnet den Widerstand, den der Wärmestrom beim Übergang von der Luft in den festen Baustoff (innen 1/ Rsi) bzw. vom Baustoff in die Luft (außen 1/ Rse) überwinden muss. Bei horizontalen Schichten, z.B. der Außenwand, wird für Rsi 0,13 und für Rse 0,04 angesetzt.

Und zu guter letzt benötigen wir noch den Wärmedurchgangswiderstand RT in (m² K)/W, der den Gesamtwiderstand angibt, den ein Bauteil dem Wärmestrom entgegenstellt.
RT = Rsi + R1 + R2 +…+ Rse
Er kennzeichnet die Wärmedämmfähigkeit eines Bauteils im eingebauten Zustand.

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Nun haben wir alle wichtigen Werte zusammen, um den U-Wert zu berechnen, der übrigens Wärmedurchgangskoeffizient U in W/(m²K) heißt und der Kehrwert des Wärmedurchgangswiderstandes ist.
U= 1/ RT

Auch hier gilt: Je kleiner, desto besser!

Beispielwerte von Wandaufbauten

Beispielwerte von WandaufbautenU-Wert in W/(m²K)
Außenwand aus Beton ohne Wärmedämmung 25 cm 3,3
Außenwand aus Mauerziegeln 24 cm ca. 1,5
Außenwand aus Mauerziegeln 36,5 cm ca. 0,8
Außenwand aus Mauerziegeln (36,5 cm) mit WDVS 49 cm ca. 0,32
Außenwand Holzrahmenbau, wohnungstypischer Aufbau 25 cm 0,15-0,20
Außenwand aus Massivholz (ohne Wärmedämmung) 20,5 cm 0,5

Bestimmt können Sie nun nachvollziehen, warum ich nicht von jeder Außenwand-Variante den U-Wert im Kopf haben kann.

Im nächsten Beitrag rechnen wir gemeinsam einen beispielhaften Außenwand-Aufbau durch.

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„Welchen u-Wert hat denn Ihre Außenwand?“ ist neben der Frage nach dem Preis die Standardgesprächseinstieg auf jeder Baumesse. Und wenn ich dann antworte „Das kommt darauf an, für welchen Wandaufbau Sie sich entscheiden.“ schaut mich das fragende Gesicht meist verwirrt an. Warum bekommt der Messebesucher von mir diese und von Mitbewerbern andere Antworten?

Weil

  1. manche Anbieter standardisierte Außenwände anbieten, zu denen sie auch den exakten u-Wert weitergeben können,
  2. andere wiederum die Außenwände individuell ausführen, zu denen jedes Mal der u-Wert berechnet wird
    und
  3. dennoch in beiden Fällen kein Hexenwerk dahinter steckt.

Wärmeleitfähigkeit

Beginnen wir mit der Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffes.
Sie gibt das Maß für die Dämmeigenschaft des Baustoffes an und definiert sich wie folgt:
Die Wärmeleitfähigkeit λ (lambda) in W/(mK) gibt den Wärmestrom an, der in 1 Sekunde durch einen Querschnitt von 1m² eines 1m dicken Körpers strömt, wenn die Temperaturdifferenz bei 1 K (vgl. 1°C) liegt. Sie hängt von dem molekularen Aufbau des Baustoffes, dem Luftporengehalt, der Luftporenstruktur, der Rohdichte und dem Feuchtegehalt ab.
Je kleiner die Wärmeleitfähigkeit ist, desto besser dämmt der Dämmstoff.

Baustoffλ in W/(mK)
Stahl48-58
Beton2,1
Glas0,67
Holz0,13-0,18
Vollziegel0,5-1,4
Zellulose0,04

Wärmeleitgruppe?

Die Wärmeleitgruppe (WLG) teilt die Dämmstoffe in Gruppen ein, die in 5er Schritten aufbauen. Sie ergibt sich durch die Wärmeleitfähigkeit multipliziert mit 1.000 und der vorangestellten Null. D.h. eine Wärmeleitfähigkeit von 0,04 W/mK entspricht der WLG 040. Die meisten Dämmstoffe liegen mit Ihrer WLG zwischen 030 und 045.
Auch hier gilt: Je niedriger, desto besser!

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Was fehlt nun noch, um den u-Wert errechnen zu können?
Bis zum nächsten Mal, Ihre Tanja Dasbeck.