Bauen und Investieren

Kommen wir nun zu der konkreten Frage: „Kann man bei der Bauplatzauswahl schon Energie sparen?“

Der Bauplatz ist sogar in einem sehr großen Maß entscheidend, weil er oftmals unumstößliche Rahmenbedingungen schafft.

Stichwort: Himmelsrichtungen

Ist das Haus auf dem Grundstück so platzierbar, dass man für eine mögliche Solaranlage die ideale Südausrichtung vorsehen kann? Wie kann ich große Fensterflächen für solare Gewinne nach Süden legen oder muss ich im Norden energetisch ungünstige Fensterflächen vorsehen? Wo ist die Wetterseite, die mit Wind und Regen das Außenklima verstärkt? Wie frei bin ich durch die Himmelsrichtung in Verbindung mit der Grundstücksgröße und dem Grundstückzuschnitt für den Hausentwurf: Kann die Südfassade zum Beispiel nur sehr klein gestaltet werden, weil der Zuschnitt des Bauplatzes es nicht anders zulässt?

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Stichwort: Öffentliches Energieversorgernetz

Welche Energiequellen stehen mir zur Verfügung? Muss ich diese Energiequellen lt. Kaufvertrag in Anspruch nehmen oder bin ich frei in meiner Entscheidung? Wo genau liegen die Anschlüsse? D.h. muss ich hier eventuell lange und damit teure Leitungen verlegen lassen, um angeschlossen zu werden? Gibt es im Grundbuch Eintragungen über ein Leitungsrecht Dritter, das mich in meinen Planungen beeinträchtigt? Zum Beispiel können hier keine Erdkollektoren oder Zisternen verlegt werden.

Stichwort: Regenwassernutzung

Darf man den Überlauf einer Regenwasserzisterne an das öffentliche Netz anschließen? Kann ich alternativ das Regenwasser versickern lassen? Wie gut ist die Bodenbeschaffenheit? Habe ich ausreichend Platz, um im Garten z.B. Rigolen verlegen zu lassen?

Stichwort: Bodenbeschaffenheit

Habe ich hier im Vergleich zu anderen Grundstücken mit Mehrkosten zu rechnen? Sind Kernbohrungen zugelassen? Habe ich auf Bergbauschäden/Erdbebengebietsauflagen zu achten? Wie sind die geohydrologischen Verhältnisse? Fällt der Bauplatz in ein Bombenabwurfgebiet und muss ich evtl. mit Kampfmitteldienst Kontakt aufnehmen? Muss ich meinen Keller als weiße Wanne ausführen? Wie hoch steht der Grundwasserspiegel an?

Weitere Stichpunkte folgen im nächsten Beitrag.
Bis dahin, Ihre Tanja Dasbeck

Neue Serie: Bau FAQ als Podcast

Heute startet eine neue Serie zum Thema (Holz-)Bau. Häufig gestellte Fragen (Frequently Asked Questions - FAQ) zu Bauen, Holzbau und Energiesparen werden wir hier zweiwöchentlich mittwochs beantworten. Dies macht Bauingenieurin Tanja Dasbeck in unserer Serie Bau-FAQ in Form von Podcasts (Ton-Aufnahmen von Interviews) (Podcast, FAQ bei Wikipedia).

Der erste Beitrag beschäftigt sich mit Wärmedämmung im Holzbau
mp3 direkt herunterladen

Um den Podcast direkt anzuhören, klicken Sie einfach auf das Player-Symbol (Dreieck nach rechts).
[audio:http://www.energiespar-rechner.de/wp-content/uploads/2008/04/daemmung1.mp3|autostart=no]

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Hier werden verschiedene Möglichkeiten der Wärmedämmung (im Holzbau) und mögliche Allergien bei bestimmten Dämmungen erwähnt. Besonders die Dämmung mit Zellulose wird behandelt.

Haben Sie auch unbeantwortete Fragen zum Bauen? Schreiben Sie sie in den Kommentaren auf oder senden uns eine E-Mail. Wir versuchen, Ihre häufigsten Fragen zu beantworten.

In eigener Sache:

Wir legen viel Wert auf die Fragesituation. Deshalb haben die Antworten keinen Anspruch auf Vollständigkeit und spiegeln subjektive Meinungen wieder.

Im Handel gibt es mittlerweile diverse Solaranlagen für die Warmwasserbereitung inkl. Montage-Set zur Kollektor-Montage im preiswerten Bereich. Wir haben uns vorgenommen, die Investition einer solchen Anlage zu untersuchen und benutzen dafür unseren Solarthermie-Rechner. In der Regel sind die Anlagen für Flachdächer teurer als für Satteldächer. Man darf beim Kauf dieser Anlagen auch nicht die Kosten für die Montage vergessen.

Bei Plus wurde z.B. auch die Montage für 1300 € durch einen Dienstleister vermittelt. Die kleinste Variante dieser Anlage ist für Satteldächer gedacht und für 3 Personen dimensioniert (4,2 qm und 200 Liter Speicher). Sie kostet in dieser Zusammenstellung 2599,95 €. Die Kollektorfläche ist so gewählt, dass die Solaranlage den Warmwasserbedarf im Sommerhalbjahr fast vollständig deckt und Jahresverlauf 70 % der zur Wassererwärmung benötigten Energie durch die Sonne abgedeckt wird.

Nachgerechnet

Gibt man diese Daten in unseren Solarthermie-Rechner ein, so stellt sich heraus, dass in dieser Dimensionierung und inkl. Montagekosten sich die Anschaffung gegenüber der alternativen bisherigen Warmwasserbereitung mit Gas/Öl nicht rechnet. Man rechnet zur Zeit mit folgenden Energiepreisen: Erdgas 0.065 Euro/kWh, Heizöl 0.072 Euro/kWh, Strom 0.20 Euro/kWh. Gegenüber der Erwärmung des Wassers mit Strom lohnt sich die Anschaffung und amortisiert sich in 10 Jahren und 3 Monaten (bei einem Kapitalzinssatz von 2%, einer Teuerungsrate des Energiepreises um 5% und einer Basisförderung von 410€).

Gibt man die Daten für die größer dimensionierte Anlage für 5 Personen ein (2999,95 € plus zusätzlicher Montagekosten) in unseren Solarthermie-Rechner ein, so stellt sich heraus, dass in dieser Dimensionierung und inkl. Montagekosten sich die Anschaffung gegenüber der alternativen bisherigen Warmwasserbereitung mit Gas/Öl auch nicht rechnet. Gegenüber der Erwärmung des Wassers mit Strom lohnt sich die Anschaffung und amortisiert sich in 6 Jahren und 5 Monaten (bei einem Kapitalzinssatz von 2%, einer Teuerungsrate des Energiepreises um 5% und einer Basisförderung von 420 Euro). Ist hingegen die Anschaffung wegen geringerer Montagekosten insgesamt nur ca. 4000 € teuer, amortisiert sich die Anlage gegenüber der Warmwasserbereitung mit Öl in 22 Jahren und 1 Monat.

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Fördermittel

Die Basisförderung für reine Warmwasserbereitung ohne Heizungsunterstützung beträgt 60 Euro pro m² Kollektorfläche, mindestens 410 Euro. Ausführlich beschrieben wird es beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unter Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien und hier gibt es auch eine Übersicht zur Basis- und Bonusförderung.

Fazit

Trotz Förderung sollten Sie sich die Anschaffung genau ausrechnen!
Es lohnt sich eher, wenn Sie bisher Ihr Warmwasser mit Strom erwärmten, als wenn Sie bisher Gas oder Öl benutzt haben.

Update: Der Bausatz ist nicht mehr verfügbar.