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Ist Ihnen das auch schon einmal passiert? Sie haben gerade Ihre Wohnung renoviert und plötzlich tauchen dunkle Flecken an den Wänden auf. Was ist das???

Fogging (fog = englisch: Nebel) sind schwarze Ablagerungen, die von heute auf morgen da sind – und zwar vorwiegend in renovierten Wohnungen und Häusern. Manchmal sind nur einige schwarze Flecken zu erkennen. In anderen Fällen sieht die Wohnung aus, als hätte ein Schwelbrand stattgefunden. Ein rußähnlicher Schmierfilm überzieht Möbel, den Fußboden, Gardinen, einfach alles.

Als wesentliche Ursache des schwarzen Staubes gelten bestimmte organische Verbindungen, die in die Raumluft gelangen. Diese Verbindungen sind Weichmacher und Lösemittel in Farben und Lacken enthalten, aber auch in Fußbodenklebern, PVC-Bodenbelägen oder Holzlaminat-Paneelen.

Wie entsteht nun der Fogging-Effekt? Fachleute haben folgendem Verlauf festgestellt: Die Renovierungsarbeiten wurden meistens im Sommer durchgeführt. In der folgenden Heizperiode steigt die Konzentration der Stoffe in der Raumluft, weil weniger gelüftet wird. Die organischen Verbindungen können sich dann unter bestimmten Bedingungen mit den üblichen Staubpartikeln zu größeren Teilchen verbinden und setzen sich als schmierige Beläge ab.

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Gefördert werden kann das Phänomen auch dadurch, dass die immer dichtere Gebäudehülle den schwarzen Staub begünstigt, weil der Luftaustausch eingeschränkt wird. Zum anderen setzen Hersteller zunehmend schwerflüchtige organische Verbindungen ein, weil sie im Gegensatz zu den flüchtigen Verbindungen nicht als Lösemittel deklariert werden müssen – und das ist verkaufsfördernd.

Es ist umstritten, ob von dem schwarzen Staub eine Gesundheitsgefahr ausgeht. Einige Betroffene berichten von Halskratzen oder Atemproblemen. Die festgestellten Konzentrationen an Weichmachern und Lösemitteln in der Luft liegen jedoch in den meisten Fällen deutlich unterhalb der Schwelle einer Gesundheitsgefährdung. Trotzdem muss der Staub entfernt und die Ursache gefunden werden – schon allein aus optischen Gründen. Wählen Sie beim erneuten Renovieren eine Wandfarbe, die frei von Lösemitteln ist.

Überprüfen Sie Ihr Heizverhalten: Lassen Sie die Räume nie auskühlen, sondern heizen Sie kontinuierlich. Zusammen mit regelmäßigem Lüften beugt das auch der Schimmelbildung vor. Bauliche Mängel wie Wärmebrücken sind zu beseitigen. Auch wenn es noch so gemütlich ist: Kerzen und Öllampchen sollten seltener angezündet werden. Der Staub kann in der Regel mit Spülmitteln und Kunststoffreinigern entfernt werden.

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Rund 87 % der von Haushalten benötigten Energie entfallen auf die Erzeugung von Wärme – davon 75 % auf die Raumheizung, weitere 12 % auf warmes Wasser.

Machen sich bei Ihnen trotz aller Sparsamkeit die Energiekosten mittlerweile deutlich bemerkbar? Dann wird es Zeit, über eine energetische Modernisierung Ihres Hauses nachzudenken. Ein Gebäudeenergieberater hilft Ihnen, die für Ihr Haus sinnvollsten und wirtschaftlichsten Maßnahmen zu ermitteln (eine Vor-Ort-Energieberatung für Ein- und Zweifamilienhäuser wird mit 300,- €, für Mehrfamilienhäuser mit 360,- € von BAFA bezuschusst).

Aber modernisieren Sie nicht planlos drauflos: Eine bestimmte Reihenfolge sollte eingehalten werden. Als erstes sollte die Gebäudehülle (Dach, Außenwände) gedämmt werden:

Ca. 20 bis 25 % der Wärme geht über die Außenwände verloren. Ziehen Sie Ihrem Haus einen „warmen Mantel“ an. Je nach Art des Mauerwerks und der Außenverkleidung (Putz, vorgehängte Fassade, Klinker etc.) gibt es unterschiedliche Dämmmaßnahmen.

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Die Dämmung eines normal verputzten Hauses ist die einfachste Maßnahme. Wenn Ihr Haus ohnehin einen neuen Anstrich braucht, sollten Sie die Gelegenheit nutzen und Ihr Haus dämmen lassen. Die Grundkosten wie Gerüst = ca. 12,- € pro m² und ein neuer Anstrich = ca. 26,- € pro m² fallen ohnehin an. Ein Wärmedämmverbundsystem kostet komplett incl. Putz, jedoch ohne Gerüst, zwischen 84,- € und 112,- €.

Lassen Sie sich nicht eine übermäßige Dämmstärke aufschwatzen. Auch hier gilt: Viel hilft nicht viel, sondern ist nur teuer. Eine Dämmstärke von 12 bis 14 cm mit der Wärmeleitzahl 035 reicht völlig aus.

Bei den Dämmmaßnahmen sind auch Fenster und Türen mit einzubeziehen, um keine undichten Stellen entstehen zu lassen. Wichtig ist deshalb, dass die Dämmung nicht in Kellerhöhe endet, sondern noch ca. 0,50 m tiefer gezogen wird. So werden Wärmebrücken vermieden, über die Wärme wieder verloren geht. Eine gedämmte Außenwand hat den weiteren Vorteil, dass die Temperatur der Wandinnenseiten steigt (denken Sie an den „warmen Mantel“) und Sie die Heizung herunterdrehen können, ohne dass die Behaglichkeit leidet.

Nun hat Ihr Haus schon einmal einen Mantel an – jetzt fehlt noch die Mütze. In unserem nächsten Beitrag gehen wir auf die Dachdämmung ein und unterscheiden hier zwischen der Dämmung eines Flachdachs und eines Steildachs.