Schlagwort-Archive: Holzhaus

Im Rahmen der Podcast-Serie Bau-FAQ erscheint heute ein Beitrag (mehr dazu auf der Seite Serien), der Fragen zu Bauplatzbeschränkungen beim Holzhaus beantwortet. Podcasts sind Ton-Aufnahmen von Interviews (Podcast in unserer FAQ), die Sie auf dieser Seite abspielen oder sich herunterladen können. Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit den Fragen:

  • Kann ich ein Holzhaus überall bauen?
  • Gibt es bzgl. Bauplatz Beschränkungen bei Holzkonstruktionen?
  • Gibt es Beschränkungen bei Holzfassaden durch das Bauamt?

Der Podcast
Bauplatz Holzhäuser: mp3 direkt herunterladen

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Bauplatz Holzhäuser (02:22 min.)
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Wenn Sie Fragen zum Bauen oder Fragen zur energetischen Sanierung haben oder Sie ein bestimmtes Thema interessiert, schreiben Sie sie in den Kommentaren auf oder senden uns eine E-Mail. Wir versuchen, Ihre häufigsten Fragen zu beantworten oder dazu ein Podcast auf den Seiten des Energiespar-Rechners zu veröffentlichen.

Die "dritte Dimension der Wohnfläche" ist der umbaute Raum, der in m3 gemessen wird und durch die Raumhöhe beeinflusst wird. Was hat das mit Energiesparen zu tun?

Entscheide ich mich am Anfang der Planung für eine Raumhöhe von 2,90 m im lichten Maß, also von Oberkante Fertigfußboden bis Unterkante Decke, heize ich in einem 100m² großen Raum ein Volumen von 290m³. Lege ich die Raumhöhe alternativ auf 2,50 m fest, beheize ich lediglich 250m³. 40m³ mehr oder weniger zu beheizen wird sich bei den Energiekosten bemerkbar machen. Denn neben dem größeren Volumen kommt hinzu, dass die warme Luft nach oben steigt und erst durch gute Heizungs-/Lüftungskonzepte für den Menschen in seiner Bewegungshöhe nutzbar macht. Extrem wichtig werden diese Ansätze bei raumübergreifenden Galerien, die das Erdgeschoss mit dem Obergeschoss über einen Luftraum mit einander verbinden.

Ähnlich sieht es aus, wenn im Erdgeschoss sehr offen gebaut wird und die Bereiche für Kochen, Essen und Wohnen übergangslos in einander übergehen. Um diese Aufenthaltsbereiche wohnlich zu beheizen, muss das Heizkonzept danach ausgelegt sein, die Bereiche einzeln ansteuern zu können, ohne dass ständig der große, offene Teil des Hauses als Ganzes mit Energie versorgt werden muss. Parallel dazu sollte man sich Gedanken über die Entlüftung des Kochbereiches machen, damit Kochgerüche nicht durch das ganze Haus wandern.

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Was soll eigentlich alles in den beheizten Teil des Hauses integriert werden? Hier steht als erstes das eigentliche Heizsystem im Vordergrund. D.h. die eingebaute Heizung sollte zwangsläufig in die "warme" Hülle des Hauses eingeplant werden. Konkret bedeutet das: ein nicht beheizter Nutzkeller ist nicht als optimaler Aufstellort für das Heizungssystem geeignet, weil es zu Verlusten kommt, ehe die Energie in der gedämmten Hülle des Hauses ankommt.

Sprechen wir von der "warmen" Hülle eines Hauses, halte ich es für ebenfalls wichtig, die Dämmung bis in den Dachfirst einzuplanen. Weil der Spitzboden immer mehr an Bedeutung gewinnt, um Stauraum und Abstellfläche zu schaffen, ist eine nachträgliche Dämmung oft aus organisatorischen Gründen gar nicht mehr möglich, weil die Trockenbauplatten selten noch durch die Bodeneinschubtreppe zu transportieren sind.

Und weil die Dachneigung über die Nutzbarkeit des Spitzbodens mitentscheidend ist, wie viel Stauraum zur Verfügung steht, geht es im nächsten Beitrag um die äußere Form des Holzhausentwurfs.

Bis dahin, Ihre Tanja Dasbeck

Warum ist der Holzhausentwurf für das energetische Konzept so wichtig?

Warum habe ich in der letzten Veröffentlichung ausgerechnet das Beispiel von der besseren Außenwanddämmung erwähnt, die eventuell aus Kostengründen gestrichen wird, weil alles Geld in die Wohnfläche fließt?

Sehr oft höre ich auf Baumessen die Frage "Und wie viel kostet dieses Haus? Und wie viel Wohnfläche hat das Haus?". Diese zwei Fragen gehören irgendwie zusammen, weil man glaubt, darüber ein Gefühl für das Preis-Leistungs-Verhältnis zu bekommen, und seit der Energiediskussion kommt ganz oft die Frage "Und wie gut ist das gedämmt?" noch hinterher geschossen.

Wenn wir also über das Energiesparen beim Holzhausentwurf reden, fangen wir doch einfach bei der Wohnfläche an. Denn diese Frage können viele Bauinteressierte sehr schnell beantworten, weil sie es mit der bisherigen Wohnsituation vergleichen. Doch eine Mietwohnung mit 120m² Wohnfläche kann durch ihren schlechten Zuschnitt (großer Flur, falsche Raumanordnung) nicht mit einem neu geplanten Haus 1:1 verglichen werden. Denn ein pfiffiges Grundrisskonzept kann auf gleicher Wohnfläche deutlich mehr Wohnqualität schaffen. Aber nur auf die Hausgröße zu achten, muss nicht immer von Vorteil sein!

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Deshalb sollte die gewünschte Wohnfläche in den Planungsgesprächen mit dem Architekten oder dem Baubetreuer gemeinsam überprüft werden. Anfangen kann man hier mit einem Raumprogramm, das alle gewünschten Räume auflistet und mit Funktionen hinterlegt. Wird z.B. ein Wohnbereich gleichzeitig zum Teil als Homeoffice genutzt, ist an dieser Stelle besonders auf die Raumgröße und –gestaltung zu achten.

Manchmal ist auch zu hinterfragen, wie oft denn das gewünschte Gästezimmer genutzt wird und ob man verschiedene Funktionen alternativ in "Allzweckräumen" unterbringen kann.
Soweit zu den Räumen, die gewünscht werden.

Ein weiteres Maß gibt das zur Verfügung stehende Grundstück vor. Ist das Baufenster 9x12 groß und soll ausgeschöpft werden, kann eine Wohnfläche von ca. 87m² entstehen, wenn die Außenwanddicke mit 0,30m angenommen wird. Da die Dämmung der Außenhülle eine der wichtigsten Faktoren für das Energiesparen ist, kann man die Außenwanddicke auch mit 0,45m annehmen, um einen sehr guten Wärmedämmwert zu erreichen. Das lässt unsere Wohnfläche aber auf ca. 81m² schrumpfen, und wir haben einen möglichen Abstellraum von ca. 6m² "weggeplant" – und das nur im Erdgeschoss, denn das Dachgeschoss schrumpft ja parallel mit! Diese Betrachtung schließt wieder den Kreis zur Eingangsfrage: Die Wohnfläche wird durch mehrere Faktoren beeinflusst (u. a. Kosten, Außenwanddicke, Baufenster). Bereits an dieser Stelle des Hausentwurfes lege ich grundsätzliche Maßstäbe für mögliches Energiesparen im/am Haus fest.

Und über die "dritte Dimension der Wohnfläche" schreibe ich im nächsten Beitrag,
Ihre Tanja Dasbeck