Archive für den Monat: März 2008


"Warum ist der Wunsch nach den eigenen vier Wänden da?" – dieses spannende Thema möchte ich mit Ihnen anhand von vielfältigen Fragestellungen erschließen.

Denn diese oder ähnliche Fragen stellt sich jede/r Bauinteressierte, bevor es ans Bauen geht. Und durch die jahrelange Erfahrung gebe ich zusätzliche Denkanstöße, die unterstützen, versteckte Motivationen zu entdecken. Welche Priorität das Thema Energiesparen hat, legt jede/r ganz individuell fest.

Beginnen wir mit allgemeinen Fragen

  • Was bewohne ich jetzt? Was soll sich daran ändern? Die Lage, die Gesamtgröße, der Zuschnitt, einzelne Zimmergrößen, die Wohnqualität…?
  • Was ist bereits optimal an meiner jetzigen Wohnsituation?
  • Welche Veränderungen wird mein Neubauprojekt in den nächsten 10-15-20 Jahren mitmachen? Ziehen Kinder aus? Kommt ein Arbeitsplatz ins Haus? Zieht eine ältere/jüngere Generation dazu?
  • Was sind meine größten Ängste, wenn ich ans Neubauen denke? Finanzielle, bauliche, organisatorische,… Details? Wie kann ich die konkret angehen?
  • Mit welcher Grundeinstellung gehe ich an das Bauen heran? Ich freue mich auf den Einzug? Ich bin froh, wenn es rum ist? Ich weiß nicht, wie ich den Ãœberblick behalte?
  • Baue ich zum ersten, zweiten, dritten Mal? Mit positiven/negativen Erfahrungen?
  • Was habe ich von anderen Bauprojekten mitbekommen? Was war gut/schlecht daran? Warum ist das gut oder schlecht gelaufen?
  • Wie viel Zeit verbringe ich in meinem Haus? Und zu welchen Zeiten bin ich regelmäßig zuhause?
  • Wie viele Autos haben wir jetzt? Ändert sich das mit dem Umzug?
  • Lege ich Wert auf Sicherheit, auf Freiheit, auf Selbstverwirklichung?
  • Welchen Wohnkomfort möchte ich mir schaffen?
  • Wie definiere ich "Wohnatmosphäre"?
  • Habe ich einen festen Umzugstermin, der eingehalten werden muss? Schulanfang? Wohnungskündigung? Neue Arbeit in einer neuen Stadt?
  • Möchte ich einen oder mehrere Ansprechpartner während der Bauphase haben?
  • Ãœbernehme ich logistische Abstimmungen selber?
  • Möchte ich mit einem Bauträger bauen? Oder ziehe ich eine individuelle Gestaltung vor?
  • Sie bauen zu zweit, dritt, … und sind sich bei einigen Dingen nicht einig/sicher. Möchten Sie bereits in der Vorphase des Bauens professionelle Unterstützung?

In den nächsten Wochen werden wir uns noch mit ökonomischen Fragen zum Hausbau und mit baulichen Fragen und Fragen zur Haustechnik beschäftigen.

Dieses Video zeigt, wie ein schwedischer Professor (Hans Rosling) bei einer TED-Konferenz (Technology, Entertainment, Design) mit vielen Vorurteilen über Entwicklungsländer aufräumt. Er benutzt dazu eine von ihm entwickelte Statistik-Software.

Das Video enthält zwar keine Informationen über Energiesparen oder alternative Energien, aber über nachhaltige globale Entwicklung.
Das Video ist zusätzlich so toll, dass ich es hier vorstellen möchte.

Ein Jahr später führt Hans Rosling die neueste Version vor (Video)und zeigt, dass mit Willen alles möglich ist (er beweist es auf der Bühne!).

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Die von Hans Rosling gegründete Stiftung "Gapminder" soll nachhaltige Enwicklung und die Erreichung der Milleniums-Ziele unterstützen. Dazu wenden sie die in den Videos gezeigte Software an, um das Wissen über Entwicklungsländer, das wir haben, zu erweitern. Im Video verglich der Professor das Abschneiden seiner Studenten im Test Hintergrundwissen über Entwicklungsländern mit dem von Schimpansen, die zufällig eine Antwort auswählen. Die Schimpansen wären besser! Über Hans Rosling, Gapminder-Homepage, 18.3.08

Unsere Serie zu "Cradle 2 Cradle" geht weiter.

Der wichtigste Schritt zum Produkt, dessen Rohstoffe nach der Benutzung in gleichem Maße wiederverwendet werden können, ist die Trennung der Stoffkreisläufe:

  1. Kreislauf eins: Biologischer Kreislauf, alles was wächst und wieder kompostierbar ist (Biomasse).
  2. Kreislauf zwei: Technischer Kreislauf, alles was aus Metall, Plastik, Stein ist und wieder als technischer Rohstoff dienen kann (Industriemasse).

Unser heutiges Vorgehen ist nicht dazu gedacht, Masse wieder zurück zu geben. Vermischungen der Kreisläufe werden als Wunder des Recycling gepriesen, dabei lassen sie sich nie wieder trennen!

Berge von Abfall, die sich auf den Müllkippen türmen, geben zunehmend Anlass zur Sorge, aber nicht die Menge des Mülls ist das Hauptproblem des Designprinzps von der Wiege bis zur Bahre. Entscheidender sind die Nährstoffe - wertvolle "Nahrung" für Industrie und Natur zugleich -, die verseucht und verschwendet werden oder ganz verloren gehen.

Wenn man die beiden Kreisläufe strikt trennen will, muss man besonders darauf achten, "dass die Dinge im biologischen Kreislauf keine Mutagene, Karzionogene, Toxien oder andere Substanzen enthalten, die sich in natürlichen Systemen anreichern und diese schädigen".
Genauso "sollten biologische Nährstoffe nicht in den technischen Kreislauf geraten, weil sie damit nicht nur der Biosphäre verloren gehen, sondern auch die Qualität des technischen Materials vermindern oder dessen Wiedergewinnung und -verwertung komplizierter gestalten."

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Um diese Kreisläufe in Gang zu halten, schlagen die Autoren eine neue Art des Handels vor:
Konsumenten sollen nicht mehr Produkte kaufen, sondern mieten. Am Ende der Mietzeit erhält der Produzent das Produkt und damit die ganzen wertvollen (technischen) Stoffe zurück. Aus diesen kann der Produzent wieder neue Produkte herstellen und der Konsument muss sich nicht um die Abfallentsorgung kümmern. Der Hersteller bleibt also im Besitz der wertvollen technischen Stoffen!

Das vorgeschlagene Modell ist etwas gewöhnungsbedürftig (ich soll meinen Stuhl nicht mehr besitzen?), ist aber sehr verständlich, wenn man es im Rahmen der beiden Stoffkreisläufe betrachtet. Ich bin doch froh, wenn ich den alten Stuhl nicht entsorgen muss, genauso froh, wie der Hersteller, wenn er das Metall und das Plastik wieder verwenden kann.

Weil ich die Idee so gut finde, bin ich auch weiter auf der Suche nach Cradle 2 Cradle Produkten, die man hier in Europa tatsächlich kaufen kann.