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Die Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, deren Ergebnis sehr interessant ist: schon 3% aller Haushalte heizen mit erneuerbaren Energien (+200%).

Schon vor dem aktuellen Energiepreisschock haben die Menschen in Deutschland bei der Heizung massiv auf erneuerbare Energien gesetzt. Wie LBS Research auf Basis aktueller Daten des Statistischen Bundesamtes mitteilt, hat sich die Zahl der Wohnungen, die mit Holz oder sonstigen erneuerbaren Energien (Solaranlagen, Windenergie, Wärmepumpen u. ä.) beheizt werden, von 347.000 (2002) auf 1.078.000 Einheiten im Jahre 2006 mehr als verdreifacht. Der Anteil dieser Heizsysteme stieg damit in nur vier Jahren von einem auf drei Prozent an. Vorreiter dieser Entwicklung sind die Hauseigentümer in Bayern und Baden-Württemberg (siehe Grafik).
Verbreitung erneuerbarer Energien zum Heizen in Deutschland

Das Bewusstsein für den Klimawandel, begrenzte Energieressourcen und drohende Preissteigerungen hat in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts offenbar beträchtliche Investitionen in zukunftsfähige Heizanlagen hervorgerufen. Dabei wurden bei den Einfamilienhäusern und Zweifamilienhäusern bislang die größten Fortschritte erreicht. Auf sie entfallen nach Angaben von LBS Research 86% der Wohnungen mit Heizungen auf der Basis erneuerbarer Energien. Das sind nicht nur Eigenheime. Auch von den Mietwohnungen mit solchen Anlagen entfallen rund zwei Drittel auf vermietete Einfamilienhäuser und Mietwohnungen in Zweifamilienhäusern.

Nicht überraschend ist für die LBS-Experten, dass Selbstnutzer mit einem Anteil von 72% überproportional vertreten sind. Ihr Anteil ist gegenüber 2002 sogar noch einmal um vier Prozentpunkte gestiegen. Der Grund: Sie können selbst über die Maßnahmen entscheiden, und sie profitieren unmittelbar davon, nämlich über die entsprechende Energiekosteneinsparung. Wie aus einer GfK-Umfrage im Auftrag der LBS aus dem Jahre 2007 bekannt ist, wollen Hauseigentümer künftig sogar verstärkt insbesondere auf Solaranlagen setzen.

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Wie viel sich in den letzten Jahren bei der Beheizungsstruktur bewegt hat, wird nach Auskunft von LBS Research auch aus anderen Zahlen deutlich.

  • So geht bei den fossilen Energieträgern der Trend weiter weg vom Heizöl, nämlich von 31,8 Prozent (2002) auf 30,2 Prozent, das sind weniger als 11 Millionen Einheiten (2006).
  • Die Zahl der mit Kohle beheizten Wohnungen ist in vier Jahren sogar um 35 Prozent auf nur noch 370.000 zurückgegangen; auch in den neuen Ländern spielen sie eine immer geringere Rolle.
  • Der einzige weitere "Gewinner" - wenn auch nur in relativ bescheidenem Umfang - ist die Gasheizung, auf die mit 17,6 Millionen fast die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland entfallen.
  • Die Zahl der mit Fernwärme beheizten Objekte, die vor allem im Osten große Bedeutung haben, ist dagegen mit 4,8 Millionen genauso konstant geblieben
  • wie die knapp 1,5 Millionen Wohnungen mit Stromheizung.

Die Aussichten für eine weitere Aufwärtsentwicklung der erneuerbaren Energien in Wohngebäuden sind günstig. Die LBS-Immobilienexperten verweisen in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle Allensbach-Umfrage im Auftrag der Bauindustrie, wonach 93% der Bevölkerung den Ausbau erneuerbarer Energien für eine wichtige Klimaschutzmaßnahme halten. Dieser Wert liegt eindeutig über den Quoten für alle anderen möglichen Ansätze.

Auch das Bewusstsein, dass man selbst etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen muss, ist weit verbreitet. 77 Prozent wissen außerdem, dass der Einsatz erneuerbarer Energien beim Neubau oder dem Umbau von Gebäuden finanziell gefördert wird.

Quelle: Pressemitteilung, Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen, 21.7.08


Wir sind immer noch beim Oberthema "Wie kann ich schon beim Holzhausentwurf Energie sparen". Und mit den folgenden beiden Stichpunkten möchte ich diesen Themenblock nun abschließen.

Stichwort: Heizungsenergie sparen

  • Steht die Heizung in der gedämmten Hülle?
  • Müssen wirklich alle Stau-/Abstellräume beheizt werden? Oder reicht auch ein Carportraum?
  • Ist Ihr Haus energetisch gesehen nach den richtigen Himmelsrichtungen ausgerichtet?
  • Lüften Sie kurz mit komplett geöffnetem Fenster (Stoßlüftung) und nicht auf Dauer-Kipp-Stellung! Planen Sie eventuell konsequent nur Fenster zum Drehen und nicht mit Kippbeschlag ein.
  • Möchten Sie einen Kaminofen einbauen lassen? Planen Sie schon im Entwurf einen möglichst zentralen Ort ein, von dem aus in alle Richtungen Wärme abgegeben werden kann.
  • Sie denken an eine kontrollierte Be- und Entlüftung? Planen Sie parallel zum Entwurf mögliche Auslässe ein.
  • Sie planen über Heizkörper Ihre Räume zu erwärmen? Denken schon im Entwurfsstadium an optimale Aufstellorte.

Stichwort: Sonstige praktische Tipps

  • Wollen Sie tatsächlich auf den Windfang im Eingangsbereich verzichten?
  • Haben Sie darauf geachtet, wenig Fensterflächen Richtung Norden und viele Fensterflächen Richtung Süden auszurichten?
  • Liegen Ihre Nebenräume oder selten genutzte Räume auf der "kalten" Nordseite?
  • Ist Ihr Technik-/Hausanschlussraum optimal für die Größe der Geräte und Anbindungen untereinander geplant? Und liegen diese Räume in der gedämmten Hülle?
  • Nutzen Sie natürliche Kühlung/Beschattung durch z.B. Bäume?
  • Wie flexibel ist Ihr Hauskonzept für die nächsten 10, 15, 25 Jahre ausgerichtet? Können Sie das Haus gut unterteilen, wenn Sie weniger Flächenbedarf im Alter haben? Durch eine mögliche Untervermietung werden Ihre laufenden Nebenkosten gesenkt.

Bislang haben wir uns das Energiesparen im Zusammenhang mit dem komplexen Gesamtkonzept "Neubau", mit den Wohnwünschen, mit dem Bauplatz und zuletzt mit dem Holzhausentwurf angeschaut. Und als nächstes nehmen wir uns – nach der Spätsommerpause - ausgewählte Details der Bauphysik vor.
Bis dahin wünsche ich Ihnen eine gute Zeit,
Ihre Tanja Dasbeck

Wie spare ich schon in der Entwurfsphase meines Holzhauses zukünftige Energie?

Stichwort: Wasser sparen

  • Benötigen Sie auf dem Gäste-WC tatsächlich warmes Wasser?
  • Sind die Bäder im Erd- und Dachgeschoss übereinander geplant, um Wegeverluste zu minimieren?
  • Wollen Sie im Untergeschoss auf jeden Fall eine Toilette einplanen, auch wenn diese dann über eine elektrisch gesteuerte Hebeanlage in das öffentliche Netz entsorgt werden muss?
  • Haben Sie schon einmal über eine Regenwassernutzung für die Toiletten, Waschmaschine und Gartenbewässerung nachgedacht? Sie sparen Abwassergebühren und nutzen natürliches Wasser.
  • Planen Sie in Ihrem Bad nur eine Badewanne ein? Bedenken Sie, dass Sie beim Baden ein Vielfaches an Wasser im Vergleich zum Duschen verbrauchen.
  • Rüsten Sie Ihre Toilettenspülung mit einer Spartaste aus?
  • Denken Sie in die Zukunft und planen auf dem Dach ausreichend Platz für eine mögliche Solaranlage ein, die auch nachträglich montiert werden kann.

Stichwort: Strom sparen

  • Vielleicht sind Bewegungsmelder bei Fluren, Garagen, Außenbeleuchtung eine Alternative?
  • Planen Sie in erster Linie ausreichend natürliches Licht durch Fenster ein.
  • Müssen alle Dachflächenfenster mit elektrischem Antrieb ausgestattet sein?
  • Denken Sie bei der Heizungsanlage an den Heizstab, der für die Warmwasseraufbereitung zugeschaltet wird? Dieses Zuheizen sollte die Ausnahme sein!
  • Müssen Ihre Rollläden, Garagentore, … elektrisch bedient werden?
  • Bedenken Sie die Standby-Kosten! Können Sie raumweise den Strom abstellen?

Mit den Stichworten "Heizungsenergie sparen" und "Sonstige praktische Tipps" geht es beim nächsten Mal weiter, gute Zeit bis dahin,
Ihre Tanja Dasbeck