Sparen durch Stand-by-Betrieb?

Laut einem Artikel der Zeit wird Sparen überschätzt. Man bezieht sich dabei auf den Stand-by-Betrieb elektronischer Geräte, die erst mit dem Ziehen des Netzsteckers vollständig abzuschalten sind. Das Umweltbundesamt (UBA) schätzt zwar die jährlichen Leerlaufverluste in Haushalten und Büros auf 22 Milliarden Kilowattstunden, was mit der Produktion von drei Atomkraftwerken und fast vier Milliarden Euro Kosten gleichgesetzt wird.

Da das Umweltbundesamt nicht nur die unnötigen Stand-by-Verluste erfasst, sondern auch die unvermeidlichen, sind die Sparmöglichkeiten an dieser Stelle einzuschränken. Bei vielen Geräten ist der Bereitschaftsdienst unvermeidbar. Dies können elektrische Warmwasserspeicher, Anrufbeantworter, Verteilerstationen drahtloser Netzwerke oder Warmhalteplatten von Espressomaschinen sein. Diese Geräte möchte man vielleicht doch nicht abschalten, ohne an Lebensqualität einzubüßen.

Wichtig ist bei jenen Geräten zu sparen, deren Standby-Zustand verzichtbar ist. Die wirklich überflüssigen Verluste sind Geräte, die abgeschaltet werden könnten, mangels Netzschalter aber auf Stand-by bleiben. Das sind laut VDE ca. drei Milliarden Kilowattstunden jährlich (mittleres Kohlekraftwerk), also erheblich weniger als die vorhin erwähnten 22 Milliarden (3 Atomkraftwerke).

Und da könnte die Politik tatsächlich ansetzen: mit einem Gesetz, das für Elektrogeräte einen echten Ausschalter vorschreibt.

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