Archive für den Monat: April 2008

Das Buch Cradle 2 Cradle: einfach intelligent produzieren, dass ich in den letzten Monaten in dieser Serie vorgestellt habe, begnügt sich nicht mit einer Auflistung unserer aktuellen Umweltprobleme und der theoretischen Lösung, "einfach die Stoffkreisläufe" zu trennen, sondern gibt auch einen fünf Schritte Plan hin zur Öko-Effektivität.

Das Ziel ist es, als Unternehmen und Mensch an jedem Ort zum Eingeborenen zu werden. Das heisst, anhand der lokalen Gegebenheiten mit Nutzung der lokalen Produkte so zu agieren, dass sich das lokale Umfeld verbessert.

Die fünf Schritte

  • Befreien Sie sich und die Produkte von bekannten Schadstoffen: Man untersucht die eigene Produktion und entfernt alles Schädliche und macht die Produkte nicht nur "frei von ausgewählten Schadstoffen" (was nutzt phosphatfrei, wenn das Phosphat durch etwas Schlimmeres ersetzt wurde?). Diesen Schritt nennen die Autoren einen Designfilter: ein Filter im Kopf statt in der Kläranlage.
  • Folgen Sie begründet persönlicher Präferenz: Dinge, mit denen man sich umgibt, sollen nicht nur umweltverträglich sein, sondern auch ästhetisch ansprechend. Weil man nicht warten kann, bis die perfekten Dinge auf dem Markt sind, wählt man die, die einem am besten gefallen. Dabei soll man natürlich öko-effektive Produkte bevorzugen!
  • Erstellen Sie eine "passive, positive" Liste: Teilen Sie alle Zutaten Ihrer Produkte ein in
    • X-giftig,
    • grau-problematisch (hochgiftiges Kadmium wird bei der Produktion von Photovoltaik-Anlagen eingesetzt, Energiesparlampen enthalten Quecksilber),
    • positiv (auch Präferenzliste).

    Das Ziel ist dabei, möglichst viele Zutaten von der passiven Positivliste zu verwenden.

  • Erstellen Sie aktive Positivlisten: Hier beginnt das ernsthafte Redesign, ein Produkt wird so geplant, dass es von Anfang an öko-effektiv ist und seinen gesamten Lebenszyklus ohne Probleme wiederholen kann (z.B. ein Auto dessen Demontage von vornherein eingeplant ist).
  • Erfinden Sie alles neu: Ein Cradle 2 Cradle-Auto ist immer noch ein Auto und als solches immer noch aus der alten Welt. In diesem Schritt lautet die Aufgabe nicht mehr "Entwicklen Sie ein Auto", sondern "Entwickeln Sie ein Fahrzeug, dass positive Emissionen liefert". Z.B. ein Fahrzeug, dass Wasser und Stickoxide, die bei der Fahrt entstehen sammelt, um sie als Dünger zu benutzen.

    Wenn das Auto keine Schadstoffe mehr ausstößt, kann man es auch ohne Probleme in Tunnel fahren lassen, und so wertvollen oberirdischen Raum gewinnen.

Diese Ideen klingen etwas abgehoben, aber wenn man anfängt wirklich über Produkte nachzudenken, wird man auch funktionierende Nährprodukte entwickeln können. Man muss nur wollen. Was halten Sie davon? Würden Sie Ihre Produktion daran ausrichten?

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In zwei Wochen geht diese Serie mit der Folge Fünf Leitprinzipien des Cradle 2 Cradle zu Ende.

Bei der Auswertung des Energiespar-Wettbewerbs dieses Monats fällt auf: fünf Teilnehmer haben Energie gespart (zum Teil deutlich), zwei haben ihren Verbrauch wieder erhöht.

  • Gewinner dieses Monats ist axel mit 25% Ersparnis
  • gefolgt von Cartwitzhecht mit 20% Ersparnis
  • Wallrabenstraße, Goldy und Knubbel haben jeweils um die 5% gespart

Die Teilnehmer mit Mehrverbrauch haben beide um die 15% mehr Strom verbraucht.

Auswertung des ersten Quartals

Da wir nun von einigen Teilnehmern Daten über vier Monate haben (Dezember bis März), wollen wir auch eine Auswertung über das erste Quartal machen (wir vergleichen März mit Dezember). Dies erscheint uns aussagekräftiger, weil diejenigen, die schon am Anfang stark gespart haben, sich in der Summe trotzdem noch messen wollen und weil wir starke Schwankungen abmildern wollen.

  • Carwitzhecht gewinnt auch die Quartalsauswertung mit 20% Ersparnis
  • gefolgt von Goldy mit 15% Ersparnis
  • und Knubbel mit 10%
  • Wallrabenstraße hat seinen Verbrauch im Vergleich zum Dezember um 20% erhöht.

Wir bitten Sie wieder einen Kommentar abzugeben, woran es wohl gelegen hat!
(Von einem Teilnehmer haben wir schon gehört, dass die Familie einfach in Urlaub war und vorher schon weniger gebadet wurde).

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Die ersten Grundgedanken haben Sie sich im ersten Teil nun schon beantwortet und bestimmt warten Sie bereits auf die Frage „Und was kostet mich das?“. Deshalb kommen hier weitere Fragen hinsichtlich der Ökonomie eines Neubaus:

Öknomisches

  • Wie hoch ist mein Eigenkapital?
  • Wie viel Geld gibt mir meine Bank?
  • Stecke ich mir unabhängig vom Bankgespräch eine persönliche Höchstgrenze der monatlichen Belastung?
  • Welche Lebensfreiräume sind mir ebenfalls wichtig? Urlaub, Hobby,…
  • Ist mir der Wiederverkaufswert sehr wichtig?
  • Wie lange will ich in diesem Haus leben?
  • Wie hoch darf meine finanzielle Belastung jetzz, in 10-15-20 Jahren sein?
  • Nehme ich öffentliche Mittel in Anspruch?
  • Möchte ich Eigenleistung einbringen? Tapezieren, Bodenverlegen, Trockenbau, Außenanlagen, …
  • Wie viel Zeit kann ich dafür einsetzen?
  • Auf welche Helfer kann ich mich fest verlassen?
  • Welche Rolle spielt bei mir das Preis-Leistungsverhältnis? Bin ich eher ein Schnäppchentyp und gehe dafür auch begrenzte Risiken ein? Möchte ich das RundumSorglosPaket mit Kostensicherheit haben?

Hauskonzept

Hand in Hand gehen diese Fragen mit den nächsten, die sich mit den baulichen Anforderungen und dem Hauskonzept beschäftigen:

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  • Möchte ich in einer Umgebung leben, die stadtnah angebunden ist oder auf dem Land?
  • Welche Infrastruktur ist mir wichtig? Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Schulen, Arbeitsplatz, Freizeitan- und Kulturangebote, Nähe des Freundes-/Verwandtenkreises…?
  • Möchte ich ökologische Baustoffe verbauen?
  • Ist eine barrierefreie Planung gewünscht?
  • Habe ich Spaß, mein Haus zu entwickeln? Wer kann mich dabei unterstützen?
  • Suche ich etwas ganz individuelles, an dem ich meine Ideen und Wünsche verwirklichen kann? oder
  • Suche ich eine bestehende Immobilie, in die ich möglichst schnell einziehen kann?
  • Habe ich ausgeprägte Hobbys, die viel Platz und ganz bestimmte bauliche Anforderungen haben? Schlagzeugspielen, Tischtennis, Werkstattarbeiten, Malen…
  • Mit welchen Möbeln möchte ich umziehen? Welche Dinge werden neu angeschafft?
  • Welche Architektur spricht mich an?
  • Wie gut ist meine Vorstellungskraft, von Plänen auf das spätere Haus zu schließen?
  • Möchte ich mir ein Modell bauen lassen, an dem ich Entscheidungen leichter treffen kann?
  • Welche Bauweisen kommen für mich in Frage? Massivbau? Holzbau? Fertighäuser?

Im letzten Fragenteil unserer Serie erwartet Sie das Thema Energiesparen beim Neubau.