Archive für den Monat: Juli 2008

Energiespar-Wettbewerb: Wirtschaftsraum oder Keller

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in Wohnzimmer, Büro, Küche, Garten und Terrasse, Wirtschaftsraum untersucht:

Wohnungsbegehung im Juli - Wirtschaftsraum/Keller

Nachdem wir letztes Mal im Wirtschaftsraum mit Waschmaschine und Trockner begonnen haben, machen wir heute mit dem Staubsauger weiter. Wir setzen das Energiekosten-Messgerät ein, um den Stromverbrauch zu messen. Die gemessenen Werte werden wir mit den Angaben des Herstellers vergleichen. Das Staubsaugen wird auf insgesamt 120 qm Wohnfläche und auf unterschiedlichen Fußböden gemessen.

Staubsauger - ein Verbrauchstest

Der Staubsauger ist 10 Jahre alt und hat eine Auswahl an Leistungsstärken zwischen 250 Watt-1300 Watt. Ob das auch genau die Größenordnung bei der Leistungsaufnahme ist, werden wir mit dem Messgerät überprüfen. Er verbraucht laut Hersteller im Standardbetrieb durchschnittlich 1100 Watt. Ich schalte das Messgerät zwischen Steckdose und Staubsauger und stelle fest: der Staubsauger hat keinen Standby-Verbrauch.

Für den Verbrauchstest des Staubsaugers gibt es zwei Messszenarien: Staubsaugen auf Teppich/Teppichboden, Staubsaugen auf glatten Böden (Fliesen/Laminat/PVC).

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Szenario 1: Staubsaugen auf Teppichboden/Teppich
Ich stelle den Staubsauger auf 750 Watt Leistungsstärke ein, schalte ihn ein und und lese eine Leistungsaufnahme von 742 Watt -755 Watt. Bei Einstellung verschiedener Leistungsstärken, ändert sich die Leistungsaufnahme so, dass sie fast genau der eingestellten Leistungsstärke entspricht. 5 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 750 W in einem Zimmer von 17 qm ergeben einen Stromverbrauch von 70 Wh. 3 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 750 W in einem Zimmer von 15 qm ergeben einen Stromverbrauch von 40 Wh. Wieso eigentlich der Unterschied für nur 2 qm mehr? Manche Ecken sind schwerer zugänglich und man muss manchmal auch Sachen noch wegräumen, um in die hintersten Ecken zu kommen. Außerdem: Manche Teppiche/Fußabtreter müssen mit 1300 Watt gesaugt werden, sonst sehen sie hinterher auch nicht sauber aus. Für normal eingestaubte Teppichböden reichen 750 Watt völlig aus.

Szenario 2: Staubsaugen auf Laminat/Fliesen
Ich stelle den Staubsauger auf 500 Watt Leistungsstärke ein, schalte ihn ein und und lese eine Leistungsaufnahme von 490 Watt -500 Watt. 4 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 500 W in einem Zimmer von 12 qm ergeben einen Stromverbrauch von 30 Wh. 3 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 500 W in einem Zimmer von 9 qm ergeben einen Stromverbrauch von 20 Wh.

Was habe ich gelernt?

Die zu saugende Fläche sollte so frei wie möglich sein, um ohne Unterbrechungen zu saugen, sonst verpulvert man Kilowattstunden, um Sachen kurz mal wegzustellen. Die gewählte Leistungsstärke sollte dem Fußboden angepasst sein: für glatte Böden reichen 500 Watt statt 750 Watt völlig aus (Ersparnis 33%). Vielleicht reichen auch 250 Watt, mir war diese Einstellung zu wenig und ich musste länger saugen. Aber manchmal reicht es hin und wieder zu kontrollieren, ob vielleicht das Saugrohr nicht ganz frei ist. Ist das Saugrohr mit Flusen und Sonstigem verstopft, bringt der Staubsauger nicht die gewünschte Leistung und man saugt dann länger. Insgesamt habe ich 40 Minuten Nettozeit und 380 Wh oder 0,38 kWh gebraucht, um 120 qm zu saugen (davon ca. 36 qm Teppichboden oder Teppich).

Einsparpotenzial sehe ich auch nur im Nutzerverhalten (Stromverbrauchsverhalten), also dem Fußboden angepasst mit so wenig Watt wie nötig zu saugen. Aber ein Mindestmaß an Leistungsstärke und damit auch Leistungsaufnahme ist nun mal notwendig, deswegen gibt es wohl im Handel - z. B. bei Amazon - unter Staubsauger auch keine Einordnung in Energieeffizienzklassen.

In diesem Sinne: Ändern wir unser Nutzerverhalten!

Ein Podcast ist ein Angebot von Mediendateien (Audio oder Video) über das Internet. Das zusammengesetzte Wort setzt sich aus den beiden Wörtern iPod und Broadcast zusammen. Ein einzelner Podcast (deutsch: ein Hörstück, genauer Hördatei oder Bewegtbilddatei) ist somit eine Serie von Medienbeiträgen (Episoden), die über einen Feed (meistens RSS) automatisch bezogen werden können. (Wikipedia: Podcasting).

Podcasts können als .mp3 Datei (mp3 bei Wikipedia) heruntergeladen werden oder über den in die Webseite integrierten Flash-Player (Adobe Flash bei Wikipedia) direkt angehört werden. Dazu drückt man auf das "Play"-Symbol, den Pfeil nach rechts. Beachten Sie, dass Sie Ihre Boxen angeschlossen und angeschaltet haben.

Wir hier beim Energiespar-Rechner veröffentlichen alle zwei Wochen eine neue Folge unseres Podcasts: Bau FAQ - häufig gestellte Fragen zum Thema Bauen und Energiesparen. Darin beantworten unsere Expertinnen Fragen, auch Ihre! Melden Sie sich per Kommentar oder E-Mail.

Die bisherigen Folgen finden Sie auf der Sammelseite Serien im Abschnitt Podcasts.

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Was hat nun die "äußere Gestaltung" eines Hauses mit Energiesparen zu tun?

Energiesparen hängt ganz eng mit kompakter Architektur zusammen. Schaue ich auf das Verhältnis zwischen Außenwandfläche (A) zum geschaffenen Innenvolumen (V) eines Hauses wäre der energetisch idealste Fall eine Kugel. Oder für den Hausbau realer umsetzbar eine Würfelform. Logischerweise haben Häuser mit Vor-, Rücksprüngen, Gauben, Erkern und verwinkelten Grundrissen deshalb ein schlechteres A/V Verhältnis und damit auch einen höheren Energiebedarf, weil die Wärme aus dem Innenraum über eine größere Außenwandfläche großflächiger entweichen kann und Windkräfte mehr Angriffsfläche haben.

Achten Sie in den nächsten Baumagazinen einmal auf die Architektur von Passivhäusern – Sie werden feststellen, dass sich diese unter einander sehr ähneln, denn sie verfolgen u.a. konsequent das idealste A/V Verhältnis.

Unabhängig von der äußeren Gestaltung eines Holzhauses können Sie bei den verschiedenen Haustypen im Neubaubereich bereits im Vorfeld einer Planung von Tendenzen der Primärenergiebedarfe ausgehen. Dabei schneidet das freistehende Einfamilienhaus mit 140-125 kWh/m² im Jahr Primärenergiebedarf am schlechtesten ab, gefolgt von der Doppelhaushälfte mit 120-100 kWh/m² im Jahr. Am besten schneidet das Reihenhaus mit 115-95 kWh/m² im Jahr ab, und dennoch hat das freistehende Einfamilienhaus in Deutschland immer noch den höchsten Stellenwert, weil eben viele andere Dinge in die Bauentscheidung ebenfalls reinspielen.

Was kann ich tun, wenn es eben doch das freistehende Traumhaus werden soll?

Neben der oben schon angesprochenen kompakten Bauweise, spielt die Ausrichtung nach den Himmelsrichtungen eine ebenfalls große Rolle. Orientiere ich mich mit den meist großen Fensterflächen im Wohn-, Ess- und Kochbereich nach Süden, kann ich die solaren Wärmegewinne besser nutzen, als wenn ich mich mit diesen Räumen Richtung Norden ausrichte. Andersherum gesprochen gilt dies natürlich auch für die Nordseite, auf der ich entsprechend kleine Fensterflächen einplanen sollte und beim Hauseingang auf einen Windfangbereich Wert legen sollte, um keine kühle Luft ungehindert in den beheizten Raum eindringen zu lassen.

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Nachdem wir nun das Holzhaus optimal ausgerichtet haben, möchte ich Ihnen im nächsten Beitrag einige praktische Tipps beim Entwurf eines Hauses mit auf den Weg geben
bis dahin, Ihre Tanja Dasbeck