Erneuerbare Energien

World Changing hat das World Wind Energy Gipfeltreffen besucht und berichtet von einigen sehr coolen Neuerungen:

  • CWIND: Verbesserte Windturbinen (bis zu 7,5 Megawatt).
  • Magenn: Ballon-Windräder sind leicht zu installieren (keine Beton-Schäfte) und erfassen höhere Winde (in ca. 300m Höhe).
  • Volker Thomsen One House Revolution: Das autarke Haus. Thomsen ist ein kanadischer Professor mit vielen Ideen. Die beste fand ich: Man baut eine schräge Glasfläche nach Süden. Im Sommer lässt man dort eine Kletterpflanze wachsen, z.B. wilder Wein. Das sorgt dafür, dass es unter der Glasscheibe kühl bleibt. Im Winter, wenn der wilde Wein die Blätter fallen lässt, wärmt die Sonne das Haus! (Genial, oder? Das heißt in der Fachsprache: Solare Gewinne)

Diese Grafik von Magenn zeigt, wie stark sich Windkraftanlagen in den letzten 20 Jahren verändert haben.

Es gibt sogar ein Video, davon, wie sich die Ballon-Windräder verhalten:

Energynet berichtet am 5.8.08 über eine weitere Möglichkeit, Windrädern den Schrecken zu nehmen: Antischall. Schallwellen (für Anlieger: Lärm) entstehen bei den Windturbinen zum einen im Getriebe, zum anderen beim Luftfluss um die Rotoren.

Dem Lärm der Getriebe gehen Wissenschaftler aus Dresden nun mit Antischall an den Kragen: Sensoren nehmen laufend auf, wie sehr das Getriebe vibriert. Mit Hilfe von "Piezoaktoren" werden die gegenteiligen Schallwellen zum Getriebelärm erzeugt und beide heben sich gegeneinander auf.

Bei einem Ausflug unlängst in die Rheinische Tiefebene habe ich modernste Windturbinen gesehen, deren Rotoren an den Spitzen Wellen aufwiesen. Dies ist eine Möglichkeit den Lärm der abreißenden Luft an der Spitze des Rotor-Blatts zu verhindern. (Die Flügelspitzen sahen in etwa aus, wie die von Vögeln, bei denen sich die Spitze der letzten Feder nach oben verbiegt.) Leider habe ich davon kein Bild gefunden.

Jubiläum: Heute haben wir unseren 300sten Artikel veröffentlicht! Fühlen Sie sich von uns gut informiert? Schreiben Sie uns einen Kommentar darüber, was Ihnen gefällt und welche Informationen Sie sich noch von uns wünschen!

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Statt immer neue Energiequellen anzuzapfen, sollten wir erstmal versuchen unseren vorhandenen Abfall zu benutzen und daraus alternative Energien zu gewinnen. Dadurch sparen wir uns die Entsorgung und schonen das Klima.

Anscheinend ausgereift ist die Erzeugung von Biogas aus Dung. Sowohl der Stern als auch CNN berichten.
Laut dem Stern ("Stallmist enthält Energie für Millionen") könnten aus dem Dung aller Nutztiere der USA 100 Milliarden kWh Strom produziert werden (genug für 3% des US-Jahresverbrauchs).

CNN stellt in einem Video einen Milchbauern vor, der für seine 3000 Kühe bereits eine Biogas-Anlage betreibt.

Kleine Statistik aus dem Video:

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  • Eine einzelne Kuh macht genug Mist, um eine 100Watt Glühbirne 24 Stunden brennen zu lassen. Das sind 2,4kWh am Tag. D.h. ich könnte meinen Haushalt mit knapp vier Kühen betreiben!
  • Der Bauer betreibt mit dem Strom die Milchküche.

Bei Riverdeep (Anleitungen für Lehrer) gibt es eine ausführliche Erläuterung, wie Kuhkraft (Cow Power) genutzt werden kann. Die Sprache kommt dort auch auf die Nutzung der Kuh-Rülpser. Jede Kuh stößt am Tag 280l Methan aus! Dieses ist leichter als Luft und verfliegt bisher immer noch ungenutzt in die Athmosphäre - dabei ist Methan um ein vielfaches klimaschädlicher als Kohlendioxid.

Wie man das ausgeatmete Methangas auffangen kann, ist noch zu klären!

Schweinekraft ist vielleicht sogar noch besser als Kuhkraft: uns allen wird der Gestank von Gülle erspart und Bauern müssen das als Sondermüll klassifizierte Material nicht mehr unnötigerweise im Winter auf ihre Felder ausbringen!

24.7.08

Update 25.7.08: Treehugger hat eine Grafik gefunden, die zeigt, wie die Verarbeitung von Kuh-Dung zu Biogas funktioniert.