Solarstrom

Warum gibt es noch immer nur sehr wenige Kleingeräte mit integrierter Solarzelle? Diese Frage stellte sich auch Marleen Gründel vom Manager-Magazin.

Die Antwort ist zweigeteilt. Zum einen macht eine Solarzelle ein Gerät ca 20 Euro teuerer, zum anderen sind die Hightech-Innereien von z.B. Handys empfindlich. Sie vertragen keine Hitze. Doch beim Aufladen unter der Windschutzscheibe entstehen Temperaturen von bis zu 60 Grad. (Soweit ich mich erinnere, funktionieren auch Solarmodule bei Hitze schlechter).

Alternativ dazu eignen sich externe Solarladegeräte die mit einem Kabel ans Gerät angeschlossen werden. Das kann dann weiterhin im Schatten liegen. Vielleicht kann man ein Ladegerät auch an verschiedene Geräte anschließen.

Im Artikel Jeder Extra-Liter bringt mehr Strom in der FAZ schreib Georg Küffner über eine fast unbekannte saubere Energiealternative: Wasserkraftwerke. Sie arbeiten solange der Fluss Wasser führt und liefern damit im Schnitt verlässlicher Strom als z.B. Windkraftwerke.
Die kennen wir, weil sie unübersehbar in der Landschaft herumstehen. Wasserkraftwerke sind nur einigen Umweltschützern ein Dorn im Auge, weil sie dem Fluss an dem sie liegen für ein paar Meter (oder hundert Meter) das Wasser entziehen um es zu nutzen.

Glück hat da, wer eine bestehende Wasserkraftanlage weiterbetreibt oder wieder zum Leben erweckt. Denn die strengen Regeln, dass man dem Fluss nur soviel Wasser entziehen darf, dass "stets mindestens die Wassermenge eines

„mittleren Niedrigwassers“ (MNQ) an ihren Turbinen vorbeileiten. MNQ ist ein Wert, der für jeden Standort feststeht."

(diese Regeln gelten nicht in allen Bundesländern).

Neue Wasserkraftwerke zu erschließen kann daher unter Umständen nicht so ertragreich sein, wie alte Standorte mit moderner Technik neu zu bestücken. In den östlichen Bundesländern wurden nach der Wende viele solcher Kraftwerke stillgelegt. Laut Artikel ein ungenutzes Potzenzial von Rund 15 Milliarden Kilowattstunden.

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In Spaniens Süden werden derzeit Europas erste Parabolrinnenkraftwerke errichtet.
Die Technik, die mit Spiegeln die Sonnenstrahlen fokussiert und mit der so erzeugten Wärme eine Turbine antreibt, ist effektiver als Photovoltaikanlagen. Deshalb kann, so die Pressemitteilung, in Spanien damit Strom zu konkurrenzfähigen Preisen erzeugt werden. Schon in drei Jahren wollen die Betreiber Strom für 8-10 Cent die Kilowattstunde erzeugen. Dabei sind nur halb soviele Subventionen geflossen, wie in Deutschland üblich.

Die Betreiber gehen davon aus, dass in Europas Süden in Zukunft 20 bis 40 Gigawatt an Leistung alleine aus der Sonne erzeugt werden könne (zum Vergleich: ein durchschnittliches Kernkraftwerk leistet 5 Gigawatt).

Das gute an der Geschichte: Deutsche Unternehmen sind federführend beteiligt und auch viele der Präzisionsteile (z.B. die Spiegel) kommen aus Deutschland.

Zur Pressemitteilung über den Artikel in der Zeitschrift natur+kosmos (Juli-Ausgabe).

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