Strom

In Spaniens Süden werden derzeit Europas erste Parabolrinnenkraftwerke errichtet.
Die Technik, die mit Spiegeln die Sonnenstrahlen fokussiert und mit der so erzeugten Wärme eine Turbine antreibt, ist effektiver als Photovoltaikanlagen. Deshalb kann, so die Pressemitteilung, in Spanien damit Strom zu konkurrenzfähigen Preisen erzeugt werden. Schon in drei Jahren wollen die Betreiber Strom für 8-10 Cent die Kilowattstunde erzeugen. Dabei sind nur halb soviele Subventionen geflossen, wie in Deutschland üblich.

Die Betreiber gehen davon aus, dass in Europas Süden in Zukunft 20 bis 40 Gigawatt an Leistung alleine aus der Sonne erzeugt werden könne (zum Vergleich: ein durchschnittliches Kernkraftwerk leistet 5 Gigawatt).

Das gute an der Geschichte: Deutsche Unternehmen sind federführend beteiligt und auch viele der Präzisionsteile (z.B. die Spiegel) kommen aus Deutschland.

Zur Pressemitteilung über den Artikel in der Zeitschrift natur+kosmos (Juli-Ausgabe).

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Uns droht eine drastische Erhöhung der Strompreise.

Am Sonntag den 10.6. ging es durch den Blätterwald: stern.de, handelsblatt.com und weitere berichteten unter Berufung auf verivox und Euro am Sonntag:

67 Versorger haben Erhöhungen angekündigt, weil die Bundesverordnung Elektrizität ausläuft. Im Klartext: die Preise werde erhöht, weil die Versorger das nun dürfen.

Wenn man einen funktionierenden Markt zugrunde legen dürfte, wäre das kein Problem, schließlich sorgen funktionierende Märkte dafür, dass ein angemessener Preis gefunden wird.

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Doch dass die Liberalisierung unseres Energiemarkts noch nicht abgeschlossen ist, merkt man an solchen Aktionen.

Frage dabei: wieviel Strom muss ich sparen, damit ich eine 30% Erhöhung ausgleiche? Ich darf nur noch 77% des alten Stromverbrauchs haben, um monatlich die gleiche Rechnung zu erhalten. Alleine mit Energiesparlampen geht's wohl nicht.

Das Manager Magazin beschreibt in seinem Artikel Manager Magazin: Ökostrom - Subventionen sind wie Drogen, wie sich das EEG auf die Energiebranche auswirkt und welche Streitpunkte es bei der Verbesserung des EEG gibt.

Statistiken werden vorweg gebracht:

  • 2006 war 12% des deutschen Stroms Ökostrom.
  • Das hat fünf milliarden Euro gekostet, die Hälfte davon als Oköaufschlag (die Vergütung liegt zwischen 8,6 Cent für Windkraftanlagen und 49,2 Cent für Solaranlagen).
  • Die Betreiber von Windkraftanlagen erhielten 2,4 Milliarden, eine Milliarde gingen jeweils an Solaranlagenbetreiber und Biomassekraftwerksbetreiber.
  • Die Summe soll in diesem Jahr auf 6,3 Milliarden und bis 2012 sogar auf 9,3 Milliarden steigen.

Das Geld wird von allen Stromkunden, also uns, bezahlt!

In den Verhandlungen um die schon im Gesetz festgesetzte jährliche Senkung der garantierten Einspeisesumme zeigen die Hersteller von Wind- und Solarkraftanlagen Widerstand. Ihre Kosten seien stark gestiegen, so dass eine weitere Förderung notwendig sei (sonst würden sie ins Ausland abwandern!).

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Das Manager Magazin bringt es hingegen auf den Punkt: Die Preise für die Anlagen würden durch die Subventionen künstlich oben gehalten. Verbesserungen der Produktion würden nicht zu sinkenden Preisen führen, weil der Wettbewerb nicht funktioniert.