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Es rauscht im Pressewald: Benzin E10 kommt und Besitzer älterer Autos müssen in Zukunft Super Plus tanken, weil der Alkohol im Ethanol-Benzin-Gemisch die Gummiringe und Dichtungen im Auto angreift.

Fakt ist:

  1. Noch ist die Einführung von E10 nicht beschlossen.
  2. Die großen Autohersteller arbeiten noch an einer Freigabe, sie wird aber wohl für die meisten Fahrzeuge erteilt werden. Darüber gibt es aber noch (fast) keine Informationen. Die Aussage, dass alle VWs ab Modelljahr 2007 E10 vertragen nützt wohl den wenigsten Autofahrern.

Was ist E10 überhaupt?

Mit E10 wird eine 10% Ethanol Beimischung bezeichnet. Seit Anfang 2007 ist die Beimischung von mindestens 5% Ethanol vorgeschrieben (wir tanken also bereits E5 - auch Super Plus enthält 5% Ethanol).
Ethanol ist ein Alkohol, der aus nachwachsenden Rohstoffen vergoren wird. Zur Zeit werden dazu noch die stärkehaltigsten Teile der Nutzpflanzen eingesetzt, z.B. Mais, in Zukunft sollen die ganze Pflanze und biologische Abfälle benutzt werden.

Wikipedia schreibt:

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Ethanol ist eine farblose, leichtentzündliche, stechend riechende Flüssigkeit, die umgangssprachlich als Alkohol bezeichnet wird. Auf ältere Nomenklaturen gehen die Bezeichnungen Äthanol, Äthylalkohol oder Ethylalkohol zurück. Umgangssprachlich werden auch die noch älteren Namen Weingeist und Spiritus (lateinisch „Geist“) benutzt. In den Naturwissenschaften wird Ethanol oft mit EtOH abgekürzt, in der Medizin abgeleitet von der chemischen Summenformel mit C2 (auch mündlich).

Man kann sich den Wikipedia-Artikel auch anhören (.ogg) - als Hörspiel!.

Avia bietet seit 2007 E10 an den eigenen Tankstellen an. Sie sehen darin nur Vorteile.

Pro Liter E10-Treibstoff verspricht Avia durch den zehnprozentigen Ethanolanteil eine Minderung des CO2 aus fossilen Brennstoffen um 220 Gramm. Ein Auto mit einem Durchschnittsverbrauch von sieben Litern soll demnach beim Verbrennen von Super E10 pro Kilometer 15 Gramm weniger CO2 verursachen. Und der Ethanolsprit bietet noch einen weiteren Vorteil: Die Oktanzahl ist höher als bei Super-Benzin. Damit mindert der Sprit einerseits die CO2-Emissionen und ermöglicht andererseits eine höhere Motorleistung. Schließlich ist der E10-Treibstoff auch preislich attraktiver: Gegenüber herkömmlichem Super Plus soll er etwa drei Cent weniger kosten.

Wenn die Beimischung den Sprit billiger macht, wieso wurde uns dann mit der Begründung, die Beimischung koste mehr, der Benzinpreis um 6 Cent am Anfang des letzten Jahres angehoben?

Kritische Stimmen

Sehr kritisch setzt sich der Stern mit dem Thema auseinander. So ist dort zu lesen, was der BUND dagegen hat:

Thorben Becker, Energiereferent beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), plädiert klar dafür, die Beimischungspflicht einzufrieren oder sogar abzuschaffen: "Aus Klimaschutzsicht ist es am sinnvollsten, die beschränkt zur Verfügung stehende Biomasse nicht in Automotoren zu verbrennen, sondern in Kraftwerken einzusetzen, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen." Eine Forderung, die nicht neu ist und neue Nahrung kriegt, seitdem immer mehr Biosprit aus zweifelhaften Quellen kommt.

Update Dezember 2010: Alles zum Thema Benzin E10 auf unserer Themenseite E10

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In vielen afrikanischen Ländern sind Stromausfälle leider häufig. Wer dann nicht im dunklen sitzen will, greift auf Dieselgeneratoren zurück. Das ist teuer und wenig effizient. Die NOVIS GmbH plant und realisiert Projekte zur Herstellung von Energie aus Biomasse durch Pyrolyse.

Die Vorstudien zu diesem Projekt finden zurzeit im westafrikanischen Benin statt.

Bei der Pyrolyse wird trockener Bioabfall unter Hitze ohne Luft in brennbares Biogas umgewandelt., das anschließend gereinigt und für den Antrieb von Generatoren verwendet wird. Diese Generatoren wiederum erzeugen Strom und Wärme. Als Bioabfall kommen alle trockenen organischen Materialien in Frage. In den intensiv landwirtschaftlich genutzten Ebenen Benins gibt es dafür ausreichend Biomasse (das können durchaus auch Abfälle oder sogar Mist sein).

Die Pyrolyseanlagen sind klein, sie liegen im Bereich zwischen ein und drei Megawatt. Die Anlagen können im Benin bereits kostendeckend betrieben werden. Überschüssiger Strom wird an die Gemeinden oder die Stromversorger abgegeben. Nach wenigen Jahren wird die Anlage dem landwirtschaftlichen Betrieb übergeben. Dieser kann den überschüssigen Strom ab diesem Zeitpunkt selbst verkaufen. Somit stellt die Pyrolyseanlage einerseits eine stabile und kostengünstigere Alternative zur Stromgewinnung durch Dieselgeneratoren und anderseits eine sichere Einnahmequelle im landwirtschaftlichen Sektor dar.

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Nicht nur, dass die Bauer selber Energieversorger werden, diese Anlagen werden auch nicht mit Lebensmitteln sondern mit organischen Abfällen betrieben! (Ich frage mich, fehlt hinterher der organische Stoff zum Düngen? Oder reicht dazu die Asche oder wie immer der zurückbleibende Feststoff heißt?)

Quelle: Pressemitteilung, NOVIS GmbH, 11.12.07

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Telepolis berichtet dass der indische Windenergiehersteller Suzlon seine Produktions-Kapazitäten für Windenergie-Anlagen im folgenden Jahr verdoppeln will.

Der Artikel beschreibt auch, wie die indische Regierung diese Anlagen fördert, ohne direkte Fördermittel auszuschütten.

Man kann in Indien die Investitionskosten für Windenergie-Anlagen im ersten Jahr bereits zu 80% absetzen (ob das auch für andere Arten von erneuerbare Energien gilt, steht dort nicht). Das heisst, ein Investor kann seine Steuerlast sofort um fast die gesamte Investitionssumme senken! Daraus folgt, dass sich Winenergieanlagen schneller amortisieren.

Via: existenz24.biz, 10.12.07

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