Schlagwort-Archive: Energie sparen


Wir sind immer noch beim Oberthema "Wie kann ich schon beim Holzhausentwurf Energie sparen". Und mit den folgenden beiden Stichpunkten möchte ich diesen Themenblock nun abschließen.

Stichwort: Heizungsenergie sparen

  • Steht die Heizung in der gedämmten Hülle?
  • Müssen wirklich alle Stau-/Abstellräume beheizt werden? Oder reicht auch ein Carportraum?
  • Ist Ihr Haus energetisch gesehen nach den richtigen Himmelsrichtungen ausgerichtet?
  • Lüften Sie kurz mit komplett geöffnetem Fenster (Stoßlüftung) und nicht auf Dauer-Kipp-Stellung! Planen Sie eventuell konsequent nur Fenster zum Drehen und nicht mit Kippbeschlag ein.
  • Möchten Sie einen Kaminofen einbauen lassen? Planen Sie schon im Entwurf einen möglichst zentralen Ort ein, von dem aus in alle Richtungen Wärme abgegeben werden kann.
  • Sie denken an eine kontrollierte Be- und Entlüftung? Planen Sie parallel zum Entwurf mögliche Auslässe ein.
  • Sie planen über Heizkörper Ihre Räume zu erwärmen? Denken schon im Entwurfsstadium an optimale Aufstellorte.

Stichwort: Sonstige praktische Tipps

  • Wollen Sie tatsächlich auf den Windfang im Eingangsbereich verzichten?
  • Haben Sie darauf geachtet, wenig Fensterflächen Richtung Norden und viele Fensterflächen Richtung Süden auszurichten?
  • Liegen Ihre Nebenräume oder selten genutzte Räume auf der "kalten" Nordseite?
  • Ist Ihr Technik-/Hausanschlussraum optimal für die Größe der Geräte und Anbindungen untereinander geplant? Und liegen diese Räume in der gedämmten Hülle?
  • Nutzen Sie natürliche Kühlung/Beschattung durch z.B. Bäume?
  • Wie flexibel ist Ihr Hauskonzept für die nächsten 10, 15, 25 Jahre ausgerichtet? Können Sie das Haus gut unterteilen, wenn Sie weniger Flächenbedarf im Alter haben? Durch eine mögliche Untervermietung werden Ihre laufenden Nebenkosten gesenkt.

Bislang haben wir uns das Energiesparen im Zusammenhang mit dem komplexen Gesamtkonzept "Neubau", mit den Wohnwünschen, mit dem Bauplatz und zuletzt mit dem Holzhausentwurf angeschaut. Und als nächstes nehmen wir uns – nach der Spätsommerpause - ausgewählte Details der Bauphysik vor.
Bis dahin wünsche ich Ihnen eine gute Zeit,
Ihre Tanja Dasbeck

3 Kommentare

Laut einer Pressemitteilung von Megaman (Hersteller von Energiesparlampen) vom 28.7.08 wird davon abgeraten, moderne LED-Energiesparlampen zu kaufen.

Die neuen LED-Lampen sind noch nicht so gut, wie sie versprechen.

"LED-Lampen in Glühbirnenform mit Schraubsockel sind nicht so hell und energieeffizient wie sie versprechen. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der August-Ausgabe ihrer Verbraucherzeitschrift TEST. Die getesteten LED-Lampen eines Internet-Versenders verbrauchen zwar kaum Strom, geben aber vergleichsweise wenig und qualitativ schlechtes Licht.

Ihr Licht ist funzelig, die Farbwiedergabe miserabel. Zu Energiesparlampen sind sie keine Alternative

kritisieren die Warentester.

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In ihrer äußeren Form ähneln die getesteten LED-Lampen modernen Energiesparlampen im Glühlampendesign. Bis zu 90 LED sind unter einer Milchglas-Abdeckung auf einem Schraubsockel angeordnet. Die rund 10 Euro teure 90-LED-Lampe ist laut Anbieter super-effizient bei gigantischer Leuchtkraft und soll mit nur 6 Watt Leistungsaufnahme so hell leuchten wie eine Glühlampe mit 65 Watt.

Laut der Zeitschrift TEST bringt die 90-LED-Lampe gerade mal so viel Licht wie eine 22-Watt-Glühbirne. Die mit 100.000 Stunden angegebene Lebensdauer sei unrealistisch hoch."

Fazit: Noch sind die echten Energiesparlampen erheblich effizienter und haben ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als die getesteten LED-Lösungen. Trotzdem werden die LEDs bald die Energiesparlampen ablösen, da sie kein Quecksilber enthalten und nocheinmal deutlich länger halten. Hoffen wir, dass die Hersteller schnell besser werden!

Energiespar-Wettbewerb: Wirtschaftsraum oder Keller

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in Wohnzimmer, Büro, Küche, Garten und Terrasse, Wirtschaftsraum untersucht:

Wohnungsbegehung im Juli - Wirtschaftsraum/Keller

Nachdem wir letztes Mal im Wirtschaftsraum mit Waschmaschine und Trockner begonnen haben, machen wir heute mit dem Staubsauger weiter. Wir setzen das Energiekosten-Messgerät ein, um den Stromverbrauch zu messen. Die gemessenen Werte werden wir mit den Angaben des Herstellers vergleichen. Das Staubsaugen wird auf insgesamt 120 qm Wohnfläche und auf unterschiedlichen Fußböden gemessen.

Staubsauger - ein Verbrauchstest

Der Staubsauger ist 10 Jahre alt und hat eine Auswahl an Leistungsstärken zwischen 250 Watt-1300 Watt. Ob das auch genau die Größenordnung bei der Leistungsaufnahme ist, werden wir mit dem Messgerät überprüfen. Er verbraucht laut Hersteller im Standardbetrieb durchschnittlich 1100 Watt. Ich schalte das Messgerät zwischen Steckdose und Staubsauger und stelle fest: der Staubsauger hat keinen Standby-Verbrauch.

Für den Verbrauchstest des Staubsaugers gibt es zwei Messszenarien: Staubsaugen auf Teppich/Teppichboden, Staubsaugen auf glatten Böden (Fliesen/Laminat/PVC).

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Szenario 1: Staubsaugen auf Teppichboden/Teppich
Ich stelle den Staubsauger auf 750 Watt Leistungsstärke ein, schalte ihn ein und und lese eine Leistungsaufnahme von 742 Watt -755 Watt. Bei Einstellung verschiedener Leistungsstärken, ändert sich die Leistungsaufnahme so, dass sie fast genau der eingestellten Leistungsstärke entspricht. 5 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 750 W in einem Zimmer von 17 qm ergeben einen Stromverbrauch von 70 Wh. 3 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 750 W in einem Zimmer von 15 qm ergeben einen Stromverbrauch von 40 Wh. Wieso eigentlich der Unterschied für nur 2 qm mehr? Manche Ecken sind schwerer zugänglich und man muss manchmal auch Sachen noch wegräumen, um in die hintersten Ecken zu kommen. Außerdem: Manche Teppiche/Fußabtreter müssen mit 1300 Watt gesaugt werden, sonst sehen sie hinterher auch nicht sauber aus. Für normal eingestaubte Teppichböden reichen 750 Watt völlig aus.

Szenario 2: Staubsaugen auf Laminat/Fliesen
Ich stelle den Staubsauger auf 500 Watt Leistungsstärke ein, schalte ihn ein und und lese eine Leistungsaufnahme von 490 Watt -500 Watt. 4 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 500 W in einem Zimmer von 12 qm ergeben einen Stromverbrauch von 30 Wh. 3 Minuten Staubsaugen mit Leistungsstärke 500 W in einem Zimmer von 9 qm ergeben einen Stromverbrauch von 20 Wh.

Was habe ich gelernt?

Die zu saugende Fläche sollte so frei wie möglich sein, um ohne Unterbrechungen zu saugen, sonst verpulvert man Kilowattstunden, um Sachen kurz mal wegzustellen. Die gewählte Leistungsstärke sollte dem Fußboden angepasst sein: für glatte Böden reichen 500 Watt statt 750 Watt völlig aus (Ersparnis 33%). Vielleicht reichen auch 250 Watt, mir war diese Einstellung zu wenig und ich musste länger saugen. Aber manchmal reicht es hin und wieder zu kontrollieren, ob vielleicht das Saugrohr nicht ganz frei ist. Ist das Saugrohr mit Flusen und Sonstigem verstopft, bringt der Staubsauger nicht die gewünschte Leistung und man saugt dann länger. Insgesamt habe ich 40 Minuten Nettozeit und 380 Wh oder 0,38 kWh gebraucht, um 120 qm zu saugen (davon ca. 36 qm Teppichboden oder Teppich).

Einsparpotenzial sehe ich auch nur im Nutzerverhalten (Stromverbrauchsverhalten), also dem Fußboden angepasst mit so wenig Watt wie nötig zu saugen. Aber ein Mindestmaß an Leistungsstärke und damit auch Leistungsaufnahme ist nun mal notwendig, deswegen gibt es wohl im Handel - z. B. bei Amazon - unter Staubsauger auch keine Einordnung in Energieeffizienzklassen.

In diesem Sinne: Ändern wir unser Nutzerverhalten!