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Energiespar-Wettbewerb: der vierte Verbrauchstest in der Küche

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir den Stromverbrauch in folgenden Räumen untersucht:

  1. Januar - Wohnzimmer
  2. Februar - Büro
  3. März, April - Küche

Wohnungsbegehung im April - Küche IV

Bisher haben wir folgende Geräte untersucht:

Heute:

Weitere Geräte und deren Stromverbrauch sind Spülmaschine und Dunstabzugshaube. Die Steckdose der Dunstabzugshaube ist gut erreichbar und das Messgerät daher gut einzusetzen. Die Steckdose des Geschirrspülers ist leider schwer zugänglich, hier werde ich mich mit der Anzeige des Stromzählers und den Angaben des Herstellers begnügen und die Sparsamkeit bzgl. anderer Geräte einordnen.

Spülmaschine - ein Verbrauchstest

Die Spülmaschine ist 7 Jahre alt und in den technischen Daten steht ein Stromverbrauch von 1,4 kWh im Standardprogramm. Das werden wir beim Test mit dem Stromzähler überprüfen. Die Spülmaschine lief frühmorgens, als alle Geräte außer die im Dauerbetrieb (Kühlschrank, Gefrierschrank) ausgeschaltet waren. Nach Abzug letzterer zeigte der Stromzähler einen Verbrauch von 1,9 kWh für das Intensiv-Programm. Dieses Programm nehme ich immer, wenn ich fettige Pfannen mitspüle. Der Unterschied zum Standardprogramm ist dass mit 55 Grad Celsius statt kalt vorgespült wird, der Hauptspülgang läuft mit 70 Grad statt 65 Grad, und 1 kalter Klarspülgang mehr abgearbeitet wird. Das macht einen Unterschied von 0,5 kWh!

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Die Deutsche Energie-Agentur dena mit ihrer Initiative Energieeffizienz beschreibt zu Geschirrspülern:

Energieeffiziente Geschirrspüler benötigen heute unter 1,05 kWh pro Spülprogramm (12 Maßgedecke), ineffizientere Geräte hingegen verbrauchen über 1,2 kWh pro Programm. Bitte beachten Sie, dass die Angaben zum Energieverbrauch nur für die Energiesparprogramme gelten. In den anderen Programmen verbraucht ein Geschirrspüler deutlich mehr Strom.

Jetzt weiß ich auch warum fast alle Geräte im Internethandel Energieeffizienzklasse A und einen Energieverbrauch von 1,05 kWh haben. Das bezieht sich auf deren Energiesparprogramm?

Was habe ich gelernt?

Ich glaube, es ist sparsamer 1-2 fettige Pfannen per Hand zu spülen und statt dessen häufiger das Standardprogramm statt des Intensivprogramms zu benutzen. Ich könnte versuchen, den Geschirrspüler direkt an die Warmwasserleitung anzuschließen, weil unsere Gastherme energieeffizienter Warmwasser bereiten kann. Das lohnt sich wahrscheinlich auch bei moderneren Ölheizungen, insbesondere auch bei thermischen Solaranlagen.

Dunstabzugshaube - ein Verbrauchstest

Der Einsatz des Messgeräts bei meiner 11 Jahre alten Dunstabzugshaube ergab folgende Stromverbräuche:

  • Standby 0 Watt Leistungsaufnahme
  • Stufe I: 53 Watt
  • Stufe II: 70 Watt
  • Stufe III: 96 Watt
  • Licht: 39 Watt

Ich benutze das Gerät so gut wie gar nicht - und wenn läuft es nur 1-2 Minuten - und öffne das Küchenfenster häufig. Geräte im Internethandel haben in ihren Produktbeschreibungen so gut wie keine Angaben zum Stromverbrauch. Selten gibt es Angaben zum Anschlußwert, die sich zwischen 200-400 W bewegen.

Was habe ich gelernt?

Wir als Verbraucher müssen vom Handel fordern, uns mit Verbrauchsangaben zu unterstützen!
Ohne Angaben können wir kaum vernünftige Entscheidungen treffen.

Update: Auch Stromspar-Tipps.de beschäftigt sich mit den Spülmaschinen: nur die großen sind sparsam, je kleiner das Gerät, desto ungünstiger wird das Verhältnis von Nutzinhalt zu Verbrauch.

Energiespar-Wettbewerb: der dritte Verbrauchstest in der Küche

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir den Stromverbrauch in folgenden Räumen untersucht:

  1. Januar - Wohnzimmer
  2. Februar - Büro
  3. März - Küche

Wohnungsbegehung im April - Küche III

Bisher haben wir folgende Geräte untersucht:

Weitere Geräte, deren Stromverbrauch wir unter die Lupe nehmen sind Kaffeevollautomat, Toaster, elektrisches Messer, Mixer.

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Kaffeevollautomat - ein Verbrauchstest

Der Automat ist 1 Jahr alt und in den technischen Daten steht ein Stromverbrauch von 1350 Watt. Das werden wir beim Verbrauchstest mit einem Messgerät überprüfen. Ich habe den Stecker des Kaffeeautomats in das Messgerät gesteckt und dieses wiederum in die Steckdose.

  • Schritt 1: Der Automat ist aus und die Anzeige zeigt 0 Watt. Nach 24 Stunden im Standby war der angezeigte Gesamtverbrauch 0,00 kWh, also kein Verbrauch.
  • Schritt 2: Ich schalte es ein, es folgt das Aufheizen und ein Reinigungsprozess mit heißem Wasser, die Leistungsaufnahme ist zwischen 300-1350 Watt. Gesamtverbrauch für das Einschalten: ca. 20 Wattstunden (Wh) oder 0,02 kWh. Allein schon wegen der langen Einschaltprozedur und wegen des Stromverbrauchs dafür, ist der Automat ständig an. Ist das jetzt sparsam?
  • Schritt 3: Ich lasse nacheinander 2 große Tassen Kaffee zubereiten (Kaffee mahlen und aufbrühen). Die Leistungsaufnahme 100-1325 Watt und der Gesamtverbrauch für 2 Tassen ist 30 Wh (0.03 kWh), d.h. 15 Wh pro Tasse.
  • Schritt 4: Bei jedem Ausschalten reinigt sich der Automat kurz mit heißem Wasser und hat eine Leistungsaufnahme von 30 Watt. Der Gesamtverbrauch ist aber nur geringfügig (kleiner als 10 Wh), da die Anzeige sich nicht ändert.
  • Schritt 5: Was kostet der tägliche durchschnittliche Gebrauch des Kaffeeautomats? Nach 6,5 Stunden Betrieb und 13 Tassen Kaffee beträgt der Gesamtverbrauch am Tag 0,28 kWh (280 Wh). Davon waren 195 Wh für Kaffee zubereiten, 20 Wh für Ein-/Ausschalten und 65 Wh Standby (also ca. 10 Watt pro Stunde). Hätten wir den Automat 13 mal an- und ausgemacht, hätte er nur dafür 260 Wh gebraucht und hätte 65 Wh Standby eingespart. Dann hätte wir 455 Wh statt 280 Wh verbraucht.
Was habe ich gelernt?

Es klingt komisch, aber: Ich halte den Automat im Standby, weil es weniger kostet als etliche Male ein- und auszuschalten. Wenn Sie den Kauf eines Kaffeevollautomaten planen, achten Sie darauf, dass kein stromintensives Ein- und Ausschalten stattfindet, sonst sehen Sie sich genötigt, das Gerät im Standby zu betreiben, was schließlich auch Geld kostet.

Wenn man sich im Handel umsieht, gibt es selten Angaben zum Energieverbrauch. Bei 17 untersuchten Kaffeeautomaten eines Internethändlers haben genau fünf ihre Leistungsaufnahme in der Produktbeschreibung angegeben. Wenn Sie bei Kaffeeautomaten Energie sparen wollen, wählen Sie 15 bar Pumpendruck (ab ca. 1200 Watt Leistungsaufnahme) statt 19 bar (ab ca. 1350 Watt). Und Siebträger verbrauchen weniger Strom (z.B. 950 Watt bei 15 bar Pumpendruck) als Vollautomaten und bereiten auch einen Kaffee mit "Crema".

Toaster, Mixer, elektrisches Messer - ein Verbrauchstest

Der Toaster ist 1,5 Jahre alt, der Mixer 20 Jahre und das elektrische Messer ca. 10 Jahre alt. Mit dem Messgerät messe ich folgenden Stromverbrauch:

  • Im Standby haben sie alle keinen Verbrauch.
  • Die Leistungsaufnahmen liegen bei 790 Watt (Toaster), 75-100 Watt (Mixer von Stufe 1-3) und 75 Watt (elektrisches Messer)
  • Der Toaster verbraucht 20 Wh für das Toasten zweier Brotscheiben, der Mixer 10 Wh für Eischnee-Steifschlagen von 5 Eiweiß, das Messer nach einer Minute schneiden geringfügig (Anzeige 0,00 kWh beim Gesamtverbrauch, die dritte Stelle hinter dem Komma wird bei diesem Gerät nicht angezeigt).
  • Was kostet der tägliche durchschnittliche Gebrauch? Der Toaster verbraucht 20 Wh (für 2 Toastbrote). Mixer und elektrisches Messer werden selten eingesetzt.

Was habe ich gelernt?

Bei Mixer und elektrischem Messer sehe ich kaum Sparmöglichkeiten, da man sie seltener und nicht allzu lange einsetzt. Das hängt aber im Wesentlichen davon ab, wieviel Sie backen (oder schneiden), also von Ihrem Nutzerverhalten.

Außerdem: Heutige Mixer/Handmixer/Küchenmaschinen haben einen höheren Verbrauch, sind aber schneller mit dem Teigrühren oder Eischlagen fertig. Die meisten Toaster (inkl. Sandwich-Toaster) verbrauchen zwischen 800-1500 Watt. Kleine Toaster dürfen nicht mehr als 800 Watt, Langschlitztoaster nicht mehr als 1000 Watt an Leistung aufnehmen.

Bei der Auswertung des Energiespar-Wettbewerbs dieses Monats fällt auf: fünf Teilnehmer haben Energie gespart (zum Teil deutlich), zwei haben ihren Verbrauch wieder erhöht.

  • Gewinner dieses Monats ist axel mit 25% Ersparnis
  • gefolgt von Cartwitzhecht mit 20% Ersparnis
  • Wallrabenstraße, Goldy und Knubbel haben jeweils um die 5% gespart

Die Teilnehmer mit Mehrverbrauch haben beide um die 15% mehr Strom verbraucht.

Auswertung des ersten Quartals

Da wir nun von einigen Teilnehmern Daten über vier Monate haben (Dezember bis März), wollen wir auch eine Auswertung über das erste Quartal machen (wir vergleichen März mit Dezember). Dies erscheint uns aussagekräftiger, weil diejenigen, die schon am Anfang stark gespart haben, sich in der Summe trotzdem noch messen wollen und weil wir starke Schwankungen abmildern wollen.

  • Carwitzhecht gewinnt auch die Quartalsauswertung mit 20% Ersparnis
  • gefolgt von Goldy mit 15% Ersparnis
  • und Knubbel mit 10%
  • Wallrabenstraße hat seinen Verbrauch im Vergleich zum Dezember um 20% erhöht.

Wir bitten Sie wieder einen Kommentar abzugeben, woran es wohl gelegen hat!
(Von einem Teilnehmer haben wir schon gehört, dass die Familie einfach in Urlaub war und vorher schon weniger gebadet wurde).

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