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Matthijs Vogel aus Eindhoven (hier um die Ecke) hat für seine Diplomarbeit eine Möglichkeit erfunden, aus Kaffee-Prütt, Teebeuteln und anderen Lebensmittelresten etwas Brauchbares zu schaffen:

Waste Ware: Teller und Töpfe, die aus organischen Abfällen gepresst, mit einem kompostierbaren Lack lackiert und dann als Serviergeschirr verwendet werden. Am Ende kann das Ganze auf den Kompost. Eine Cradle 2 Cradle Idee, wie sie im Buche steht! (mehr zu Cradle 2 Cradle)

Teller aus Bio-Müll? Den einen oder anderen wird es schütteln. Trotzdem, ich finde Kaffee-Reste sind der am wenigsten ekelige Bio-Müll (ausser wenn er einem neben dem Eimer fällt :-) ). Vogel liefert sogar die Presse und die Formen!

Eine Firma in Amerika nutzt die Reste, die bei der Herstellung von löslichem Bohnenkaffe anfallen, um daraus Kaffee-Briketts zu pressen. Diese brennen schön lange und geben im Kamin einen angenehmen Duft ab.

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Man muss nur Ideen haben!

Update (14.6.08): Noch besser ist es, wenn man solche Teller zu Blumentöpfen macht. Wenn die Blumen wachsen, nehmen sie den Topf langsam auf. Wenn es soweit ist, stülpt man einfach einen größeren darüber und braucht nicht mehr umzutopfen. Die Wurzeln werden geschont. Via Greenupgrader

Update 19.11.08: Treehugger stellt eine Reihe von kompostierbaren Tellern vor, die man ganz normal benutzen und dann auf den Komposthaufen werfen kann.

1 Kommentar

Cradle 2 Cradle: 1. Schritt: weniger Gift / Müll / Umweltverschmutzung löst das Problem nicht.

In diesem Artikel geht unsere Serie über Cradle 2 Cradle, die moderne Produktionsweise weiter, bei der das Ziel ist, Produkte zu entwickeln, die sich restlos mit gleicher Qualität wiederverwenden oder recyceln lassen.

Im Abschnitt weniger schlecht ist nicht gut geht es darum, dass die aktuelle Herangehensweise, die Giftstoffe zu verringern, stärkere Filter einzubauen und Deponien zu verbieten, nicht genügt, weil weiterhin Gifte produziert und konsumiert werden.

"Doch eine Verminderung in irgendeinem dieser Bereiche beendet weder die Erschöpfung der Rohstoffquellen noch die Zerstörung der Uwelt - sie sorgt lediglich dafür, dass diese Prozesse verlangsamt und hinausgezögert werden."

Das einzige was weiter vermindert werden soll, ist der Energieverbrauch. Hier ist Energiesparen nicht verboten!

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Dabei weisen die Autoren auch darauf hin, dass das Ende eines Produkts genauso geplant werden muss, wie die Nutzung. Wenn Gifte in den Kompostkreislauf gelangen, ist der Kompost hinterher vergiftet. Wenn Kupfer in Stahlschmelze gerät, ist der Stahl weniger hart usw. Dieses nennen die Autoren downcycling, d.h. das Endprodukt des Recycling-Schritts ist weniger wertvoll, als die ursprünglichen Stoffe.

Beispiel für die Anwendung der Cradle 2 Cradle Philosphie

Im Buch gibt ein wirklich aussagekräftiges Beispiel, dass die Autoren im Rahmen ihrer Beratertätigkeit erlebt haben.
Eine Möbelfabrik hatte das Problem, dass die Abfälle der Produktion Sondermüll waren (die Stoffreste vom Stoff auf denen wir sitzen!). Mit Hilfe der Beratung wurde die ganze Produktion auf giftlose Naturprodukte (insbesondere die Farben) umgestellt.
Das Ergebnis war, dass kein Sondermüll mehr anfiel, dass die Räume, in denen früher Gift gelagert wurde, für andere Sachen zur Verfügung standen, und dass sogar die Prüfer vom Amt ihren Augen nicht trauen wollten, als ihre Messungen ergeben haben, dass das Wasser, was aus der Fabrik abläuft, sauberer ist, als das Wasser was reinkommt!

Dort wollen wir hin! In den folgenden Teilen der Serie werde ich von den Schritten schreiben, die im Buch als Anleitung zur Produktion von der Wiege zur Wiege (Cradle 2 Cradle) gegeben werden.

Bisherige Artikel in der Serie auf unserer Seite Serien.

Im letzten Jahr habe ich dieses Buch über intelligente, umweltfreundliche Produktion eines deutschen Chemikers und eines amerikanischen Architekten gelesen. Es hat mir die Augen geöffnet bezüglich der Art und Weise, wie wir mit unserer Umwelt umgehen und wie man es besser machen kann.

Michael Braungart
William McDonough
Einfach intelligent produzieren
Cradle 2 cradle: die Natur zeigt, wie wir die Dinge besser machen können
BvT Berliner Taschenbuchverlag
ISBN: 978-3442761838

Die Idee der Autoren ist kurz gefasst: alle Ware wird so hergestellt, dass sie ohne größeren Aufwand wiederverwertbar ist: die Kernforderung ist dabei, technische Stoffe (Plastik, Metall, ...) nicht mit organischen Stoffen zu vermischen, weil das Verbundmaterial nie wieder sauber trennbar ist.

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Die Autoren proklamieren auch, dass "Sparen" nicht der beste Weg zu einer sauberern Umwel ist, weil die Natur auch nicht spart, sondern im Gegenteil sehr verschwenderisch mit den Resourcen umgeht. Sie wählen als wiederkehrendes Beispiel den Kirschbaum, der tausende Blüten erzeugt. Im Unterschied zur menschlichen Verschwendung, dienen die herabfallenden Blütenblätter dem Baum und anderen Pflanden vor Ort direkt wieder als Nahrung.

Die Autoren zeigen in vielen Beispielen, wieviel Erfolg sie mit ihrem neuen Ansatz bei Produktionsbetrieben rund um die Welt hatten.

Das Buch selbst zeigt in seiner amerikanischen Ausgabe wie es geht, es ist auf Plastik gedruckt, von dem die Farbe widerstandslos entfernt werden kann. Sowohl das Plastik der Seiten als auch die Farbe des Drucks können direkt wiederverwendet werden, um neue Bücher zu drucken. Die deutsche Ausgabe ist auf herkömmlichem Papier gedruckt, hat aber den Vorteil, dass der deutsche Autor etwas zu unseren lokalen Gegebenheiten sagt.

Ich möchte das Buch in einer Serie mehrerer Blogartikeln im Laufe der nächsten Wochen vorstellen.

  • Grund unserer Umweltprobleme: Rückblick auf die industrielle Revolution
  • 1. Schritt: Weniger schlecht ist nicht gut - Gift sparen nützt wenig
  • 2. Schritt: Öko-Effektivität - mit der Umwelt im Hinterkopf bessere Produkte entwickeln
  • 3. Schritt: Von der Wiege bis zur Bahre - Vollständig wiederverwertbare Produkte schaffen
  • 4. Schritt: Lokale Umsetzung mit Beispielen
  • Cradle 2 Cradle im Netz

Seit ich das Buch gelesen habe, freue ich mich nicht mehr über jedes Recyclingprojekt. Wenn z.B. Plastikreste mit organischen Bestandteilen vermischt werden, dann ist das nicht ein weiteres Mal wiederverwendbar. Die Autoren sagen dazu: Downcycling, d.h. der Stoff verliert an Wert, weil man aus dem Stoff nur noch "schlechtere" Produkte machen kann. Das klassische Beispiel ist die Parkbank aus Plastikmüll. Gut das Plastik ist nicht verbrannt worden (grandiose Verschwendung laut den Autoren) und liegt auch nicht auf der Kippe, aber aus hochwertigem Plastik ist ein Mischplastik gemacht worden, dass nur noch für Parkbänke taugt (niemand würde daraus Spielzeug, Wasserflaschen oder Computermäuse machen wollen).

Bisherige Artikel in der Serie auf unserer Seite Serien.