Dass Deutschland schon in diesem Jahr die versprochenen Ziele des Kyoto-Protokolls erreichen könne, nämlich eine 21% Reduktion der Emissionen im Vergleich zu 1990, steht in der Online-Ausgabe der FAZ (7.11.07).
Allerdings wirft der Artikel mehr Fragen auf, als er beantwortet. Die Begründung für die schnelle Erreichung der Ziele ist, dass in Deutschland in diesem Jahr der Energieverbrauch um 7,5% gesunken ist. Wie kommt das? Warum ist der Energieverbrauch gesunken, obwohl die Wirtschaft gewachsen ist? Sind wir wirklich so effizient geworden? Dürfen wir uns wirklich schon auf die Schultern klopfen? Was sagt Ihr?
Andere Presse (Süddeutsche) weiss auch nicht mehr und auf der Homepage der Germanwatch-Leute steht auch nichts genaueres.
Das Thema scheint aktuelle, nach meinem Bericht über turbinenlose Riemen-Windkraftanlagen vorgestern, stoße ich heute wieder auf Berichte über alternative Windkraft.
Ein Kalifornisches Unternehmen baut tonnenförmige Windkraftanlagen, die angeblich keinen Krach machen, schon bei geringem Wind funktionieren, sich selber anstoßen können (wusste gar nicht, dass das ein Problem sein kann) und die für Vögel keine Gefahr darstellen, weil sie wie ein festes Objekt aussehen, wenn sie sich schnell drehen. Die Turbinen der Firma Pacwind kosten ab ca $3000 und kommen angeblich mit jeglichen Windgeschwindigkeiten klar (kommen schon mit wenig Wind aus und drehen bei starkem Wind nicht durch). Gefunden bei ecofriend und ekko, 5.11.07
Gan anders funktioniert das Windräder-Gitter einer Honkonger Investorengruppe. Billige kleine Windrädchen aus Plastik werden zu quadratmetergroßen Flächen zusammengeschaltet (ein Haushalt von vier Personen soll mit vier Quadratmetern bis zu zwei drittel ihres Energiebedarfs decken können). 20 der Windrädchen kosten ca $25. Auch diese Windräder sollen schon mit wenig Wind auskommen und den Strom in einer Batterie zwischen speichern. Gefunden bei altdotenergy, 5.11.07 (mehr Zahlen bei CNN)
Die Megagroßstädte der Zukunft wollen auch mit frischen Lebensmitteln versorgt werden, obwohl sie früheres Anbauland überwuchern. Eine Idee, zumindestens dem Platzmangel vorzubeugen ist das vertikale Gewächshaus. Pflanzen werden auf verschiedenen Ebenen übereinander angebaut. Abfließendes Wasser wird auf der nächsten Ebene weiterverbraucht. Licht wird über große Spiegel ins Innere verteilt.
Das Haus muss leicht zu bauen und günstig herzustellen sein. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, erfreuen sie sich dieser Vorteile:
Alle Vorteile von normalen Gewächshäusern: unabhängig von Wind und Wetter
Größere Anbaufläche auf weniger Grund und Boden
Wiederverwendung von Wasser (-> das schlützt auch vor Erosion!)
Trinkwassergewinnung durch Auffangen von Kondenswasser
Methanerzeugung im Kompostteil (wenn man es auch auffängt!)
Kurze Transportwege zum Kunden (aka Esser)
Übungsplatz für Marsflüge (da muss man auch auf kleinem Raum Lebensmittel züchten)
Dass weniger Chemikalien eingesetzt werden müssen, bezweifel ich.
Das Projekt klingt interessant. Ich dachte jedoch bisher, dass das größte Problem bei der Nahrungsmittelerzeugung der Wassermangel und nicht der Platzmangel sei. Wenn man an Entwicklungsländer denkt, deren Felder durch gleichberechtigte Erbfolge immer kleiner werden, so klein, dass sie keine Familie mehr ernären, ist dort Platzmangel sehr wohl ein Thema (unabhängig vom Wasservorrat).