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Über Ingrid

Ingrid Beckmann ist Diplom-Informatikerin mit einem grünen Herz. Ihr technischer Kopf wünscht allerdings, dass Öo-Entscheidungen sich amortisieren.

Seit einiger Zeit ist die Abwrackprämie Gesetz: Vater Staat zeigt sich großzügig und zahlt Ihnen 2500 Euro, wenn Sie Ihr mindestens neun Jahre altes Fahrzeug in die Schrottpresse werfen und sich stattdessen ein (fast) nagelneues Auto kaufen. Der Staat nennt die Abwrackprämie etwas vornehm die Umweltprämie, weil er damit die Hoffnung verbindet, dass das neue Fahrzeug weniger Benzin schluckt und Abgase ausstößt als das alte.

Das muss aber nicht unbedingt sein. Auch wenn Sie Ihren Kleinwagen verschrotten und sich dafür eine große Limousine kaufen, qualifizieren Sie sich für die Abwrackprämie. Sogar eine große Mercedes-Benz S-Klasse fällt in die geforderte Emissionsklasse Euro 4. Etwas anderes wäre auch ein wirtschaftlicher Schildbürgerstreich, denn mit der von einer deutschen Behörde ausgezahlten Prämie soll man sich auch ein in Deutschland produziertes Auto kaufen. Leider hat sich die deutsche Autoindustrie in den letzten Jahren eher auf starke und schicke Autos konzentriert, nicht aber auf sparsame. Also wenn Sie sich in den letzten Jahren wirtschaftlich verbessert haben und nun auch Ihren Wagen verbessern wollen: Nur zu!

Ob sich die Inanspruchnahme der Umweltprämie lohnt, können Sie mit unserem Rechner für die Abwrackprämie/Umweltprämie berechnen (UPDATE: Rechner inzwischen wieder offline). Sie können damit ausrechnen, ob sich das Vorziehen des Autokaufs vom nächsten auf dieses Jahr lohnt und falls ja, wie hoch die Rendite ist.

Um in den Genuss der Umweltprämie zu kommen müssen Sie Ihre alte Karre schreddern lassen, und zwar bei einem "anerkannten Demontagebetrieb", wie es auf dem Antragsformular heißt. Dort findet sich ein Feld, in dem die Verschrottung per Stempel oder auf ähnliche Weise dokumentiert werden kann (siehe dazu das Update weiter unten). Was die Verschrottung angeht:

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  • Sie muss zwischen dem 14. Januar und dem 31. Dezember 2009 erfolgen.
  • Es handelt sich tatsächlich und amtlich bekannt um Ihr Fahrzeug, und zwar seit mindestens einem Jahr.
  • Das Fahrzeug ist bezogen auf den Tag der Erstzulassung neun Jahre alt.

Für all diese Fristen gilt der Tag, an dem Sie das Wrack dem Demontagebetrieb überlassen, als Stichtag. Wenn Ihr Fahrzeug am 14. Juni 2000 erstmals zugelassen wurde, müssen Sie mit der Verschrottung folglich bis zum 14. Juni 2009 warten. Gleiches gilt, wenn Sie das Fahrzeug am 14. Juni 2008 gebraucht gekauft haben.

Falls Sie jetzt auf die Idee kommen, Ihren Omnibus zu verschrotten: Das geht leider nicht. Das Fahrzeug soll zur EU-Fahrzeugklasse M1 gehören. Auf deutsch: Mindestens vier Räder, aber höchstens acht Sitze.

Kommen wir nun zum teueren Teil: Dem Kauf des Autos. Sagen wir es gleich vorweg: Mindestens vier Räder. Und höchstens acht Sitze? Die Richtlinie ist hier etwas schwammig und sagt nur, dass es sich um einen Pkw handeln soll. Wie bereits erwähnt, muss der Wagen in die Emissionsklasse Euro 4 fallen. Weiterhin soll das Fahrzeug natürlich entweder neu sein, oder die Erstzulassung liegt längstens ein Jahr zurück. Ist der Wagen bereits zugelassen gewesen, dann nur auf den Hersteller, seinen Vertrieb, einen Händler, die herstellereigene Bank, ein Vermietungs- oder Leasingunternehmen.

Sie müssen das Fahrzeug zwischen dem 14. Januar und dem 31. Dezember 2009 kaufen und zulassen. Die Zulassung muss auf Sie lauten, d.h. auf denselben Namen wie das alte Fahrzeug.

Die letzte Voraussetzung sind Ihre Nerven, denn die Bürokratie stellt vor dieser Wohltat den mehrseitigen Antrag auf Gewährung einer AbwrackUmweltprämie. Mit der Abgabe sind mehrere Nachweise einzureichen. Sie werden hier nicht wiedergegeben, da sie auf dem Antrag aufgeführt sind.

Und wie können Sie von der Abwrackprämie profitieren, wenn Sie kein Auto besitzen, dass sich zur subventionierten Verschrottung eignet? Die Autoindustrie sitzt momentan auf einem Berg von Neuwagen und bekommt nun die Chance ihn abzutragen. Mit dem Tag, an dem ein Jahreswagen aber ein Jahr und einen Tag alt wird, kommt er für die Nachfragewelle nicht mehr infrage. Da sollten Sie sich vielleicht etwas beeilen, denn solche Fahrzeuge wird es nicht mehr lange geben, wenn Jahreswagen in der Frist sich wie geschnitten Brot verkaufen.

Herstellerunabhängige Verkäufer haben jedoch das Nachsehen. Wer kauft denn ein eineinhalb Jahre altes Auto, wenn man ein neueres Auto kaufen kann und dann auch noch Geld vom Staat bekommt? In dem Segment sind Schleuderpreise zu erwarten - ahem, ich meinte: Schnäppchen möglich.

Update 6.03.09: Zur Zeit liegen schon 190.000 Anträge für die Umweltprämie vor, die für ca. 600.000 Autos vorgesehen ist. Falls Sie Sorge tragen, dass Ihr Auto wegen längerer Lieferzeiten nicht rechtzeitig geliefert wird und deswegen nicht in den Genuss der 2500 Euro kommen: Ab dem 30. März 2009 soll man sich die Umweltprämie sichern können - unter Vorlage eines gültigen Kaufvertrags.

Update 10.03.09: Der Stempel genügt zur Dokumentation der Verschrottung nicht mehr. Auf Anfrage hat das BAFA mitgeteilt, dass der entwertete Fahrzeugbrief dem Antrag hinzuzufügen ist. Außerdem werden Anträge nur bearbeitet, wenn sie vollständig sind. Das Stellen eines unvollständigen Antrags führt also nicht dazu, dass Sie sich eine Prämie sichern, bevor Sie quasi "ausverkauft" ist. Falls Sie weitere Fragen zu den Details einer Antragstellung haben, können Sie sich unter der Telefonnummer 030 346 465 470 an die Hotline für die Umweltprämie des BAFA wenden.

1 Kommentar

Zum Blog Action Day 2008 mit dem Thema Armut berichteten wir von den ärmsten Millionen Menschen und zeigten einige Organisationen auf, die etwas an den Problemen der ärmsten Menschen ändern.

Kiva ist eine Organisation, die kleinste Darlehen an Geschäftsleute in Entwicklungsländern vermittelt. Ohne großen bürokratischen Aufwand und einfach per PayPal. Die Seite ist so erfolgreich, dass alle beantragten Darlehen gegeben wurden. Zur Zeit haben sie also Schwierigkeiten, genügend Darlehensnehmer zu finden und vorzustellen!
Wenn das keine gute Nachricht ist!

Auf dem Weg bin ich über Girleffect gestolpert: die Organisation berichtet darüber, welche Vorteile die Welt hat, wenn man Mädchen den Schulbesuch ermöglicht.
Dieses Banner werden wir ab sofort auf unsere Seite zeigen.

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2 Kommentare

Hier schreibt unser Gastautor Oliver Grätz.

Der Begriff "Standby" ist in Energiesparkreisen eigentlich verpönt, weil er für heimliche Stromfresser steht, die ohne Nutzen das ganze Jahr über Strom verbrauchen. Beim Computer ist dies jedoch etwas anders gelagert. Daher hier Informationen zum Energiesparen...

Computer: Aus ist nicht gleich aus

Zunächst einmal muss man dazu wissen, wie sich Computer in Sachen Stromverbrauch verhalten, wenn sie nicht an sind. Hier muss man nämlich zwischen vier Zuständen unterscheiden:

  • Wenn man den Computer mit der Funktion "Herunterfahren" im Betriebssystem ausschaltet oder vorne am Computer auf den Aus-Knopf drückt, so nennt man das Ergebnis Soft-Off. Der Computer ist in diesem Zustand nicht vollständig aus. Das Netzteil versorgt einige Komponenten nämlich weiterhin mit 5 Volt, damit man den Rechner zum Beispiel durch Drücken einer Taste auf der Tastatur wieder einschalten kann. Der Verbrauch eines Rechners liegt im Soft-Off meist bei etwa 2 Watt.
  • Denselben Zustand erreicht man auch mit dem Ruhezustand. Hierbei wird der Inhalt des Arbeitsspeichers auf die Festplatte kopiert und dann wird der Computer in den Soft-Off versetzt. Heutzutage ist der Ruhezustad meist eine schlechte Option, denn bei 4GB und mehr Arbeitsspeicher dauert das Aufwecken aus dem Ruhezustand manchmal schon länger als das normale Booten, zumal man sich oft beim Einschalten auch noch die BIOS-Meldungen anschauen darf. Fazit: Ruhezustand nur bei schnellem BIOS und wenig RAM.
  • Nur wenn man den Rechner nach dem Herunterfahren hinten am Netzteil ausschaltet oder den Stecker zieht oder die Mehrfachsteckdose ausschaltet, an der der Rechner hängt, so ist er wirklich aus und verbraucht 0 Watt. Das harte Ausschalten ist für Rechner interessant, die man tatsächlich einmal morgens einschaltet, dann den Tag über nutzt, um sie bei Feierabend abzuschalten.

    Eine schaltbare Mehrfachsteckdose kann dann gleich auch noch den Monitor abschalten und die Aktivboxen, deren Steckernetzteil auch unermüdlich Strom verbraucht. Vorsicht: Auf keinen Fall sollte man einen Tintenstrahldrucker jeden Tag komplett vom Stromnetz trennen! Die meisten Tintenstrahldrucker starten nämlich nach dem Einschalten dann ihr Düsenspülprogramm, mit dem sie mehr Strom verbrauchen, als man in der Nacht gespart hat. Außerdem sorgt das dafür, dass die Patronen im Rekordtempo leer sind.

  • Zuguterletzt gibt es noch den Standby-Modus, und der wird meiner Meinung nach von vielen vernachlässigt. Ein Kollege meinte dazu, dass Standby bei ihm noch nie korrekt funktioniert hätte. Ja Gott, dann beweg dich und sorg dafür, dass er funktioniert! Bei mir funktioniert es mit Ubuntu 8.04 prima. Ein Rechner mit vernünftigem Netzteil verbraucht im Standby-Modus weniger als 3 Watt, also nicht mal ein Watt mehr als im Soft-Off. Der Vorteil gegenüber den anderen Aus-Zuständen ist, dass ein Rechner in der Regel weniger als 10 Sekunden benötigt, um aus dem Standby wieder aufzuwachen.

    Damit eignet sich Standby auch für kurze Pausen: Man geht und macht sich einen Espresso? Standby! Man geht schnell zum Supermarkt und will danach wieder an den Rechner? Standby! Längeres Telefonat? Standby!

Die Rechnung

Ein typischer Arbeitsplatzrechner verbraucht um 100 Watt, wenn man nichts tut. Nutzt man nur eine Stunde am Tag den Standby, anstatt den Rechner an zu lassen, so spart man 365h*97W=35,4kWh im Jahr, was etwa 7€ Stromkosten entspricht. Das klingt nach wenig, doch kann man diese Ersparnis ohne jeden Aufwand erzielen.

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Tipps zur effizienten Nutzung des Standby-Modus

  • Zuallererst muss man für das korrekte Funktionieren des Standby-Modus überprüfen, ob er im BIOS auch richtig aktiviert ist. Dort ist nämlich vielfach "S1 (POS)" vorausgewählt und dies bedeutet, dass der Computer im Standby so gut wie gar keinen Strom spart, was man auch daran merkt, dass die Lüfter im Rechner weiterlaufen. Man muss diese Einstellung auf "S3 (STR)" ändern oder auf "Standby" oder auf "Susped-to-RAM" oder wie auch immer es heißen mag.
  • Windows kann den Standby nur nutzen, wenn zum Zeitpunkt der Installation "ACPI" im BIOS aktiviert war. Das Advanced Configuration and Power Management Interface ist zwar schon seit langer Zeit Standard, aber in alten Rechnern war das BIOS manchmal noch so voreingestellt, dass ACPI nicht genutzt wurde. Dann erhält man ein Windows, das zum Beispiel beim Herunterfahren noch mit der Meldung "Sie können den Computer nun ausschalten" endet, weil es keinen Treiber für die Abschaltfunktion installiert hat. Ob ACPI aktiv ist, kann man im Gerätemanager (Systemsteuerung/System/Hardware/Geräte-Manager) sehen, wenn "Ansicht/Geräte nach Verbindung" auswählt und sich die Baumdarstellung anschaut. Dort sollte dann sowas wie "ACPI-basierter PC" stehen.

Standby ohne Aufwand

Zuguterletzt ist mir aufgefallen, dass man etwas immer dann nutzt, wenn es wirklich mit null Aufwand verbunden ist. Muss ich mit der Maus ins Startmenü, dann dort rumsuchen, und erst noch mehrfach klicken, dann ist das nicht null Aufwand.

  • Am besten ist es, wenn man eine Standby-Taste auf der Tastatur hat.
  • Hat man diese nicht, so kann man sich die Funktion auf eine andere Taste legen. Die "PAUSE" Taste benötigt man in Windows nie, also ist diese ein guter Kandidat. Um in Windows die Tastenzuordnung zu ändern, kann man SharpKeys oder KeyTweak nutzen.
    Ich nutze das seit langem auch, um das nervige CapsLock zu einer normalen Shift-Taste umzufunktionieren oder ganz abzuschalten.
  • Alternativ kann man sich die Funktion auch mit einem Tool auf eine Tastenkombination legen. DirectoryOpus bietet zum Beispiel die Einrichtung systemweiter Tastenkürzel an. Man kann sich auch ein Piktogramm direkt auf den Desktop legen und damit den Standby aufrufen. In diesem Fall benötigt man allerdings ein Programm, um dies auszulösen. Hierzu kann man "PsShutdown" von SysInternals verwenden. Den Standby ruft man dann mit psshutdown.exe -d -t 0 auf.

Standby unter Linux

Auch in Linux kann man den Standby von der Kommandozeile aufrufen, merkwürdigerweise nicht mit dem shutdown-Kommando, sondern per dbus-Kommando oder mit den Skripten in /etc/acpi. Einfach mal selber googeln...

Ich hoffe, dass dieser Artikel zu einigen Kilowattstunden Ersparnis führt.