In Oslo dürfen Elektroautos die Busspur mitbenutzen und kostenlos Parken. Das ist Anreiz genug, dass bereits 1000 Bewohner der Stadt eines der kleinen Elektroautos "Think" bestellt haben. Das Fahrzeug wurde Ford entwickelt und verworfen und von der Firma "Think" weiterentwickelt.
Die Zahlen:
25.000 Euro Preis
Miete für den Akku 156 Euro
Reichweite 180km
Maximale Geschwindigkeit 100km/h
Frei "tanken" beim örtlichen Energieversorger
Ich habe das mal mit unserem Rechner für den Autoneukauf durchkalkuliert (im Vergleich zum Kauf eines Kleinwagens). Selbst wenn man für null Euro tanken kann, amortisiert sich das teure Gefährt erst in 15 Jahren und 8 Monaten (gerechnet mit 30.000km Jahreslaufleistung).
Natürlich sind die Vorteile (Fahren auf der Busspur, kostenlos Parken) nicht einrechnenbar.... Für die 1000 war es wohl klar.
Öl aus Algen als Dieselersatz: der Amerikaner Glen Kertz macht es vor. Mit seiner Firma Valcent Products und Risikokapital will er den Markt für alternative Treibstoffe aufmischen. Die Algen atmen Kohlendioxid ein und Sauerstoff aus. Mit dem Licht der Sonne erzeugen sie Pflanzenöl, das sie in ihren Zellen speichern. Das Öl macht bis zu 50% des Trockengewichts der Algen aus!
Wie es geht:
Die Algen leben in badewannengroßen Plastiksäcken in einem Gewächshaus (durchsichtige Säcke?)
In einem Reaktor wird der Biokraftsoff abgespalten.
Die Vorteile sind mannigfaltig:
Die Erzeugung von Öl durch (nicht aus) Algen benötigt nur wenige Energie und nur wenig Wasser.
Man benötigt nur Sonnenlicht
Die Algen verbrauchen CO2 statt es zu erzeugen!
Algenöl soll nur $20 pro Barrel kaufen (statt $80 für Erdöl)
Der Gründer erklärt:
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„Wir stehen nicht in Konkurrenz zur Nahrungsproduktion, wie es bei Ethanolerzeugung aus Mais oder Sojabohnen der Fall ist. Wir brauchen wenig Land und können auf den Einsatz von Düngern, Pestiziden oder schweren Landmaschinen, die selbst wieder Energiefresser sind, völlig verzichten.“
Es gibt bereits eine Demonstrationsanlage. Das nächste Ziel ist, eine Kapazität von etwa vier Millionen Barrel Algenöl pro Jahr zu erreichen. Das Verfahren würde rund 2,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr verbrauchen.
Es gibt allerdings noch immer Hindernisse:
Es gibt kein Vertriebssystem für den Biosprit.
Konventionelle Dieselhersteller wollen ihre Pipelines nicht freigeben.
Motorenhersteller fürchten, dass der Pflanzenstoff ihre Maschinen verstopft.
Glycerin muss noch aus dem Treibstoff eliminiert werden.
Auch der Stern (15.12.07) berichtet über die Vorteile der Bio-Diesel-Algen:
Die Pflanzen brauchen allerdings Licht, und das dringt nur wenige Zentimeter tief in das mit Algen zugewucherte Wasser. Riesige Tanks scheiden daher als Anbaumöglichkeit aus. Wissenschaftler arbeiten deshalb an sogenannten Photobioreaktoren, in denen den Pflanzen der richtige Mix aus Licht und Nährstoffen zur Verfügung steht, während gleichzeitig verhindert wird, dass sich unerwünschte Algenarten ansiedeln. US-Forscher Ruan und seine Kollegen züchten ihre Algen beispielsweise in den Abwässern eines Kraftwerks. Dort gibt es jede Menge Phosphate und Nitrate - Chemikalien, die Flüsse verschmutzen, aber das Wachstum von Algen fördern, die diese Schadstoffe aus Abwässern filtern.
Neben der Produktion von Biotreibstoffen hätten die Algenfarmen somit noch einen zusätzlichen positiven Effekt für die Umwelt. Ruans Vision: Algenfarmen könnten in der Nähe von Kläranlagen errichtet werden, sodass die Forscher zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnten: Hier könnten die Algen zusätzlich zu den Schadstoffen, die sie aus dem Abwasser filtern, auch das Kohlendioxid neutralisieren, das beim Verbrennen des Klärschlamms entsteht.
Ecofriend: Bio-Diesel Update (23.5.08): Treehugger berichtet von einer Möglichkeit die Ernte von Algen für Bio-Diesel mit Hilfe eines Micr-Düngstoffs um über 100% zu erhöhen. Algen in Tanks nehmen weniger Fläche in Anspruch als Raps!