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Nachdem jetzt das Geheimnis des U-Wertes gelüftet ist, berechnen wir ihn für eine typische Außenwand in der Holzrahmenbauweise.

Der folgenden Aufbau beschreibt die Schichten von innen nach außen und endet mit der Holzfaserplatte, auf die eine hinterlüftete Holzfassade montiert wird. Weil die äußerste Schicht eine hinterlüftete Konstruktion ist, wird sie für die u-Wert Berechnung nicht angesetzt.

Ebenfalls erwähnenswert ist der Hinweis, dass wir uns den Idealquerschnitt der Außenwand anschauen, indem wir uns die Dämmebene herausnehmen. Die Ebene, in der die senkrechten Stiele (Stützen) stehen, ist der Dämmwert schlechter, weil das Holz im Vergleich zu der Zellulose nicht so gut dämmt. In der Berechnung über die gesamte Wand würde der Stielanteil mit ca. 10% angesetzt und entsprechend berücksichtigt werden.

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Wandaufbau

Holzrahmenaußenwand-Aufbau in der DämmebeneDicke in mlambda in W/(mK)
Gipskartonplatte0,01250,25
OSB-Platte (Grobspanplatte)0,0120,13
Zellulose0,240,04
Holzfaserplatte0,0150,09

Wärmedurchlasswiderstand
R = 0,0125/0,25 + 0,012/0,13 + 0,24/0,04 + 0,015/0,09 = 6,309 (m²K)/W

Wärmedurchgangswiderstand
RT = 0,13 + 6,309 + 0,04 = 6,479 (m² K)/W

Wärmedurchgangskoeffizient
U = 1/ 6,479 = 0,154 W/(m²K)

Neue Rechnung

Ersetzen wir die Zellulose durch eine Mineralwolle der Wärmeleitgruppe (WLG) 035.
Was ändert sich?

Wärmedurchlasswiderstand
R = 0,0125/0,25 + 0,012/0,13 + 0,24/0,035 + 0,015/0,09 = 7,166 (m²K)/W

Wärmedurchgangswiderstand
RT = 0,13 + 7,166 + 0,04 = 7,336 (m² K)/W

Wärmedurchgangskoeffizient

U = 1/ 7,336 = 0,136 W/(m²K)

Dämmt man mit Steinwolle, so errechnet sich ein U-Wert von 0,136 W/(m²K) und entsprechend zur Zellulosedämmung eine Differenz von 0,154 W/(m²K) - 0,136 W/(m²K) = 0,018 W/(m²K).

Wie groß ist der tatsächliche Vorteil der Mineralfaser?

Dieser Frage gehen wir im nächsten Beitrag nach.