Schlagwort-Archive: Modernisierungskosten

Im Rahmen der Podcast-Serie Bau-FAQ erscheint heute ein Beitrag (mehr dazu auf der Seite Serien), der sich damit beschäftigt, warum das Abreißen eines Altbaus manchmal besser ist als eine Komplettsanierung. Podcasts sind Ton-Aufnahmen von Interviews (Podcast in unserer FAQ), die Sie auf dieser Seite abspielen oder sich herunterladen können.

Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit den Fragen:

  • Warum werden ältere schöne Häuser abgerissen?
  • Kann man jeden Altbau sanieren?
  • Wann lohnt sich das Abreißen eines Altbaus?

Der Podcast Sanierung oder Abriss mp3 direkt herunterladen

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Sanierung oder Abriss (02:14 min.)
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Wenn Sie Fragen zum Bauen oder Fragen zur energetischen Sanierung haben oder Sie ein bestimmtes Thema interessiert, schreiben Sie sie in den Kommentaren auf oder senden uns eine E-Mail. Wir versuchen, Ihre häufigsten Fragen zu beantworten oder dazu ein Podcast zu veröffentlichen.

Seit dem 1. Oktober 2009 ist die Energieeinspar-Verordnung 2009 in Kraft, die die EnEV 2007 abgelöst und viele Vorgaben seither verschärft hat.

Nun denken viele Hauseigentümer, dass sie das alles nichts angeht. Das ist ein Irrtum!

Auszug aus der EnEV 2009, Abschnitt 3, § 10 Nachrüstung bei Anlagen und Gebäuden:

  1. Eigentümer von Gebäuden dürfen Heizkessel, die mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen beschickt werden und vor dem 1. Oktober 1978 eingebaut oder aufgestellt worden sind, nicht mehr betreiben. Satz 1 ist nicht anzuwenden, wenn die vorhandenen Heizkessel Niedertemperatur-Heizkessel oder Brennwertkessel sind, sowie auf heizungstechnische Anlagen, deren Nennleistung weniger als vier Kilowatt oder mehr als 400 Kilowatt beträgt, und auf Heizkessel nach § 13 Absatz 3 Nummer 2 bis 4.
  2. Eigentümer von Gebäuden müssen dafür sorgen, dass bei heizungstechnischen Anlagen bisher ungedämmte, zugängliche Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen, die sich nicht in beheizten Räumen befinden, nach Anlage 5 zur Begrenzung der Wärmeabgabe gedämmt sind.
  3. Eigentümer von Wohngebäuden sowie von Nichtwohngebäuden, die nach ihrer Zweckbestimmung jährlich mindestens vier Monate und auf Innentemperaturen von mindestens 19 Grad Celsius beheizt werden, müssen dafür sorgen, dass bisher ungedämmte, nicht begehbare, aber zugängliche oberste Geschossdecken beheizter Räume so gedämmt sind, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der Geschossdecke 0,24 Watt/(m²·K) nicht überschreitet. Die Pflicht nach Satz 1 gilt als erfüllt, wenn anstelle der Geschossdecke das darüber liegende, bisher ungedämmte Dach entsprechend gedämmt ist.
  4. Auf begehbare, bisher ungedämmte oberste Geschossdecken beheizter Räume ist Absatz 3 nach dem 31. Dezember 2011 entsprechend anzuwenden.
  5. Bei Wohngebäuden mit nicht mehr als zwei Wohnungen, von denen der Eigentümer eine Wohnung am 1. Februar 2002 selbst bewohnt hat, sind die Pflichten nach den Absätzen 1 bis 4 erst im Falle eines Eigentümerwechsels nach dem 1. Februar 2002 von dem neuen Eigentümer zu erfüllen. Die Frist zur Pflichterfüllung beträgt zwei Jahre ab dem ersten Eigentumsübergang. Sind im Falle eines Eigentümerwechsels vor dem 1. Januar 2010 noch keine zwei Jahre verstrichen, genügt es, die obersten Geschossdecken beheizter Räume so zu dämmen, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der Geschossdecke 0,30 Watt/(m²·K) nicht überschreitet.
  6. Die Absätze 2 bis 5 sind nicht anzuwenden, soweit die für die Nachrüstung erforderlichen Aufwendungen durch die eintretenden Einsparungen nicht innerhalb angemessener Frist erwirtschaftet werden können.

Ein Tipp zum Schluss: Dämmen Sie jetzt! Die Kosten für Dämmstoffe haben sich schon 2009/2010 wegen der großen Nachfrage um 45 % verteuert.

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Dieser Beitrag spricht Mieter und Vermieter gleichermaßen an.

Sie als kluger Hauseigentümer entscheiden die energetische Modernisierung Ihres Hauses.
Das ist grundsätzlich eine gute Entscheidung: Fenster, durch die es nicht mehr zieht, eine Heizung, die weniger Öl oder Gas verbraucht, steigern nicht nur den Wert Ihres Hauses, sondern machen sich auch für Ihre Mieter bezahlt. Die Dämmung der Außenwände, der Kellerdecken und der Dachflächen sorgen für weitere Energieeinsparung und deutlich mehr Behaglichkeit.

Natürlich verursachen Arbeiten Dreck und Lärm. Aber wenn das Ergebnis stimmt, nehmen Sie als Mieter diese Unannehmlichkeiten gerne auf sich, wenn der Vermieter Sie nicht vor vollendete Tatsachen stellt und die Arbeiten von einem auf den anderen Tag ausführen lässt. Grundsätzlich müssen alle Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen drei Monate vorher angekündigt werden. Art und Umfang, Beginn und Dauer sowie die voraussichtlichen Kosten und die daraus resultierende Mieterhöhung sollten dem Schreiben zu entnehmen sein. Diese Vorschrift basiert auf § 554 Abs. 3 des BGB.

Stimmen Sie als Mieter der Modernisierung zu und läuft sie zur Zufriedenheit beider Seiten ab, darf der Vermieter die Miete erhöhen. In welchem Rahmen sich die Mieterhöhung bewegt und welche Kosten umgelegt werden dürfen, ist ebenfalls per Gesetz geregelt. 11 % der Modernisierungskosten dürfen auf die Jahresmiete aufgeschlagen werden. Dabei muss es sich allerdings auch um die reinen Kosten handeln, die für die Modernisierung aufgewandt wurden, abzüglich aller Posten, die als Reparatur-/Instandsetzungsmaßnahme gewertet werden sowie möglicher Zuschüsse.

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Die tatsächlich angefallenen Kosten werden erst nach Ende der Maßnahme mitgeteilt und drei Monate später fällig. Liegt die ursprüngliche Kalkulation mehr als 10 % unter den tatsächlichen Kosten, ist die neue Miete erst nach sechs Monaten zu zahlen. Die Mitteilung über die geänderte Miethöhe muss alle Details enthalten, angefangen von den konkreten Maßnahmen über die einzelnen Positionen bis hin zur Berechnung der Miete.

Von einer energetischen Modernisierung eines Gebäudes profitieren beide Seiten: Der Vermieter investiert in die dauerhafte Werthaltigkeit seiner Immobilie. Der Mieter zahlt zwar mehr „Kaltmiete“, aber die Energiekosten reduzieren sich erheblich, so dass er unter dem Strich unter Umständen weniger „Warmmiete“ zu zahlen hat.