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Heute starten wir im Rahmen unseres Energiespar-Wettbewerbs mit den regelmäßigen Informationen zum Energiesparen im Haushalt. Dazu haben wir uns als Leitfaden eine Wohnraumbegehung gedacht. Wir werden uns jeden Monat einen anderen Raum im Haus/Wohnung vornehmen, in dem wir Strom sparen wollen.

Folgende Räume und die Möglichkeiten, in diesen Räumen Energie also Strom zu sparen, werden wir thematisieren:

  • Wohnzimmer,
  • Küche,
  • Wirtschaftsraum/Keller,
  • Büro,
  • Garage/Terasse,
  • Garten,
  • Bad/Gästeklo,
  • Kinderzimmer,
  • Flur/Treppenhaus,
  • Hobbyraum.

Das sind zehn Räume. Für die übrigbleibenden Monate werden wir z. B. die Heizung als ein weiteres Thema nehmen, das wir näher beleuchten wollen.

Erste Wohnungsbegehung: Januar

Steckdosenleiste im Wohnzimmer

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Im Januar starten wir mit dem Wohnzimmer. Damit wir nicht immer nur Ratschläge geben, habe ich einen konkreten Feldversuch in meinem Wohnzimmer vorgenommen. Ziel war, den Verbrauch unseres "Multimedia-Centers" im Wohnzimmer zu messen.

Die dazu gehörenden 9 Geräte stecken in einer Steckdosenleiste mit Schalter:

  • Sat-Receiver,
  • Fernseher,
  • DVD-Player,
  • Switch für den Datenaustausch zwischen Geräten,
  • Telefon,
  • Lautsprecherbox,
  • Dolby-Surround-Anlage mit aktivem Subwoofer,
  • xbox-Spielkonsole,
  • vsmile-Lernspielkonsole für Kinder)

Für unseren Test habe ich ein Messgerät benutzt. Ich habe den Stecker der Steckdosenleiste in das Messgerät gesteckt und dieses wiederum in die Steckdose. Der Schalter der Steckdosenleiste war aus und die Anzeige war am Anfang 0 Watt.

  • Schritt 1:: Der Schalter der Steckdosenleiste wird eingeschaltet. Alle Geräte sind jetzt im Standby und haben zusammen eine Leistungsaufnahme laut Messgerät von 56 Watt. Nach einer Stunde im Standby war der angezeigte Gesamtverbrauch 0,05 kWh (also ca. 50 W in der letzten Stunde, beim Gesamtverbrauch zeigt mein Messgerät die dritte Nachkommastelle nicht an).
  • Schritt 2: Ich nehme im Standby jedes Gerät einzeln aus der Steckdose heraus. Nur drei Geräte ziehen signifikant viel Strom im Standby:
    • Der Fernseher verbraucht im Standby 24 Watt pro Stunde,
    • der Receiver 23 Watt pro Stunde,
    • die xbox 9 Watt.
    • Alle anderen Geräte ergaben keinen Unterschied in der Leistungsaufnahme.

    Wenn ich den Schalter der Leiste nicht ausmache, verbrauche ich 1,008 kWh pro Tag zusätzlich (56 Watt * ca. 18 h). Das kostet mich im Jahr 66,23 Euro (1,008 kWh * 0,18 Euro/h * 365 Tage). Standbykosten sind einfach und schnell mit unserem Standbykostenrechner nachzurechnen.

  • Schritt 3: Was verbrauchen die größeren Geräte im Betrieb?
    • Receiver 4-8 Watt zusätzlich zum Standby, also insgesamt ca. 30 Watt.
    • Der Fernseher verbraucht insgesamt 163 Watt,
    • DVD-Player 10 Watt,
    • xbox 155-160 Watt,
    • Kinderkonsole 5 Watt,
    • Dolby Surround-Anlage 45 Watt.
  • Schritt 4: Was hat der Gesamtversuch in 1,5 Stunden verbraucht? 0,13 kWh.
  • Schritt 5: Was kostet der tägliche durchschnittliche Konsum von elektronischen Geräten im 3-Personen-Haushalt? Gesamtverbrauch nach 24 Stunden Nutzung/Standby/Ausgeschaltet:
    • 2,08 kWh (insgesamt 2,21 kWh, von denen ich 0,13 kWh für den Feldversuch abziehe). Ziemlich viel, auch für ein Wochenendtag.
    • In dieser Zeit haben Tochter und Freundin 0,5 h mit der Kinderspielkonsole gespielt,
    • 0,5 h Film auf DVD geschaut,
    • der Receiver hat eine Serie aufgenommen, die ich später geschaut habe
    • und ein zwei Stunden langer Film wurde samt Dolby-Anlage auf DVD geschaut.
    • Zwischendurch ein bisschen Fernsehen.

Ich lerne daraus, dass ich 2 kWh am Tag für mein Multimedia-Center verbrauche.

Kann ich jetzt etwas sparen? Die Geräte sollten nachts ausgeschaltet (Schalter an der Steckdosenleiste auf aus) sein, wenn sie nicht genutzt werden. Ich mache mir jetzt die Mühe, den Schalter auch zwischendurch tagsüber z.B. zwischen Spielen und Fernsehen auszumachen. Vielleicht schauen wir zusammen als Familie einen Film, statt der Reihe nach einzeln Filme zu schauen. Aber das Nutzerverhalten sollte mit der Lebensqualität einhergehen. Arbeiten statt Freizeit? Aber demnächst schaue ich vielleicht nach Geräten, die noch weniger verbrauchen.

Ich hoffe, dieser Test hat bei Ihnen das Bewusstsein für die Geräte geschärft, die viel Strom verbrauchen, und Sie machen sich im Alltag mehr Gedanken darüber, wie Sie Ihr Verhalten im täglichen Leben bezogen auf Energie sparen ändern können und ob sie es auch wollen.

Wie sind Ihre Erfahrungen?

1 Kommentar

Vielleicht gehöre ich zu denen, die sich nicht so leicht von alten Sachen trennen. Ich habe eine zehn Jahre alte Küche mit eben so alten Elektrogeräten. Und es fällt mir schwer, mich ohne weiteres von diesen Elekgrogeräten zu trennen. Auch wenn ich vermute, dass es mittlerweile Elektrogeräte für die Küche gibt, die mehr Energie sparen als meine.

Eher zufällig bin ich dann auf eine andere weniger kapitalintensive Möglichkeit gestoßen, Energie zu sparen. Das war mir aber zu dem Zeitpunkt noch nicht so klar: ich habe ein Angebot für ein Set von Edelstahl-Kochtöpfen mit sogenanntem Sandwichboden für ca. 60 Euro gesehen. Und da meine 20 Jahre!!! alten Emaille-Töpfe nicht mehr so ansehnlich aussahen, hatte ich schon längere Zeit mit neuen Kochtöpfen geliebäugelt. Also kaufte ich die Edelstahltöpfe mit Sandwichboden (hier handelte es sich um in Edelstahl eingefasstes Aluminium).

Und siehe da: Früher brauchte der Topf aus Emaille 15 Minuten um Wasser für ca. 3 Portionen Nudeln auf einem Glaskeramik-Kochfeld mit Infrarot auf der maximalen Stufe 3 (es gibt 3 Hauptstufen und 3 Zwischenstufen) zum Kochen zu bringen. Jetzt brauche ich zwischen 7,5 und 8 Minuten. Früher habe ich nach dem Aufkochen die Herdplatte für ca. 1 Minute ausgemacht und immer mal wieder den Deckel abgemacht, damit das Wasser nicht überkochte. Heute muss ich das für ca. 3 Minuten machen. Früher habe ich die Nudeln auf Hauptstufe 1 für weitere 7 Minuten gekocht. Heute sind das nur 5 Minuten auf Zwischenstufe 0,5. Die angepriesene optimale Wärmeverteilung ist zumindest für einen E-Herd mit Glaskeramik gegeben.

Was habe ich jetzt gespart? Ich weiss nicht, wieviel kWh eine Herdplatte bei welcher Stufe verbraucht. Und mein Herd steckt nicht in der Steckdose, sonst könnte ich mein Messgerät benutzen. Durchschnittliche Verbrauchsangaben für Herd und Ofen gibt es, aber keine genauen für meine kleine Herdplatte in Stufe x.

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Beim Bund der Energieverbraucher fand ich einen Anfangswert. Hier wird Stiftung Warentest 8/2004 zitiert, die verschiedene Kochfelder nach Preis, Energiekosten und Schnelligkeit verglichen hat.

Eine Glaskeramikplatte mit Infrarot brauchte 8 Minuten und verbrauchte 0,22 kWh, um 1,5 Liter Wasser zum Kochen zu bringen (wahrscheinlich bei maximaler Stufe). Ich brauche in etwa genau so viel Wasser für meine Nudeln. Pro Minute ist das ein Verbrauch von 0,0275 kWh bei Stufe 3. Ich habe also früher 0,4125 kWh zum Aufkochen gebraucht (Ersparnis heute: 0,1925 kWh). Ich unterstelle (linear gedacht) mal für Hauptstufe 1 einen Verbrauch von 0,00916 kWh/Minute und für Stufe 0,5 die Hälfte davon: 0,004583 kWh/Minute. Dann habe ich früher 0,06416 kWh in 7 Minuten und heute 0,022916 kWh in 5 Minuten verbraucht (Ersparnis: 0,041243 kWh).

Insgesamt spare ich heute fast 0,23375 kWh oder 233,75 Wh pro Nudelkochvorgang. Und Nudeln sind wirklich schnelle Küche. In 300 Tagen Lust auf Kochen sind das gute 70 kWh im Jahr. Bei ca 18 Cent/kWh sind das vielleicht nur 12,60 Euro, aber ich koche in der Regel mindestens zweimal länger und auf zwei Kochplatten. Also könnte ich auch das Vierfache nehmen: 280 kWh und 50,40 Euro gespart
.

Und das ist es dann schon wert! Oder nicht?

3 Kommentare

Gestern fragte ich mich, ob wir zu Silvester wieder Raclette essen wollen. Mit meiner mittlerweile unerlässlichen Energiesparbrille habe ich mal neugierig nachgeschaut, welchen Verbrauch mein 10 Jahre altes Raclette-Gerät mit Grill und 6 Pfännchen hat: 800 Watt. Ich wusste nicht, ob das viel oder wenig war und ob sich in den letzten Jahren hinsichtlich sparsamerer Geräte was getan hat und schaute mich im Internet ein bisschen um.

Alle von mir gefundenen vergleichbaren Geräte (Grill und 6 Pfännchen) hatten nicht weniger als 800 Watt bis 1260 Watt (Verbrauch ca. 200 Watt/Pfännchen und 60 Watt/Grillplatte). Wenn Sie sich ein sparsames Raclette zulegen wollen, gibt es einige wenige Geräte mit einem Verbrauch von 800-850 Watt.

Neugierde trieb mich dazu nachzuschauen, wieviel die Raclette/Grill-Geräte mit 8 Pfännchen verbrauchen. Es gab ein einziges mit 920 Watt, das schon vergriffen war. Die sonstigen wenigen sparsamsten Geräte mit 8 Pfännchen fangen bei 1000 Watt an und gehen bis ca. 1400 Watt Verbrauch.

Interessant finde ich, dass die sparsamsten Geräte entweder vergriffen oder in geringen Stückzahlen noch zu bestellen sind. Vielleicht ist vielen von uns das Energiesparen viel wichtiger geworden. Und wahrscheinlich auch das damit verbundene Geld sparen.

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