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Das grundsätzlich richtige Heizen und Lüften von Wohnungen haben wir in unseren vorangegangenen Beiträgen ausführlich beschrieben.

Durch undichte Fenster, Risse im Mauerwerk, nicht gedämmte Dächer haben nicht modernisierte Häuser unkontrollierte Lüftungsverluste, die nicht nur wertvolle und teure Heizenergie verschwenden, sondern möglicherweise auch zu Feuchtigkeits- und Schimmelbildung führen.

Der kluge Hauseigentümer entscheidet sich nun für eine umfassende energetische Modernisierung seines Hauses: Er lässt die Fenster erneuern, die Außenwände erhalten eine Wärmedämmung, auch das Dach wird gedämmt und eine neue Heizungsanlage hält Einzug in das Haus.

Das alles hat viel Geld gekostet und nun? Schon wieder Feuchtigkeit und Schimmel an den Außenwänden. Wo liegt der Fehler? Haben die Handwerker schlecht gearbeitet? Nein. In den meisten Fällen ändern die Hausbewohner auch nach der Modernisierung nicht ihre Heiz- und Lüftungsgewohnheiten.

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Stellen Sie sich vor, dass Sie Ihrem Haus einen warmen Mantel angezogen und noch eine dicke Mütze aufgesetzt haben. Es ist nun wind- und luftdicht, die wertvolle und teure Heizenergie bleibt im Haus. So soll es auch sein. Aber der Mensch verursacht Feuchtigkeit durch Baden/Duschen, Kochen. Atmen, Schwitzen – bis zu 10 l pro Tag. Diese Feuchtigkeit muss weg. Je intensiver Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus nutzen, desto häufiger müssen Sie lüften: Alle Fenster – wenn möglich - bis zu 5mal am Tag weit öffnen (Stoßlüften). Wenn die Raumtemperatur spürbar absinkt, dann hat der komplette Luftaustausch stattgefunden. Die warme, feuchte Raumluft wurde gegen kalte, trockene Luft erneuert.

Vier „eiserne Regeln“ helfen Ihnen, Ihr Haus und ihre Gesundheit vor dauerhaftem Schaden zu bewahren:

  • Regel 1: Kein Raum (auch nicht das Schlafzimmer) darf unter 16°C beheizt sein.
  • Regel 2: Keinen Raum durch einen anderen Raum beheizen (das sogenannte „Überschlagen“).
  • Regel 3: Kein Raum darf durch einen anderen Raum gelüftet werden.
  • Regel 4: Keine Kippstellung der Fenster im Winter.

Das ist das ganze Geheimnis des richtigen Heizens und Lüftens.


Unsere Heizung sorgt dafür, dass es drinnen schön warm ist. Aber trockene Heizungsluft kann auch ihre Nachteile haben, wenn z.B. die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist. Gesundheitliche Folgen können trockene Haut und auch ausgetrocknete Schleimhäute sein, die aber auch durch zu wenig Flüssigkeitsaufnahme entstehen können. Im Winter neigen viele Menschen dazu, weniger zu trinken als im Sommer (weil man ja nicht schwitzt). Sorgen Sie dafür, dass Ihr „innerer Wasserhaushalt“ ausgewogen bleibt. Was kann schöner sein, als sich mit einem heißen, köstlichen Tee zu verwöhnen, wenn man durchgefroren und nass nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt?

Ihre trockene Haut können Sie mit entsprechenden Cremes geschmeidig halten.

Das Gefühl von zu trockener Raumluft kann täuschen: Bevor Sie in Ihrer Wohnung sogenannte Luftbefeuchter aufstellen, sollten Sie erst einmal den tatsächlichen Feuchtegehalt in Ihrer Wohnung messen. Häufig liegt dieser im Normalbereich (ca. 45 bis 60 % Luftfeuchte). Dieser Wert wird allein schon durch den beim Kochen, Baden und Duschen, Bügeln entstehenden Wasserdampf erreicht. In gut sortierten Baumärkten können Sie relativ kostengünstig einen Hygrometer (Feuchtigkeitsmesser) kaufen.

Sollte die Luftfeuchtigkeit Ihrer Wohnung unter 40 % liegen, hilft z.B. regelmäßiges Lüften. Das kostet nichts und sorgt für Frischluft. Bei frostiger Witterung ist allerdings der Feuchtegehalt der Außenluft sehr niedrig, so dass durch zusätzliche Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden muss. Hier können Luftbefeuchter helfen, wobei diese wegen des Problems der Verunreinigung regelmäßig gereinigt und mit frischem Wasser befüllt werden müssen.

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Viele Wohnungen werden immer noch zu stark beheizt, was natürlich auch zu trockener Raumluft führt. Drehen Sie die Thermostate herunter. 1°C weniger Raumtemperatur spart ca. 6 % Heizkosten.

Ihre Marianne Gockeln


Viele Häuser aus den 1970er Jahren sind in Flachdachbauweise errichtet worden. Diese Flachdächer wurden – wenn überhaupt – nur sehr gering gedämmt und hatten wegen der starken Witterungseinflüsse keine lange Lebensdauer. Das heißt, sie sind heute erneuerungsbedürftig.

Wenn Sie sich für eine energetische Modernisierung Ihres Hauses entschieden haben, sollten Sie nicht nur über den ökonomischen, sondern auch über den ökologischen Aspekt nachdenken.

Eine Dachbegrünung ist nicht nur eine schöne Ansicht, sondern bietet auch viele praktische Vorteile:

  • Das Dach wird vor UV-Strahlung, großen Temperaturunterschieden, Beschädigungen durch Hagel und Verkrustung geschützt; dadurch wird die Lebensdauer verlängert
  • Das Regenwasser wird zurückgehalten und mindert die Abwassergebühren
  • Der Wärme- und Kälteschutz Ihres Hauses wird effizienter
  • Staub- und Luftschadstoffe werden gefiltert und gebunden
  • Sie schaffen ein Biotop für Kleinlebewesen

Die unkomplizierteste und kostengünstigste Art ist die extensive Dachbegrünung – Begrünung durch Kräuter und Gräser.

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Diese eignet sich neben Flachdächern auch für geneigte Dächer bis zu 25 Grad Neigung, da die Vegetationsschicht nicht höher als 3 bis 15 cm sein muss und noch relativ einfach auf der schrägen Fläche festgehalten werden kann.

Die extensive Dachbegrünung beschränkt sich auf die flächendeckende Bepflanzung mit niedrigen, genügsamen Bodendeckern wie Moos, Sedum-Arten, Wildkräutern und Gräsern, die sich weitgehend selbständig erhalten und vermehren. Dabei zählen die Sedumpflanzen zu den robustesten, da sie praktisch von keiner Krankheit befallen werden.

Setzen Sie Ihrem Haus eine grüne Mütze auf – die Natur und Ihr Geldbeutel werden es Ihnen danken.