Bauen und Renovieren


Eine Wärmebrücke (oft fälschlicherweise als Kältebrücke bezeichnet) ist ein Gebäudebereich, durch den die Wärme schneller nach außen transportiert wird, als durch die anderen Bauteile.

Man unterscheidet konstruktive, geometrische und materialbedingte Wärmebrücken.

  • Konstruktive Wärmebrücken entstehen durch Konstruktionen mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit. Beispiele hierfür sind z.B. Stahlbetondecken mit Verbund zu den Außenwänden, Ringanker, Heizkörpernischen.
  • Geometrische Wärmebrücken ergeben sich beispielsweise durch Versprünge oder Ecken in einem ansonsten glatten Bauteil, wenn der Innenfläche eine größere Außenfläche, durch die die Wärme abfließt, gegenüber steht. Ein Beispiel hierfür ist die Hausaußenecke.
  • Materialbedingte Wärmebrücken liegen dann vor, wenn in Wärmestromrichtung unterschiedliche Baustoffe im Querschnitt liegen. Beispiele hierfür sind z.B. eingelassene Stahlträger; ein Betonsturz in Klinkerwand.

Im Bereich von Wärmebrücken sinkt bei kalten Außentemperaturen die innere Oberflächentemperatur von Bauteilen stärker ab als in den "Normalbereichen". Bei Unterschreiten der Taupunkttemperatur fällt Tauwasser (Kondenswasser) aus. An Wärmebrücken besteht die Gefahr von Schimmelbildung. Wärmebrücken führen zu höherem Transmissionswärmebedarf und damit zu höherem Heizkosten.

Häufig findet man Wärmebrücken in folgenden Bauteilen:

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  • Balkone
  • Rollladenkästen
  • Mauersohlen
  • Fensterrahmen und Fensterstürzen
  • Heizkörperbefestigungen im Mauerwerk
  • Heizkörpernischen
  • Deckenanschlüsse
  • Ecken im Haus
  • ungedämmte Stahlbetonbauteile
  • auskragende Stahlträger

Durch eine fachlich einwandfrei aufgebrachte Außenwanddämmung lassen sich Wärmebrücken erheblich mindern.

Diese interessanten Energiespar-Flyer aus der Offline-Welt haben wir für Sie im Netz gesucht und gefunden:

dena - Richtig dämmen spart bares Geld (pdf) (gutgedaemmt-geldgespart.de)

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - Wärme aus erneuerbaren Energien (pdf)

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - Fördergeld für Energieeffizienz und erneuerbare Energien (pdf)

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1 Kommentar


Heute möchte ich ein Beispiel aus meiner Praxis beschreiben, das sehr häufig vorkommt.

Familie X kauft ein Einfamilienhaus aus den 1970er Jahren, durchaus gepflegt, aber energetisch nicht auf dem Stand der Technik: Die Heizung, häufig auch die Fenster sind noch aus dem Ursprungsbaujahr, die Außenwände ungedämmt. Beim Kauf des Hauses werden immer noch sehr selten die Heizkosten abgefragt, ebenso selten die Frage nach dem Energieausweis. Und wenn er vorliegt, schaut man nur oberflächlich drauf.

Dann kommt die erste, die zweite Heizkostenabrechnung und Familie X beschließt, ihr Haus energetisch zu modernisieren. Jetzt kommt die wichtigste Frage: Was wird das alles kosten? Ein Vor-Ort-Beratungsbericht beinhaltet unter anderem eine überschlägige Kostenkalkulation, die jedoch nie detaillierte Handwerkerangebote ersetzt. Holen Sie mindestens 3 Vergleichsangebote ein und achten Sie darauf, dass nicht „Äpfel mit Birnen“ verglichen werden.

Sie haben jetzt den Überblick, was eine neue Dacheindeckung, neue Fenster, die Heizung, die Außenwanddämmung kosten und beantragen eine entsprechende Finanzierung bei der KfW-Förderbank.

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Aber haben Sie auch daran gedacht, dass neben den eigentlichen Modernisierungskosten auch noch andere Kosten anfallen können? Da können schnell mehrere Tausend Euro zukommen kommen. Ein Container für unsortierte Bauabfälle kann bis zu 1.500,- € kosten. Bei der Erneuerung der Fenster müssen unter Umständen die Leibungen nachgeputzt und neu tapeziert werden. Wenn Sie eine neue Haustür einbauen lassen, muss der Elektriker die Klingel- und eventuell die Sprechanlage anschließen. Haben Sie Außenschalter und –steckdosen, Außenleuchten auf Balkon oder Terrasse? Auch hier brauchen Sie den Elektriker, wenn Sie die Außenwände dämmen lassen wollen. Das gleiche gilt für Außen-wasseranschlüsse. Hier ist der Sanitärinstallateur gefordert.

Wenn Ihr Haus ein Satteldach hat, müssen bei Dämmung der Außenwände häufig die Dachüberstände verbreitert werden. Es lässt sich leider nicht vermeiden, dass bei Modernisierungsarbeiten im Außenbereich der Garten leidet. Hier ist dann irgendwann der Gärtner gefordert, um alles wieder in Ordnung zu bringen.

Ältere Häuser sind wie „Wundertüten“. Man wundert sich, was manchmal zum Vorschein kommt. Kalkulieren Sie auf jeden Fall bei Ihrer Kostenzusammenstellung die Nebenkosten, mindest 5 % der Baukosten. Dann sind Sie gewappnet gegen unangenehme Überraschungen.