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Moderne Heizungsanlagen haben kaum noch etwas gemeinsam mit den gusseisernen Ungetümen vergangener Zeiten. Damals beschränkte sich eine Wartung auf das Reinigen des Brennraumes des Heizkessels. Heute haben wir es mit unterschiedlich komplizierten Systemen und entsprechenden Einstellungen zu tun.

Ein Mehrverbrauch ist bei modernen Heizgeräten fast immer auf eine mangelhafte Wartung und Einstellung zurückzuführen. Ein Rußansatz im Öl-Kessel von nur 1 mm lässt z. B. die Abgastemperatur um 50 °C ansteigen und erhöht somit z.B. den Öl-Bedarf um 4 %. Hohe Abgastemperaturen bei Gas-Thermen deuten auf verschmutzte Wärmetauscher hin. Wird z. B. ein hoher Luftüberschuss im Abgas gemessen, ist meist der Zug zu hoch und die Wärmeausbeute zu gering. Der Gasbedarf steigt entsprechend.

Von verschiedenen Experten wird das Einsparpotenzial durch kontinuierliche Wartung mit 5 % bis 7 % angegeben. 5 % Heizölersparnis, das sind auf unser Beispiel bezogen 150 Liter (das ist übrigens etwa die Menge, die mit einer Solaranlage für 2 bis 3 Personen pro Jahr eingespart werden kann).

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Welchen Umfang muss eine ordentliche Wartung haben?
Der Mindestumfang einer Wartung ist in der Heizanlagenverordnung festgelegt. Dieser Mindestumfang ist für den jeweiligen Heizungstyp zu präzisieren und zu ergänzen. Der konkrete Umfang der Wartung hängt ab vom Anlagentyp, der Leistung, dem Fabrikat und dem verwendeten Brennstoff. Daher ist eine pauschale Leistungsbeschreibung so gut wie unmöglich.

Auf jeden Fall gehören Kontroll- und Messarbeiten zur Wartung, die im Zusammenhang mit den Messungen des Schornsteinfegers stehen. Außerdem sind alle Arbeiten durchzuführen, die einen sicheren Betrieb der Feuerstätte gewährleisten. Die Wartung sollte vor dem Schornsteinfegertermin liegen.

Wichtig: Lassen Sie sich zur besseren Kontrolle unbedingt ein Wartungsprotokoll aushändigen. Im Wartungsprotokoll sollten die Arbeiten konkret beschrieben und die gegebenenfalls ermittelten Messwerte enthalten sein.

Die Kosten für die Wartung einer Ölheizungsanlage liegen bei ca. 90,- EUR bis 125,- EUR plus MwSt. für die Grundleistung. Bei Gasheizungsanlagen liegen die Kosten zwischen ca. 80,- EUR und 110,- EUR Netto. Fahrtkosten kommen hinzu, ebenso die Kosten für eventuell erforderliche Ersatzteile. Die Preise können sich regional unterscheiden.

Die KfW-Förderbank unterstützt den Bau von Häusern, die weniger Energie verbrauchen als es der Gesetzesgeber mit der Energieeinsparungsverordnung vorsieht in Form von günstigen Darlehen. Mehr unter www.kfw-foerderbank.de.

KfW- Energiesparhaus 60

Der Jahres-Primärenergiebedarf (QP) darf höchstens bei 60 kWh pro m² Gebäudenutzfläche (AN) und der auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche des Gebäudes bezogene spezifische Transmissionswärmeverlust (HT´) gleichzeitig um 30% unter dem in der Energieeinsparverordnung (EnEV) angegebenen Höchstwert liegen.

Was genau heißt das nun?

Der Jahresprimärenergiebedarf eines Hauses erfasst den gesamten Aufwand, um das Gebäude ein Jahr lang zu beheizen, zu lüften und mit Warmwasser zu versorgen. Die EnEV legt hierfür einen Höchstwert fest, der abhängig von der Umfassungsfläche (A) und dem Baukörpervolumen (V) berechnet wird.

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KfW-40 ist noch kein Standard

Das Wort „Standard“ im Zusammenhang mit dem KfW- Energiesparhaus 40 zu verwenden, halte ich für übertrieben, weil der Großteil der gebauten Häuser sich momentan noch nicht danach richtet.

Denn abgeleitet vom KfW- Energiesparhaus 60 darf der Jahres-Primärenergiebedarf (QP) höchstens bei 40 kWh pro m² Gebäudenutzfläche (AN) und der auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche des Gebäudes bezogene spezifische Transmissionswärmeverlust (HT´) gleichzeitig um 45% unter dem in der Energieeinsparverordnung (EnEV) angegebenen Höchstwert liegen.

Planen mit KfW

Wie sich das auf die Planung eines Hauses auswirkt, werden wir in den nächsten Beiträgen zeigen.

Bis dahin wünsche ich Ihnen eine schöne vorweihnachtliche Zeit, nette Feiertage und einen besonders guten Start ins Neue Jahr 2009 – übrigens das Jahr der erneut überarbeiteten Energieeinsparungsverordnung.

Die Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, deren Ergebnis sehr interessant ist: schon 3% aller Haushalte heizen mit erneuerbaren Energien (+200%).

Schon vor dem aktuellen Energiepreisschock haben die Menschen in Deutschland bei der Heizung massiv auf erneuerbare Energien gesetzt. Wie LBS Research auf Basis aktueller Daten des Statistischen Bundesamtes mitteilt, hat sich die Zahl der Wohnungen, die mit Holz oder sonstigen erneuerbaren Energien (Solaranlagen, Windenergie, Wärmepumpen u. ä.) beheizt werden, von 347.000 (2002) auf 1.078.000 Einheiten im Jahre 2006 mehr als verdreifacht. Der Anteil dieser Heizsysteme stieg damit in nur vier Jahren von einem auf drei Prozent an. Vorreiter dieser Entwicklung sind die Hauseigentümer in Bayern und Baden-Württemberg (siehe Grafik).
Verbreitung erneuerbarer Energien zum Heizen in Deutschland

Das Bewusstsein für den Klimawandel, begrenzte Energieressourcen und drohende Preissteigerungen hat in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts offenbar beträchtliche Investitionen in zukunftsfähige Heizanlagen hervorgerufen. Dabei wurden bei den Einfamilienhäusern und Zweifamilienhäusern bislang die größten Fortschritte erreicht. Auf sie entfallen nach Angaben von LBS Research 86% der Wohnungen mit Heizungen auf der Basis erneuerbarer Energien. Das sind nicht nur Eigenheime. Auch von den Mietwohnungen mit solchen Anlagen entfallen rund zwei Drittel auf vermietete Einfamilienhäuser und Mietwohnungen in Zweifamilienhäusern.

Nicht überraschend ist für die LBS-Experten, dass Selbstnutzer mit einem Anteil von 72% überproportional vertreten sind. Ihr Anteil ist gegenüber 2002 sogar noch einmal um vier Prozentpunkte gestiegen. Der Grund: Sie können selbst über die Maßnahmen entscheiden, und sie profitieren unmittelbar davon, nämlich über die entsprechende Energiekosteneinsparung. Wie aus einer GfK-Umfrage im Auftrag der LBS aus dem Jahre 2007 bekannt ist, wollen Hauseigentümer künftig sogar verstärkt insbesondere auf Solaranlagen setzen.

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Wie viel sich in den letzten Jahren bei der Beheizungsstruktur bewegt hat, wird nach Auskunft von LBS Research auch aus anderen Zahlen deutlich.

  • So geht bei den fossilen Energieträgern der Trend weiter weg vom Heizöl, nämlich von 31,8 Prozent (2002) auf 30,2 Prozent, das sind weniger als 11 Millionen Einheiten (2006).
  • Die Zahl der mit Kohle beheizten Wohnungen ist in vier Jahren sogar um 35 Prozent auf nur noch 370.000 zurückgegangen; auch in den neuen Ländern spielen sie eine immer geringere Rolle.
  • Der einzige weitere "Gewinner" - wenn auch nur in relativ bescheidenem Umfang - ist die Gasheizung, auf die mit 17,6 Millionen fast die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland entfallen.
  • Die Zahl der mit Fernwärme beheizten Objekte, die vor allem im Osten große Bedeutung haben, ist dagegen mit 4,8 Millionen genauso konstant geblieben
  • wie die knapp 1,5 Millionen Wohnungen mit Stromheizung.

Die Aussichten für eine weitere Aufwärtsentwicklung der erneuerbaren Energien in Wohngebäuden sind günstig. Die LBS-Immobilienexperten verweisen in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle Allensbach-Umfrage im Auftrag der Bauindustrie, wonach 93% der Bevölkerung den Ausbau erneuerbarer Energien für eine wichtige Klimaschutzmaßnahme halten. Dieser Wert liegt eindeutig über den Quoten für alle anderen möglichen Ansätze.

Auch das Bewusstsein, dass man selbst etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen muss, ist weit verbreitet. 77 Prozent wissen außerdem, dass der Einsatz erneuerbarer Energien beim Neubau oder dem Umbau von Gebäuden finanziell gefördert wird.

Quelle: Pressemitteilung, Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen, 21.7.08