Schlagwort-Archive: Heizung

Sicherlich bringen Sie mindestens einmal im Jahr Ihr Auto zur Inspektion und alle zwei Jahre zum TÜV. Die Fahrzeugtechnik, Reifen, Beleuchtung, Batterie usw. werden geprüft. Das muss sein. Alles dient der Sicherheit und dem Erhalt Ihres Fahrzeugs.

Aber wie sieht es mit Ihrem Haus bzw. Ihrer Wohnung aus? Haben Sie schon einmal ganz bewusst Ihr Haus auf Möglichkeiten der Energieeinsparung überprüft? Wahrscheinlich nicht. Dabei ist es ganz einfach und kostet erst einmal nichts!

Über die Steuerung Ihrer Heizungsanlage kann eine Nachtabsenkung eingegeben werden: Durch das Absenken der Temperatur in den Nachtstunden auf 15°C können Sie pro Jahr bis zu 80,- € sparen. Sie sind berufstätig und ganztägig außer Haus? Wenn niemand zu Hause ist, muss die Heizung nicht voll laufen. Durch das Absenken der Tagestemperatur auf etwa 18°C können Sie noch einmal bis zu 80,- € pro Jahr sparen. Sprechen Sie bei der nächsten Wartung Ihrer Heizungsanlage mit dem Fachmann.

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Entlüften Sie regelmäßig Ihre Heizkörper! Luft ist ein schlechter Wärmeträger. Es wird immer der Heizkörper entlüftet, der am weitesten von der Heizung entfernt ist (in der Regel im Dachgeschoss). Starten Sie die Aktion am besten im Sommer, wenn Ihre Heizung nicht läuft. Kaltes Wasser hat eine geringere Ausdehnung als warmes. Drehen Sie das Entlüftungsventil am Heizkörper so lange auf, bis Wasser kommt. Danach wird der Wasserdruck an der Heizungsanlage absinken, es muss wieder nachgefüllt werden. Diese Maßnahme bringt eine Einsparung von bis zu 20,- € pro Jahr.

Reduzieren Sie die Temperatur in selten genutzten Räumen. Die Küche muss meistens nicht beheizt werden, da durch Kochen und Backen genug Eigenwärme produziert wird. Einsparung ca. 45,- € pro Jahr.

Lüften Sie alle Räume regelmäßig und vor allem richtig. Kippstellung der Fensterflügel schadet nur der Bausubstanz (Schimmel droht), bringt aber keine Frischluft. Das Zauberwort heißt: Stoßlüften. Drehen Sie alle Heizkörperventile zu und sorgen Sie durch die weit geöffneten Fenster zwei- bis dreimal täglich für Durchzug (im Winter reichen meist 3 bis 5 Minuten). Dann hat ein kompletter Luftaustausch stattgefunden, die frische Luft heizt sich schnell wieder auf. Einsparung: Bis zu 75,- € pro Jahr.

Blockieren Sie Ihre Heizkörper nicht durch lange und schwere Vorhänge oder durch Sofas. Geschicktes Stellen der Möbel kann eine Einsparung bis zu 45,- € pro Jahr bringen.

Eine optimale Luftfeuchtigkeit von ca. 60 % dient nicht nur der Gesundheit, sondern hilft auch die Temperatur um 2°C abzusenken. Einsparung: ca. 100,- € pro Jahr.

Nur durch Veränderung Ihrer Verbrauchsgewohnheiten können Sie insgesamt bis zu 440,- € pro Jahr sparen.

In unserem nächsten Beitrag bleiben wir bei dem Thema „Energiesparen – aber wie?“ und werden Ihnen Möglichkeiten vorstellen, um Strom zu sparen.

Mögliche Stellen für Energieverluste beim Altbau

Dieses Gebäude wurde bereits vor mehr als 10 Jahren als Niedrigenergiehaus gebaut und entspricht dem heutigen Standard.

Doch wie sehen im Vergleich dazu ältere Häuser aus?

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  • Das Dachgeschoss ist vielleicht ausgebaut, aber die Dachfläche ist nur gering gedämmt.
  • Die Fenster sind in der Regel aus Holz (schlimmstenfalls mit Einfachverglasung) oder Aluminium (70er Jahre) mit einfacher Isolierverglasung.
  • Die Außenwände sind meistens ungedämmt, die Kellerdecke ebenfalls.
  • Und die Heizung? Befindet sich in Ihrem Keller eine alte Heizungsanlage („alt“ heißt: Das Baujahr liegt vor 1990) ohne Regelung, die Heizungs- und Warmwasserleitungen sind mäßig oder gar nicht gedämmt?

Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 14 % aller Ölheizungen und fast 8 % aller Gasheizungen sind älter als 23 Jahre (Quelle: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband ZIV). Hier wird das Geld im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt.

In der Bauphysik unterscheidet man zwischen Transmissionswärmeverlusten (von lat. „trans“ = (hin-)durch und „mittere“ = schicken) und Lüftungswärmeverlusten.

  • Transmissionswärmeverluste entstehen durch die undichte Außenhülle: Mauerwerk, Dach, Fenster. Hiervon sind in der Regel Gebäude betroffen, die nach dem 2. Weltkrieg bis etwa Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts gebaut wurden. Die warme Raumluft strömt durch Mauerwerksfugen ins Freie - es entsteht das Gefühl von Zugluft.
  • Die Dachflächen sind zwar gedämmt, aber die luftdichten Anschlüsse sind häufig mangelhaft ausgeführt (typisch für Dachgeschosswohnungen: Der Wind pfeift aus den Steckdosen).
  • Von Lüftungswärmeverlusten können auch neuere Gebäude betroffen sein: Die Anschlüsse der Fenster an das Mauerwerk sind nicht dicht und – ganz oft: Es wird falsch gelüftet! Bei kalter Witterung vermeiden viele Menschen das weite Öffnen der Fenster, um vermeintlich Energie zu sparen. Das ist ein großer Irrtum! Gekippte Fenster tragen nur zur Schädigung der Bausubstanz bei, von Lüften kann man hier nicht reden!

Energieeinsparung ist ein großes Thema – sowohl für die Umwelt als auch für Ihren Geldbeutel.

In den Folgebeiträgen stellen wir Ihnen viele Möglichkeiten zur Vermeidung von Transmissions- und Lüftungswärmeverlusten vor, beschreiben Eigeninitiativen zum Energiesparen (die wenig oder gar nichts kosten) und gehen auf jeden einzelnen Bereich ein, der Potenzial zum Energiesparen hat.

1 Kommentar

Warum kann und sollte man überhaupt beim Hausbau an Energiesparen denken?
Zum einen spielt der Umweltschutz hinsichtlich der Luftverunreinigung eine große Rolle, der schonende Umgang mit knapper werdenden Ressourcen, und nicht zuletzt sparen Sie mit einem gut geplanten und gebauten Haus auch langfristig Energiekosten oder nutzen schon günstigere Kredite, die das Energiesparen belohnen.

Wenn man die deutschen CO2 Bilanzen von 1996 mit 2005 vergleicht, fällt auf, dass sich der Ausstoß an CO2 von ca. 940 auf ca. 865 Millionen Tonnen verringert hat. (DIW) Dieser Trend der Umweltschonung soll in Zukunft noch deutlicher voranschreiten.

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Wie steht der Hausbau dazu in Beziehung?

Vergleicht man die CO2 Verursacher im Jahr 2004 kommt man auf folgende Aufteilung:
Durch unvermeidbare Emissionen (z.B. bei der Produktion von Kalk, Zementklinker) werden 9% ausgestoßen, 43,2 % werden in Kraft-/Fernheizwerken erzeugt und 18,9% im Verkehr. Der Industrie- und Gewerbezweig hat sich auf 15,8% verbessert und 13,1% gehen auf das Konto der privaten Haushalte. (DIW)

Vergleicht man nun den Endenergieverbrauch unter diesen Verbrauchssektoren fallen 30% auf die privaten Haushalte, 26% auf die Industrie, 30% auf den Verkehr und 14% auf Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. (Architektur und Energie „Planen und Bauen mit PUR- Hartschaum nach EnEV“, 02/2002)

Wenn 30% des Endenergieverbrauches auf die privaten Haushalte entfallen, macht es Sinn, sich diesen Bereich genauer anzuschauen. Deutlich zu Buche schlägt hier der Energieeinsatz für die Heizung mit 78%, für die Warmwasseraufbereitung mit 11%, für die Beleuchtung mit 1% und für Haushaltsgeräte/Kommunikation mit 10%. (lt. ASUE) Als „Endenergie“ wird hier der Fokus oft auf die verbrauchte Sekundärenergie gelegt und nicht auf die Primärenergie, die im Falle der Heizung deutlich besser und bei den Elektro-abhängigen Verbrauchern schlechter ausfällt.

Primärenergie sind erneuerbare Energien wie z.B. Sonnenstrahlung, Biomasse, Wasser- und Windkraft und Gezeiten. Daneben gibt es die endlichen Energien wie u.a. Kohle, Erdöl, -gas und Uran.

Sekundärenergie entsteht durch mindestens eine Umwandlung und ist in erster Linie Elektrizität, aber auch Stadtgas und Reaktorwärme.

Nachdem Sie nun den globalen Zusammenhang in vier Absätzen gelesen haben, bleibt die Frage: Wie kann ich Energie sparen?

Genau diesem Thema gehen wir in zwei Wochen nach...