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Aus dem Kreis aller Arten von erneuerbaren Energien beschreiben wir heute die Solarthermie = Wärmegewinnung aus der Sonne.

Die Sonnenenergie ist die Quelle allen Lebens und sendet mit ihrer Wärmestrahlung jährlich etwa 5000 mal mehr Energie zur Erde, als die Weltbevölkerung in einem Jahr benötigt. Um sich dieser kostenlosen Energiequelle zu bedienen, hat der Mensch begonnen, sich näher mit dem Thema Solarthermie zu beschäftigen.

Erste Anwendungen der solarthermischen Nutzung gehen bis in die Antike (800 v.Ch. – 600 n.Ch.) zurück, als z.B. Brenn- bzw. Hohlspiegel für die Fokussierung von Lichtstrahlen verwendet wurden. Die Olympische Fackel wurde und wird traditionell seit der Antike über Brennspiegel entzündet. Griechen und Römer nutzten die Sonnenenergie, um das Wasser ihrer Fußbodenheizungen aufzuheizen.

Solarthermie kann man zwischen passiver und aktiver Nutzung im Eigenheim unterscheiden: Zur Erwärmung eines Hauses können z. B. besonders große Fenster Richtung Süden dienen. In Verbindung mit einer guten Wärmedämmung und der passiven Nutzung der solaren Einstrahlung vermindert sich der Bedarf an zusätzlicher Heizungsenergie. Das wohl typischste Beispiel für passive Nutzung der Sonnenstrahlung ist der Wintergarten.

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Die direkte Nutzung der Solarenergie (aktive Nutzung) geschieht über Sonnenkollektoren. Diese können entweder zur Heizungsunterstützung und/oder zur Warmwasserbereitung verwendet werden. Auf drei gängige Arten von Sonnenkollektoren wollen wir kurz eingehen:

  1. Flachkollektoren
    …. sind auf Grund ihres geringen Anschaffungspreises die meist verkaufen Kollektoren. Sie haben aber im Vergleich gegenüber anderen Kollektoren den Nachteil, dass sie höhere Wärmeverluste haben und Schwitzwasserbildung an der Scheibe möglich ist. Für die Unterstützung der Warmwasserbereitung sind sie ausreichend.
  2. Vakuum-Flachkollektoren
    …. haben die gleiche Funktion wie normale Flachkollektoren, unterscheiden sich aber dadurch, dass zwischen Absorber und Glasabdeckung ein Vakuum vorhanden ist, das Wärmeverluste und Schwitzwasserbildung an der Scheibe verhindert. Nachteile: Höhere Anschaffungskosten und nach einiger Zeit Erneuerung des Vakuums durch Dichtungsverschleiß.
  3. Vakuum-Röhrenkollektoren
    Das Vakuum in der Glasröhre hat die Aufgabe, unerwünschte Wärmeverluste zu minimieren. Durch die geringen Wärmeverluste ist der Vakuum-Röhrenkollektor in der Lage, auch diffuse Sonnenstrahlung (im Herbst und Winter) gewinnbringend zu nutzen und können sowohl zur Heizungsunterstützung als auch zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden.

Unser nächster Beitrag wird sich mit Geothermie (Erdwärme) beschäftigen und damit das Thema „Erneuerbare Energien“ abschließen.

Bis dahin – Ihre Marianne Gockeln

In Italien kann man thermische Solaranlagen im Supermarkt kaufen!
Nicht schlecht staunten wir über das Angebot, eine thermische Solaranlage mit 150 oder 200l Warmwassertank für 1.400 bzw. 2000 € zu kaufen. Soweit ich die italienische Aufschrift verstanden habe, ist die Installation auf dem Dach inklusive (Ständerwerk wird mitgliefert).

Die Anlage ist relativ einfach, ein großer Kollektor, mit einem Wassertank direkt darüber. Drei Leitungen (gedämmt) führen in den Tank.

Selbst wenn man damit nicht die Heizung unterstützt, sondern diese Anlage nur an eine Dusche anschließt, kann sie sich schon innerhalb von 5 Jahren amortisieren, wie ich mit unserer Berechnung für thermische Solaranlagen ausgerechnet habe. Denn die größte Hürde bei der Amortisation ist der Anschaffungspreis.

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Ich stelle mir das so vor: die Solaranlage wird auf dem Dach montiert und speist nur eine Dusche (vereinfacht die Installation). Die Teenager im Haus dürfen nur noch diese Dusche benutzen und zwar nachdem die Eltern geduscht haben. Danach können sie nach Herzenzlust Warmwasser verbrauchen, bis sie schrumpelig sind, oder der Warmwassertank leer ist. Klar wird weiterhin Wasser verschwendet, aber durch Nutzung von Sonnenenergie wird deutlich Energie gespart.

Natürlich müsste eine Familie ihren Rythmus umstellen, um die Anlage optimal zu nutzen, z.B. im Winter lieber abends statt morgens duschen.