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Frage: Wie schaffe ich im Sommer bei hohen Außentemperaturen ein angenehmes
Innenraumklima?

In der Planung

Planen Sie natürliche Beschattung durch Bäume, Büsche, … in der Hausplanung mit ein, denn einen günstigeren Sonnenschutz werden Sie nicht finden.
Die baulichen und physikalischen Eigenschaften des sommerlichen Wärmeschutzes haben wir uns bereits ausführlich im Podcast "sommerlicher Wärmeschutz" angeschaut.

Auch auf die gut zu durchdenkenden Fensterflächen haben wir schon unter "Heizenergie sparen" hingewiesen.

Hier gilt: Jede Fensterfläche ist für die Hitze-/Kälteentwicklung der Innenräume eine Schwachstelle und sollte unter diesen Aspekten nicht unbedacht großzügig angeordnet werden. Von Sonnenschutzverglasungen ist eher abzusehen, weil durch die aufgebrachte Beschichtung der Ausblick eher dunkler erscheint und der gewünschte Effekt nicht ausreichend ist.

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Ziehen Sie außen liegende Beschattungen einer innen liegenden immer vor, weil so erst gar keine Wärme durch auftreffende Sonnenstrahlen entstehen kann. Rollladen, Raffstores, auskragende Dachvorsprünge und Balkone helfen hier weiter.

Denken Sie im Außenbereich an helle Farben, die sich im Vergleich zu dunklen Oberflächen nicht so stark aufheizen.

Bei Fußbodenheizungen in Verbindung mit Erdwärmetauscher/Wärmepumpen gibt es die Möglichkeit, mit kaltem Wasser die Bodenoberfläche leicht abzukühlen.

Im "akuten" Fall

Ist das Haus durch einen heißen Sommertag erst einmal aufgeheizt, ist es fast unmöglich, wieder eine angenehme Innentemperatur zu schaffen. Deshalb: Wichtig ist, das Haus erst gar nicht aufheizen lassen.

Schließen Sie außenliegende Rollläden schon im Laufe des Vormittags, dass die Sonnenstrahlen erst gar nicht im Innenraum auftreffen und Wärme erzeugen können.

Ventilatoren bringen zwar Bewegung in die schon aufgeheizte Luft und geben möglicherweise ein kühlendes Gefühl. Der Stromverbrauch sollte dennoch nicht unterschätzt werden. Von Kompakt-Klimageräten ist aus diesem Grunde komplett abzusehen.

Nutzen Sie Markisen, Schirme oder natürliche Beschattung durch Bäume, um sich dort aufzuhalten, und lüften Sie das Haus mit der kühleren Abendluft. Diese ist gleichzeitig der "kühle Vorrat" für den nächsten Sonnentag!

Um die innovativen Technologien der Wärmpepumpen zukünftig im Neubau und bei der Modernisierung verstärkt nutzen zu können, wurden Wärmepumpen in das Marktanreizprogramm (MAP) der Bundesregierung aufgenommen.

Jahresarbeitszahlen von Wärmepumen

Gefördert werden Wärmepumpen ab bestimmten Jahresarbeitszahlen (JAZ).

Bei Neubauten:

  • 3,5 bei Luft/Wasser-Wärmepumpen
  • 4,0 bei Sole/Wasser- und Wasser-Wärmepumpen

Bei Modernisierungen:

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  • 3,3 bei Luft/Wasser
  • 3,7 bei Sole/Wasser und Wasser/Wasser

Definition: Die Jahresarbeitszahl betrachtet das Verhältnis von abgegebener Wärmeleistung (Heizwärme) zu aufgenommener Antriebsleistung über einen längeren Zeitraum (1 Jahr).

Genauer: Verhältnis des Jahresertrages an Heizenergie (kWh/a) zu aufgewendeten Antriebs- und Hilfsenergie (kWh/a)

Was leisten Luft/Wasser-Wärmepumpen? In unseren Breiten erreichen Luft/Wasser-Wärmepumpen eine Jahresarbeitszahl von 3,3 nur dann, wenn sie mit einer Fußbodenheizung oder einem Heizsystem mit geringer Vorlauftemperatur verbunden werden. 3,3 bedeutet also, dass diese Wärmepumpe langfristig einen Nutzungsgrad von ca. 70% erreicht.

Förderungen für Wärmepumpen

Förderungen werden unterschiedlich gezahlt.

  • Es wird nach der Art der Wärmpepumpe unterschieden.
  • Es ist ein Fördersumme pro beheiztem Quadratmeter festgelegt und eine maximale Summe bis zu der die Wärmepumpe gefördert wird (ca. 200m2 pro Wohneinheit).
  • Wer mehr als zwei Wohneinheiten fördern lassen möchte, erhält einen pauschalen Prozentsatz der Netto-Investition.

Bei Neubauten mit Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen:

  • 10 Euro pro Quadratmeter.
  • höchstens 2.000 Euro je Wohneinheit
  • > zwei Wohneinheiten, 10%

Luft/Wasser-Wärmepumpen im Neubau

  • 5 Euro pro Quadratmeter
  • maximal 850,- Euro
  • > zwei Wohneinheiten, 8%

Bei Modernisierungen mit Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen

  • 20 Euro pro Quadratmeter
  • maximal 3.000 Euro
  • > zwei Wohneinheiten 15%.

Bei Modernisierung mit Luft/Wasser-Wärmepumpen

  • 10 Euro/m2
  • maximal 1.500 Euro
  • > zwei Wohneinheiten 10%


Sonstige Regeln
:

  • Die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe wird durch eine Fachunternehmererklärung des einbauenden Fachbetriebes bescheinigt.
  • Die Fördermittel können erst nach dem Einbau der Wärmepumpe geltend gemacht werden.
  • Die Antragsformulare sind beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhältlich.

Wir können von den Fördermaßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energie mit Wärmepumpen doppelt profitieren. Wir sparen nicht nur Energie, sondern angesichts steigender Preise für Gas und Öl werden sich die erforderlichen Investitionen auch amortisieren.

Quelle: Pressemitteilung, Stiebel Eltron, 13.12.07
Quelle der Definition der Jahresarbeitszahl, 13.12.07