Biomasse

Matthijs Vogel aus Eindhoven (hier um die Ecke) hat für seine Diplomarbeit eine Möglichkeit erfunden, aus Kaffee-Prütt, Teebeuteln und anderen Lebensmittelresten etwas Brauchbares zu schaffen:

Waste Ware: Teller und Töpfe, die aus organischen Abfällen gepresst, mit einem kompostierbaren Lack lackiert und dann als Serviergeschirr verwendet werden. Am Ende kann das Ganze auf den Kompost. Eine Cradle 2 Cradle Idee, wie sie im Buche steht! (mehr zu Cradle 2 Cradle)

Teller aus Bio-Müll? Den einen oder anderen wird es schütteln. Trotzdem, ich finde Kaffee-Reste sind der am wenigsten ekelige Bio-Müll (ausser wenn er einem neben dem Eimer fällt :-) ). Vogel liefert sogar die Presse und die Formen!

Eine Firma in Amerika nutzt die Reste, die bei der Herstellung von löslichem Bohnenkaffe anfallen, um daraus Kaffee-Briketts zu pressen. Diese brennen schön lange und geben im Kamin einen angenehmen Duft ab.

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Man muss nur Ideen haben!

Update (14.6.08): Noch besser ist es, wenn man solche Teller zu Blumentöpfen macht. Wenn die Blumen wachsen, nehmen sie den Topf langsam auf. Wenn es soweit ist, stülpt man einfach einen größeren darüber und braucht nicht mehr umzutopfen. Die Wurzeln werden geschont. Via Greenupgrader

Update 19.11.08: Treehugger stellt eine Reihe von kompostierbaren Tellern vor, die man ganz normal benutzen und dann auf den Komposthaufen werfen kann.

1 Kommentar

In vielen afrikanischen Ländern sind Stromausfälle leider häufig. Wer dann nicht im dunklen sitzen will, greift auf Dieselgeneratoren zurück. Das ist teuer und wenig effizient. Die NOVIS GmbH plant und realisiert Projekte zur Herstellung von Energie aus Biomasse durch Pyrolyse.

Die Vorstudien zu diesem Projekt finden zurzeit im westafrikanischen Benin statt.

Bei der Pyrolyse wird trockener Bioabfall unter Hitze ohne Luft in brennbares Biogas umgewandelt., das anschließend gereinigt und für den Antrieb von Generatoren verwendet wird. Diese Generatoren wiederum erzeugen Strom und Wärme. Als Bioabfall kommen alle trockenen organischen Materialien in Frage. In den intensiv landwirtschaftlich genutzten Ebenen Benins gibt es dafür ausreichend Biomasse (das können durchaus auch Abfälle oder sogar Mist sein).

Die Pyrolyseanlagen sind klein, sie liegen im Bereich zwischen ein und drei Megawatt. Die Anlagen können im Benin bereits kostendeckend betrieben werden. Überschüssiger Strom wird an die Gemeinden oder die Stromversorger abgegeben. Nach wenigen Jahren wird die Anlage dem landwirtschaftlichen Betrieb übergeben. Dieser kann den überschüssigen Strom ab diesem Zeitpunkt selbst verkaufen. Somit stellt die Pyrolyseanlage einerseits eine stabile und kostengünstigere Alternative zur Stromgewinnung durch Dieselgeneratoren und anderseits eine sichere Einnahmequelle im landwirtschaftlichen Sektor dar.

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Nicht nur, dass die Bauer selber Energieversorger werden, diese Anlagen werden auch nicht mit Lebensmitteln sondern mit organischen Abfällen betrieben! (Ich frage mich, fehlt hinterher der organische Stoff zum Düngen? Oder reicht dazu die Asche oder wie immer der zurückbleibende Feststoff heißt?)

Quelle: Pressemitteilung, NOVIS GmbH, 11.12.07

Die Wissenschaftler der Purdue Univeristy in Indiana haben einen mobilen Bioreaktor entwickelt, der aus Hausmüll (ungetrennt!) Energie erzeugt.

Das geschieht in vier Schritten:

  • Müll schreddern und Wasser beimischen
  • Im Bioreaktor wird Ethanol draus
  • Plastik wird zu Pellets gepresst
  • Pellets und Ethanol werden zusammen im Generator verbraucht

Das System hat die folgenden Kennzahlen:

  • 1,2 Tonnen Müll = 60KW Strom

Wie lange der Prozess dauert, steht im Text nicht.
Gedacht ist der Bioreaktor für den Einsatz in Notfallcamps des Katastrophenschutzes.

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Quelle: WirtschaftsWoche 40, 1.10.07, Seite 137