Alternative Treibstoffe

Seit längerem lese ich darüber im Gründer-Blog der WirtschaftsWoche, doch nun berichtet auch das Handelsblatt. Forscher des Max-Plack-Institiuts haben die kalte Verkohlung (die bereits 1913 erfunden wurde) stark beschleunigt und nutzbar gemacht.

Der Trick ist: Kohle kann man kochen. Mit kontinuierlicher Hitze von ca 200 Grad wird aus Biomüll über Nacht Kohle (ähnlich machten es auch die Holzkohle-Meiler). Der Haken bisher: wenn man die Kohle aus dem Kochtopf nehmen will, muss man den Topf abkühlen lassen. Große Verschwendung!

Die Forscher (unter anderem ein Diplomand) ließen sich eine Röhre einfallen in die an einem Ende kontinuierlich Biomasse eingefüllt wird und aus der am anderen Ende kontinuierlich Kohle herauskommt. So erzeugt das System selbst ständig genügend Wärme um den Prozess am Laufen zu halten (und die überschüssige Wärme kann sogar noch genutzt werden).

Viel zu schade zum Verbrennen sei die so gewonnene Kohle, sagen die Forscher, man kann sie als Superdünger (die Mineralien aus den Pflanzen bleiben erhalten) benutzen, in einer Brennstoffzelle mit 60% Wirkungsgrad direkt verstromen oder noch besser fürs Klima: auf die Halde legen und das CO2 so aus dem Verkehr ziehen....

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Spannende Sache, die ich weiter verfolgen werde!

Der Stern berichtet über eine sagenhafte Entdeckung aus dem südamerikanischen Regenwald:
ein Pilz verarbeitet Pflanzenreste (Cellulose) direkt zu Bio-Diesel (Kohlenwasserstoff)!

Bisher genutze Verfahren zur Herstellung von Bio-Diesel benötigen noch einen weiteren Zwischenschritt, um aus organischen Abfällen Bio-Diesel zu erzeugen. Dieser Pilz kann es direkt.

Es sieht so aus, als kämen wir langsam aber sicher voran!

Auch Treehugger berichtet darüber. (Stichwort "Mycodiesel")

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Elektro-Hybrid-Fahrräder sind nicht mehr neu, es gibt sie seit einigen Jahren. Auf der Fahrradmesse IFMA habe ich mich breit schlagen lassen, eins Probe zu fahren.

Das Elektro-Hybrid-Fahrrad von Flying-Cranes aus der Schweiz überzeugt mit einer Verbesserung: wird der Elektromotor nicht benutzt, dann lädt er wieder! Dieses Konzept nutzen alle Hybrid-Autos (Stichwort: Bremsenergie), bei Fahrrädern wurde es meines Wissens nach jedoch bisher nicht eingesetzt.

Ich nahm also mit etwas Zurückhaltung das Elektrofahrrad und fuhr über den Ausprobier-Parcours, der die halbe Halle füllte: es hat auf Anhieb solchen Spaß gemacht, damit zu fahren, dass ich mir nun vorstellen kann, so ein Fahrrad zu besitzen und zu benutzen!

Das Elektro-Fahrrad fährt sich wundervoll leicht. Man merkt nicht (hört und fühlt nicht), dass ein Elektromotor helfend eingreift, man merkt nur, dass man sehr schnell auf ein angenehmes Reisetempo kommt und dass man am Berg (es war ein kleiner aufgebaut) mit der gleichen Kraft weitertreten kann. Um das Aufladen des Generators zu bemerken, sollte ich auf der Bergabseite nicht trampeln, der anspringende Generator macht sich durch leichtes Bremsen bemerkbar. Offensichtlich lädt der Generator auch, wenn man rollt, denn nach einigen Runden (konnte mich nicht von dem Rad trennen) habe ich das Rad mit höherem Batteriestand zurück gegeben, als ich es erhalten habe.

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Diese "Energie Rückführung" wird auf der Webseite des Herstellers so beschrieben:

Sensorpaket und Rechner ermöglichen im Betriebs-modus "Automatic" eine automatisch geregelte Energie-Rückführung ab einer Geschwindigkeit von 10 km/h, wenn nicht getreten wird. Damit verbunden ist ein stufenlos variierender Bremseffekt, welcher das Fahrrad im Geschwindigkeitsbereich zwischen 15 und 20 km/h hält. Im Modus "Nur Laden" ist der Antrieb ausgeschaltet und die Generatorfunktion kann in vier Stufen gewählt werden. Durch Mittreten kann die Batterie damit rascher aufgeladen werden.

Wenn man so ein Elektro-Fahrrad hat, dann hat man keine Entschuldigung mehr: "der Berg zur Arbeit ist zu steil", "ich werde verschwitzt ankommen" und "das Rad sieht aus wie ein Oma-Fahrrad". Das letzte stimmt zwar, wird aber niemanden interessieren, am wenigsten diejenigen Mountainbiker, die man gerade überholt hat :-)

Ãœbrigens wird der Energieverbrauch des Elektro-Fahrrads von genau den gleichen Faktoren beeinflusst, wie der Benzinverbrauch beim Auto:

  • Fahrverhalten
  • Reifenluftdruck
  • Terrain
  • Gewicht des Fahrers/Gepäcks

Bergab kann man laut dem Mitarbeiter am Parcours bis zu 30% der Energie zurück gewinnen, die man beim Aufstieg hereingesteckt hat! Besitzer scheinen einen internen Wettbewerb zu haben, wer wie weit mit einer "Ladung" der Batterie kommt, der aktuelle Rekord liegt bei 120km. (Hypermiling fürs Fahrrad).