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Wenn Sie unsere vorangegangenen Beiträge zum Energiesparen im Altbau verfolgt haben, wissen Sie schon ein wenig mehr als die meisten Hausbesitzer oder Mieter. Heute informieren wir Sie über die Qualifikation eines Gebäudeenergieberaters und auch darüber, ob Sie Unterstützung brauchen und was ein Gebäudeenergieberater für Sie tun kann.

Da der Beruf des Gebäudeenergieberaters (noch) nicht geschützt ist, sind möglicherweise viele „Selbsternannte“ unterwegs, nicht um Hauseigentümer ordentlich und fundiert zu beraten, sondern ihnen in erster Linie das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wie können Sie sich vor solchen Menschen schützen?

Ein qualifizierter Gebäudeenergieberater verfügt über eine abgeschlossene Zusatzausbildung (z.B. über die örtliche Handwerkskammer oder Architektenkammer). Im Rahmen dieser Zusatzausbildung werden vorhandene Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Bauphysik und Baukonstruktion, Baustoffen und Anlagentechnik (Heizung und Warmwasserbereitung, Solarthermie und Wärmepumpen) vertieft. Die bestandene Prüfung vor einem Gremium von Fachleuten bildet den Abschluss. Zum Beweis der Qualifikation erhält der nun frisch gebackene Gebäudeenergieberater seine Urkunde. Häufig ist er/sie Mitglied in einem entsprechenden Verband; lassen Sie sich ruhig den Mitgliedsausweis zeigen. Ein seriöser Gebäudeenergieberater hat damit kein Problem.

Was kann nun ein Gebäudeenergieberater für Sie tun?

In unserem Beitrag Wieviel Energie verbraucht Ihr Haus pro Jahr? konnten Sie mittels unseres Energiekennwertrechners den überschlägigen Verbrauch Ihres Hauses berechnen. Liegt der Energieverbrauch im grünen Bereich, können Sie sich ganz entspannt zurücklehnen: Ihr Haus ist gut gedämmt, verfügt über dicht schließende Fenster mit Wärmeschutzglas und eine moderne Heizungsanlage, vielleicht wird die Warmwasserbereitung durch eine Solaranlage unterstützt. Außerdem haben Sie als Energiesparer auch schon Ihre Verbrauchsgewohnheiten geändert? Herzlichen Glückwunsch! Sie brauchen keinen Energieberater.

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Die meisten Gebäude (Fertigstellung bis etwa 1990) liegen jedoch im Bereich tiefgelb über orange bis dunkelrot. Die Energieverluste dieser Häuser (siehe Beitrag Energieverluste drohen!) sind so hoch, dass sich eine energetische Modernsierung lohnt. Sie stellen fest, dass Sie die Grenze der Energieeinsparpotenziale (z.B. Absenkung der Raumtemperaturen) erreicht haben und trotzdem die Energiekosten durch die Preispolitik der Energieversorger ständig steigen. Was tun? Sie beauftragen einen Gebäudeenergieberater mit einer Vor-Ort-Beratung. Diese Vor-Ort-Beratung wird (noch) von der Bundesregierung mit Zuschüssen gefördert Ein-/Zweifamilien-häuser mit 175,- € und Mehrfamilienhäuser mit 250,-€). Fragen Sie unbedingt, ob der Gebäudeenergieberater über eine Zulassung beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) verfügt. Nur er kann die Zuschüsse beantragen.

Nach Antragstellung beim BAFA wird der Gebäudeenergieberater eine umfassende Datenerfassung über den bauphysikalischen und anlagetechnischen Zustand Ihres Hauses durchführen, die Grundlage seines Vor-Ort-Beratungsberichts ist. Dieser Beratungsbericht stellt nicht nur den energetischen Ist-Zustand Ihres Hauses dar, sondern muss auf jeden Fall Modernisierungsempfehlungen mit überschlägiger Kostenkalkulation und Wirtschaftlichkeitsberechnung enthalten. Das heißt, Sie erhalten einen Überblick über den Energieverbrauch vor und nach Modernisierung. Dieser Bericht wird mit Ihnen ausführlich besprochen. Sie haben jederzeit die freie Entscheidung, ob und wenn ja, im welchen Umfang Sie energetische Modernisierungsmaßnahmen an Ihrem Haus durchführen lassen wollen. Der seriöse Gebäudeenergieberater wird Ihnen zu sinnvollen Maßnahmen raten, die eine deutliche und dauerhafte Energieeinsparung bringen.

Aber vor einer energetischen Vollsanierung eines Hauses liegen noch andere Möglichkeiten zur Energieeinsparung, die wenig oder sogar gar nichts kosten. In unserem nächsten Beitrag werden wir Ihnen diese Möglichkeiten vorstellen.

Morgen werden wir beim Dortmunder Aktionstag "Frau und Bau" im Union Gewerbehof (Huckarder Straße) ausstellen und in einem Vortrag (15:30 Uhr) unseren Energiespar-Rechner präsentieren.

Es wird eine bunte Mischung von Ausstellerinnen aus den Bereichen Bauen, Innenausstattung und Energiesparen sein.

Wenn Sie in der Gegend sind, kommen Sie doch einfach vorbei! Wir würden uns freuen!
(Der Eintritt ist kostenlos und natürlich sind auch Männer eingeladen.)

Die ersten Grundgedanken haben Sie sich im ersten Teil nun schon beantwortet und bestimmt warten Sie bereits auf die Frage „Und was kostet mich das?“. Deshalb kommen hier weitere Fragen hinsichtlich der Ökonomie eines Neubaus:

Öknomisches

  • Wie hoch ist mein Eigenkapital?
  • Wie viel Geld gibt mir meine Bank?
  • Stecke ich mir unabhängig vom Bankgespräch eine persönliche Höchstgrenze der monatlichen Belastung?
  • Welche Lebensfreiräume sind mir ebenfalls wichtig? Urlaub, Hobby,…
  • Ist mir der Wiederverkaufswert sehr wichtig?
  • Wie lange will ich in diesem Haus leben?
  • Wie hoch darf meine finanzielle Belastung jetzz, in 10-15-20 Jahren sein?
  • Nehme ich öffentliche Mittel in Anspruch?
  • Möchte ich Eigenleistung einbringen? Tapezieren, Bodenverlegen, Trockenbau, Außenanlagen, …
  • Wie viel Zeit kann ich dafür einsetzen?
  • Auf welche Helfer kann ich mich fest verlassen?
  • Welche Rolle spielt bei mir das Preis-Leistungsverhältnis? Bin ich eher ein Schnäppchentyp und gehe dafür auch begrenzte Risiken ein? Möchte ich das RundumSorglosPaket mit Kostensicherheit haben?

Hauskonzept

Hand in Hand gehen diese Fragen mit den nächsten, die sich mit den baulichen Anforderungen und dem Hauskonzept beschäftigen:

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  • Möchte ich in einer Umgebung leben, die stadtnah angebunden ist oder auf dem Land?
  • Welche Infrastruktur ist mir wichtig? Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Schulen, Arbeitsplatz, Freizeitan- und Kulturangebote, Nähe des Freundes-/Verwandtenkreises…?
  • Möchte ich ökologische Baustoffe verbauen?
  • Ist eine barrierefreie Planung gewünscht?
  • Habe ich Spaß, mein Haus zu entwickeln? Wer kann mich dabei unterstützen?
  • Suche ich etwas ganz individuelles, an dem ich meine Ideen und Wünsche verwirklichen kann? oder
  • Suche ich eine bestehende Immobilie, in die ich möglichst schnell einziehen kann?
  • Habe ich ausgeprägte Hobbys, die viel Platz und ganz bestimmte bauliche Anforderungen haben? Schlagzeugspielen, Tischtennis, Werkstattarbeiten, Malen…
  • Mit welchen Möbeln möchte ich umziehen? Welche Dinge werden neu angeschafft?
  • Welche Architektur spricht mich an?
  • Wie gut ist meine Vorstellungskraft, von Plänen auf das spätere Haus zu schließen?
  • Möchte ich mir ein Modell bauen lassen, an dem ich Entscheidungen leichter treffen kann?
  • Welche Bauweisen kommen für mich in Frage? Massivbau? Holzbau? Fertighäuser?

Im letzten Fragenteil unserer Serie erwartet Sie das Thema Energiesparen beim Neubau.