Wasser

Die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) ist heute in Berlin von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen mit dem „Innovationspreis für Klima und Umwelt“ ausgezeichnet worden.

Den erstmals gemeinsam vom Bundesumweltministerium und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) verliehenen Preis erhält die BSH für ihr Zeolith-Trocknungssystem in Geschirrspülern, das den Energieverbrauch der Geräte deutlich verringert. „In den vergangenen 20 Jahren haben wir den Stromverbrauch unserer Geschirrspüler halbiert. Die neuartige Zeolith-Technologie ermöglicht einen enormen Effizienzsprung. Diese neuen Geräte brauchen noch einmal 20 Prozent weniger Strom als die bisher sparsamsten Geschirrspüler“, sagte BSH-Chef Dr. Kurt-Ludwig Gutberlet zur Preisverleihung.

Zeolith (Wikipedia) ist ein Mineral, das Wasser speichert und bei Erhitzen wieder abgibt.

Die Geschirrspüler sind mit einem speziellen Behälter ausgestattet, der das Feuchtigkeit und Energie speichernde Mineral Zeolith enthält. Dieses trocknet das Geschirr nach dem Reinigungsvorgang, indem es dem Innenraum Feuchtigkeit entzieht. Bei der nächsten Reinigungsphase wird das Zeolith erhitzt, gibt die Feuchtigkeit wieder ab und ist so bereit für den anschließenden Trocknungsvorgang. Dabei beschleunigt das Zeolith den Trocknungsprozess und verkürzt damit die Programmlaufzeit erheblich. Mit lediglich 0,83 Kilowattstunden pro Spülgang braucht der Spüler 20 Prozent weniger Strom als die bisher sparsamsten Geschirrspüler. Damit ist der Geschirrspüler mit Zeolith-Technologie die weltweit sparsamste Spülmaschine.

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Erstmals kommt das bisher nur industriell verwendete Zeolith in einem serienmäßig produzierten Hausgerät zum Einsatz. Die von den Marken Bosch und Siemens Ende 2008 auf der IFA vorgestellte Weltneuheit wurde nun in der Kategorie „Produkt- und Dienstleistungsinnovationen für den Klimaschutz“ mit dem „Innovationspreis für Klima und Umwelt“ ausgezeichnet. Insgesamt hatten sich 145 Einreicher um einen Preis in einer der fünf Kategorien beworben. Die hochrangig besetzte Jury unter Leitung von Prof. Klaus Töpfer hatte ihre Entscheidung auf Basis eines wissenschaftlich fundierten Innovationsaudits des Fraunhofer Instituts getroffen. Gleichzeitig empfahl sie die Einreichung des Zeolith-Trocknungssystems für den Wettbewerb „European Business Awards for Sustainable Development“ der EU-Kommission.

Quelle: Pressemitteilung, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, 11.2.10

Energiespar-Wettbewerb: Kochen

Im Rahmen unseres Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in den meisten Wohnräumen und von diversen Elektrogeräten untersucht. Heute befassen wir uns mit dem Energiesparen beim Kochen.

Wenn man energiesparend kochen will, kann man große und kleine (weniger kostenintensive) Energiesparmaßnahmen treffen.

  • Große Energiesparmaßnahmen:
    Während beim Kauf von Elektrobacköfen die Einteilung in Energieeffizienzklassen (A ist die sparsamste) konkrete Hilfe bei der Kaufentscheidung bieten, gibt es die Kennzeichnung von Herden (Gas- oder Elektroherde/Kochfelder) mittels Energieeffizienzklassen nicht. Bei den Backöfen ist mit der Energieeffizienzklasse in der Regel auch die Leistungsaufnahme (z.B. 0,79 kWh in der Effizienzklasse A) angegeben. Mit unserem Rechner für den Kauf von Elektrogeräten können Sie sich dann ausrechnen, ob sich die Anschaffung eines neuen Backofens lohnt, das sparsamer im Stromverbrauch ist als das Altgerät?

    Für Herde kann man als Faustregel nehmen:

    1. Gasherd ist immer billiger als Elektroherd
    2. Glaskeramik ist sparsamer als gusseiserne Herdplatten
  • Kleine Energiesparmaßnahmen:
    Diese Maßnahmen betreffen insbesondere das Ändern des eigenen Nutzerverhaltens.

    1. Nur so viel Wasser erhitzen wie nötig; kleine Mengen Essen/Wasser gehören auch in kleine Töpfe.
    2. Wasserkocher mit Abschaltautomatik zum Wasser erhitzen sind für kleine Wassermengen effizienter als der Herd. Man kann damit Wasser für die Nudeln oder Kartoffeln mit weniger Energieverbrauch aufkochen und anschließend auf dem Herd weiterkochen.
    3. Eierkocher sind (laut dena) bis zu 50% effizienter als der Herd. Sie müssen ja auch weniger Wasser erhitzen (wenige ml oder cl), um dieselbe Anzahl an Eiern zu kochen.
    4. Töpfe mit Sandwichboden haben eine bessere Wärmeleitfähigkeit und verbrauchen ca. halb so viel Kochzeit/Strom wie Emaille-Töpfe wie schon in unserem Artikel Neuer Herd? Neue Kochtöpfe sparen auch Energie! beschrieben.
    5. Mit dem Schnellkochtopf haben Sie noch kürzere Garzeiten.
    6. Achten Sie auf Wärmeverluste: Diese sind geringer beim Kochen mit Deckel und bei Topfdurchmessern, die gleich groß wie die Kochplatte sind.

In diesem Sinne: Fangen Sie mit den kleinen Maßnahmen an! Allein diese haben schon eine große Wirkung!

4 Kommentare

Diese Woche erreichte uns der folgende Kommentar zu unserer Berechnung für thermische Solaranlagen zur Warmwasserunterstützung.

Werte Damen und Herren, ich finde Ihr Angebot für Solaranlagen interessant. Ich habe derzeit eine Erdgasheizung, mit der ich auch Warmwasser aufbereite, Ich möchte gerne wissen wieviel Kilowattstunden Erdgas, oder qm Erdgas man benötigt um 1 qm Wasser zu erwärmen( 90°)
Bitte senden Sie mir eine Beispielrechnung im Vergleich mit einer Solaranlage.

Wir bieten zwar Rechner an, aber keine Rechendienstleistungen. Trotzdem fanden wir die Frage so interessant, dass wir ein wenig recherchiert haben.

Wieviel Energie benötigt man um 1000l Wasser zu erwärmen?

Laut Wikipedia hat Wasser eine Wärmekapazität von 4,18 kJ (KiloJoule) pro Kilogramm pro Kelvin, d.h. man benötigt die Energiemenge von 4,18 kJ um ein Kilogramm Wasser um ein Kelvin zu erwärmen. Eine Temperaturdifferenz von einem Kelvin entspricht außerdem der Temperaturdifferenz von 1°C.

Der Kommentator wollte ein Kubikmeter Wasser von, so nehmen wir an, 20°C auf 90°C erwärmen. Das ist eine Temperaturdifferenz von 70 Kelvin. Ein Kubikmeter Wasser entspricht 1000 Litern und wiegt somit etwa 1000kg. Dafür würde pro Kelvin 4.180 kJ aufgewendet. Für 70 Kelvin entspricht dies 292.600 kJ, bzw. 292,6 MJ (MegaJoule).

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Laut der Wikipedia-Seite über Erdgas verfügt dieser Energieträger über einen Brennwert von 30 bis 40 MJ pro Kubikmeter, je nach Erdgas-Sorte. Damit müssen zwischen 7,32 und 9,75 Kubikmeter Erdgas aufgebracht werden, wenn man einen Wirkungsgrad des Warmwasserbereiters von 100% annimmt. Davon kann man jedoch nicht ausgehen. Ein moderner Kessel hat einen Wirkungsgrad von 80%, so dass zwischen 9,15 und 12,19 Kubikmeter Erdgas verbraucht werden. Wenn man einen Gaspreis von 7¢ pro Kubikmeter annimmt, kostet das etwa 0,7-0,8€. Alte Kessel benötigen deutlich mehr. Über den Daumen gepeilt können wir für alte Kessel mit Kosten von etwa 1€ rechnen.

Im Vergleich die Solarthermie

Der Vergleich mit dem solarthermischen Aufheizen ist schwierig. Zum einen sind die meisten Anlagen auf 60°C abgeregelt, weil diese Temperatur zum Abtöten von Keimen (Legionellen) erreicht werden muss, und zum Duschen völlig ausreichend ist.
Energie verbraucht eine solarthermische Anlage um das Wasser durch den Kollektor zu pumpen und um an dunklen Tagen im tiefsten Winter das Wasser auf die nötige Temperatur nachzuheizen. Zahlen dazu haben wir derzeit nicht verfügbar. Insbesondere der Verbrauch zum Nachheizen hängt vom Wetter und vom Nutzerverhalten ab und schwankt daher stark.

Man kann also nicht so genau sagen, wieviel Energie es kostet, die 1000 Liter Wasser mit einer Solarthermie-Anlage von 20°C auf 90°C zu erwärmen.