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Bio-Plastik aus Algen könnte vielleicht einige unserer Probleme lösen:

a) die Algen verbrauchen CO2 und speichern es
b) wir benötigen für neues Plastik kein Öl mehr

Das einzige noch offene Problem: diese Algen lieben offenes Wasser (sie möchten bisher nicht gerne in Plastikröhren aufgezogen werden, die viel effizienter und Platz sparender sind).

Sprit aus Abfall statt aus Lebensmitteln, dafür plädiere ich nicht alleine: Die Biotherm Technologie AG präsentiert in ihrer Pressemitteilung ein patentiertes Verfahren, das von der deutschen Clyvia Technology GmbH in Wegberg entwickelt wurde. Es basiert auf der fraktionierten Depolymerisation, einem Prozess, der dem Cracken von Rohöl ähnelt. Bei einer Temperatur von 400 Grad Celsius (deutlich weniger als bei herkömmlichen Spaltverfahren wie der Pyrolyse) werden lange Kohlenwasserstoffketten gespalten, die anschließend verdampfen und sich in einem Kondensator als Dieselöl niederschlagen.

"Betriebswirtschaftlich gesehen ist die Technologie sowohl für private und öffentliche Entsorgungsfirmen als auch für Industrie- und
Gewerbebetriebe interessant", so Christopher Stampfli, designierter Direktor des Unternehmens aus Schaffhausen. "Ob für den eigenen Fuhrpark oder im Weiterverkauf - die Gewinnspanne ist garantiert und der Nachschub an Rohmaterial in jedem Fall gesichert. Darüber hinaus entspricht das neue Verfahren - durch einen sorgfältigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen - ganz dem Sinne des Umweltgedankens."

Es lohnt sich: Mit dem neuen Verfahren läasst sich ein mit Mineralöl identisches Produkt um 40 Prozent günstiger herstellen. Das bedeutet einen Preisvorteil von 25 Cent - pro Liter. Auch die Abfälle, aus denen das Produkt hergestellt wird, sind vorhanden:

11,6 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle werden bislang nicht genutzt

Das sind keine erneuerbare Energien (der Klimablog des Handelsblatts erklärt den Unterschied zwischen Bio- und Erdgas) sondern immer noch Mineralölprodukte. Doch statt als Plastikabfall in 1000en Jahren zu verrotten oder in Müllverbrennungsanlagen verheizt zu werden (sorry), wird aus Plastik hier direkt wieder Diesel!

Quelle: Presseportal 23.10.07 Clyvia Technology GmbH und Biotherm Technologie AG

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Es ist besser, Kunststoffe in Krafstoff umzuwandeln, als Kunstoffe in Müllverbrennungsanlagen zu verbrennen (ein älterer Artikel zum Thema: warum es sich weiter nicht lohnt aus Kuststoff Treibstoff zu machen).

In dieser Pressemitteilung steht, dass es nun erstmalig gelungen ist, nachzuweisen, dass aus Kunstoff hergestellter Diesel der Diesel Norm DIN EN 590 entspricht (entsprechen kann).

Nachzuweisen waren 20 Eigenschaften unter anderem Filtrierbarkeit (bei welcher Temperatur stockt es), Schwefelgehalt und Flammpunkt.

Die Anlage wird weiter justiert, denn diesen Monat wird eine zweite Probe offiziell untersucht werden.

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