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Über Ingrid

Ingrid Beckmann ist Diplom-Informatikerin mit einem grünen Herz. Ihr technischer Kopf wünscht allerdings, dass Öo-Entscheidungen sich amortisieren.

Die Frage: lohnt es sich einen Röhrenmonitor durch einen Flachbildschirm zu ersetzen? Wie lange dauert es, bis ich durch die eingesparte Energie den Preis des neuen Monitors hereingeholt habe?

Ein Röhrenmonitor verbraucht z.B. 125 Watt (z.B. hier im Netzwelt-Vergleich). Ein neuer TFT in der hellsten Einstellung 34 Watt.

Mit unserem Rechner für Standby-Kosten und dem Rechner für die Ersetzung von Elektrogeräten ausgerechnet ergibt sich ein eindeutiges Bild:

Der alte Monitor kostet 110€ für Strom im Jahr (bei angenommenen 12h Nutzungsdauer und 20 Cent pro Kilowattstunde). Er verbraucht ca. 550kWh Strom im Jahr.

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Der Neue im gleichen Zeitraum nur knapp 30€. Dabei werden "nur" 150kWh Strom verbraucht.

Da neue Flachbildschirme der Größe 22 Zolll zur Zeit bei Amazon für etwa 150€ zu kaufen sind ergibt sich im Elektrogeräte-Rechner eine Amortisationszeit von zwei Jahren.

400kWh kann man pro Röhrenmonitor im Jahr sparen!
Nicht zu vergessen den Platz auf dem Schreibtisch und die überflüssige Abwärme (warum soll man das Büro mit dem Monitor heizen wenn man dafür eine Heizung hat?).

Trotzdem: Man sollte beim Kauf eines neuen Monitors aber unbedingt auf den Verbrauch achten. Nicht alle TFTs sind so sparsam!

Die Auswertung des ersten Quartals 2009 hat ergeben, dass die üblichen Verdächtigen weiter fleissig Energie sparen:

Der Gewinner des Wettbewerbs 2008, carwitzhecht führt mit -10% Energieeinsparung die Liste an!
Gefolgt von goldy mit -1% und knubbel mit 0%.

Im Vergleich zum Vorjahr haben allerdings fast alle Teilnehmer wieder mehr verbraucht. Mit einer Ausnahme: siwli sparte im Vergleich zu 2008 1% Energie.

Seit längerem lese ich darüber im Gründer-Blog der WirtschaftsWoche, doch nun berichtet auch das Handelsblatt. Forscher des Max-Plack-Institiuts haben die kalte Verkohlung (die bereits 1913 erfunden wurde) stark beschleunigt und nutzbar gemacht.

Der Trick ist: Kohle kann man kochen. Mit kontinuierlicher Hitze von ca 200 Grad wird aus Biomüll über Nacht Kohle (ähnlich machten es auch die Holzkohle-Meiler). Der Haken bisher: wenn man die Kohle aus dem Kochtopf nehmen will, muss man den Topf abkühlen lassen. Große Verschwendung!

Die Forscher (unter anderem ein Diplomand) ließen sich eine Röhre einfallen in die an einem Ende kontinuierlich Biomasse eingefüllt wird und aus der am anderen Ende kontinuierlich Kohle herauskommt. So erzeugt das System selbst ständig genügend Wärme um den Prozess am Laufen zu halten (und die überschüssige Wärme kann sogar noch genutzt werden).

Viel zu schade zum Verbrennen sei die so gewonnene Kohle, sagen die Forscher, man kann sie als Superdünger (die Mineralien aus den Pflanzen bleiben erhalten) benutzen, in einer Brennstoffzelle mit 60% Wirkungsgrad direkt verstromen oder noch besser fürs Klima: auf die Halde legen und das CO2 so aus dem Verkehr ziehen....

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Spannende Sache, die ich weiter verfolgen werde!